Brose Bamberg will es wissen – Der diesjährige Meistertitel wird ausgespielt
Am Samstag startet im Münchner Audi Dome das Final-Turnier 2020 der easyCredit Basketball Bundesliga. Zehn Mannschaften kämpfen dabei bis 28. Juni um den diesjährigen Meistertitel. Die Vorrunde besteht aus zwei Fünfergruppen, in denen jeder gegen jeden spielt. Die direkt an die Gruppenphase anschließende KO-Runde wird in Hin- und Rückspiel absolviert. Brose Bamberg startet in Gruppe B mit den Kontrahenten Vechta, Ludwigsburg, Frankfurt und Berlin. Gegen die Letztgenannten geht es zum Auftakt am 9. Juni um 20.30 Uhr (live auf MagentaSport).
20 Trainingseinheiten hat der 13 Mann starke Kader von Roel Moors bis Montag in den Knochen, wenn es am Mittag gen München ins Mannschaftshotel „Leonardo Royal“ am Olympiapark geht. „Unser Job war es die letzten Wochen und ist es noch, die Spieler physisch und taktisch bestmöglich vorzubereiten“, so der Chefcoach. Während der Corona bedingten Pause hatte jeder Profi ein individuelles Fitnessprogramm von Athletikcoach Sandro Bencardino als Hausaufgabe mit im Gepäck. „Es war nicht einfach, das zu kontrollieren, denn die Spieler in den USA dachten, die Saison sei vorbei. Aber als richtiger Profi muss man sich immer fit halten. Und wenn ich das Niveau aktuell sehe, dann glaube ich, dass alle ihren Job erledigt haben“, zeigt sich Moors mit dem Fitnesszustand seines Teams zufrieden. In den vergangenen Tagen hat sich Broses Head Coach auch nochmals intensivst mit den bisherigen Spielen auseinandergesetzt: „Wir hatten das Problem, dass wir viele Spiele unnötig am Ende verloren haben. Wir hatten keinen echten Spieler, der am Ende den Ball wollte. Mit Jordan Crawford haben wir jetzt aber so einen. Das hat man in Würzburg und auch im Training gesehen. Außerdem haben wir am Ende auch zu langsam gespielt, das müssen wir ändern.“ Darauf lag und liegt auch das Hauptaugenmerk in den bereits absolvierten und noch kommenden Trainingseinheiten.
Mit 20 Personen quartiert sich Brose Bamberg ab Montagnachmittag im Mannschaftshotel ein. Neben den 13 Spielern werden auch drei Trainer, zwei Physiotherapeuten, der Sport- und der Mediendirektor die Reise nach München antreten. Das Leonardo Royal selbst ist einzig und alleine den Teams vorbehalten. Jeweils zwei Mannschaften teilen sich ein Stockwerk, jeder ist in einem Einzelzimmer untergebracht. Es gibt einen großen „Lounge“- und Gartenbereich, wenn man die Zimmerwände nicht mehr sehen kann. Und es gibt einen „Entertainment“-Raum mit unter anderem Dartscheiben, Kicker, Playstation und Tischtennisplatte. Dennoch, sehr viel Zeit zum Spielen wird nicht bleiben, denn der Plan vor Ort ist straff durchgetaktet. Frühstück, Videoanalyse, Mittagessen, Pressetermine, Training, Abendessen – so die grobe Grundordnung eines spielfreien Tages. Am Spieltag selbst greift dann die „normale“ Routine, auch wenn es in der Halle und bei den Partien selbst natürlich eine andere Atmosphäre sein wird, auf die Coach Moors seine Mannen einstellen muss: „Es ist natürlich nicht einfach, weil wir am liebsten mit Publikum und der Atmosphäre in der Halle spielen wollen. Die Situation ist aber einfach so, dass wir das akzeptieren müssen und für mich gibt es lieber Spiele ohne Zuschauer als gar keine Spiele. Es ist ein bisschen wie ein Vorbereitungsspiel, allerdings mit dem Unterschied, dass die Ergebnisse jetzt sehr wichtig sind. Wir müssen von Anfang an bereit sein. Mein Job ist es, die Spieler darauf einzustellen.“ Spiele ohne Publikum sind das eine Extrem, das Ende einer Spielzeit in Turnierform nochmal ein ganz anderes, findet auch Christian Sengfelder: „Das ist eine ganz andere Saison, ein bisschen wie Europameisterschaft – man muss von null auf 100 relativ schnell funktionieren und spielt nicht nur einmal pro Woche.“
Kader: Lee, Weidemann, Taylor, McLean, Plescher, Seric, Harris, Crawford, Keppeler, Obasohan, Sengfelder, Heckel, Marei
Neueste Kommentare