Forchheim: Corona beeinflusst den Immobilienmarkt nicht – die Preise schießen weiter durch die Decke

Wir haben uns mit Matthias Gebhardt, Filialleiter von Poll Immobilien im der Filiale Forchheim über die aktuelle Situation auf dem regionalen Immobilienmarkt unterhalten.

Wie hat sich das Preisniveau in den letzten Monaten und Jahren entwickelt?

„Die Preise sind in Bamberg und in Erlangen (auch Fürth) deutlicher gestiegen. Durch die Healthineers wird Forchheim immer mehr als schöner Wohnort „entdeckt“. In Erlangen sind die Baulandpreise deutlich über 1.000 €/m² gestiegen. In Forchheim kann man in guten Lagen über 500 €/² erzielen. Die Differenz zu Erlangen war früher nicht so groß. Es wird eine Anpassung stattfinden. Es gibt sehr wenige Bauplätze und Häuser im Angebot. Wohnungen zum Verkauf und zur Miete sind dagegen gut verfügbar“, so Gebhardt.

In Bamberg liegt der Quadratmeterpreis im ersten Quartal 2020 für bebaute Grundstücke bei aktuell bis zu 4729 Euro je Quadratmeter. Zum Vergleich: 2014 lag dieser Wert noch bei bis zu 2875 Euro. In Forchheim liegt der Quadratmeterpreis im ersten Quartal bei bis zu 3349 Euro; 2012 waren es noch 2125 Euro je Quadratmeter. Die größten Preissteigerungsraten gibt es in Erlangen. Im ersten Quartal 2020 liegt der Preis bei bis zu 7026 Euro; 2012 waren es noch 3875 Euro.

Auch der Mietmarkt ist ständig in Bewegung und zwar nach oben. Bei Wohnungen bis Baujahr 2018 und früher liegt der durchschnittlich erzielte Quadratmeterpreis, so Gebhardt, bei durchschnittlich 9,14 Euro; bei Baujahr 2019 und jünger, sogar bis zu 9,55 Euro pro Quadratmeter im Durchschnitt im Bereich Forchheim, Erlangen und Erlangen-Höchstadt. „Es gibt ein sehr großes Angebot an Wohnungen. Bei den niedrigen Zinsen ist der Kauf oft sehr interessant im Vergleich zur Miete“, so der Filialleiter.

Was hat sich – mit Ausnahme des Preises – in den letzten Jahren speziell auf dem Forchheimer Immobilienmarkt verändert?

„Die Umschlagshäufigkeit nimmt zu. Das traditinelle Generationenhause gibt es fast nicht mehr. Immoblien werden öfter gewechsel von Managern auf der Karriereleiter, älteren Menschen, die in kleinere, pflegeleichtere Immobilien gehen und auch die Gruppe an Singles nimmt immer mehr zu“, so Gebhardt. Forchheim liege sehr günstig für Mitarbeiter der „big player“ wie Siemens, Adidas, Puma, Schäffler, Universitäten, u.s.w. Das Preisniveau der umliegenden Städte zwinge die Suchenden zum Umdenken. Forchheim sei hier momentan noch die günstigere Alternative, so Gebhardt. Das Preisniveau kenne inzwischen keine Grenzen mehr. Früher habe es „psychologische Hürden“, wie zum Beispiel eine Million Euro für ein Wohnhaus gegeben, so der Immobilien-Experte. Touristisch habe Forchheim neben Annafest und Weihnachtsmarkt noch ein riesiges Potential. In Bamberg würden jährlich zirka sieben Millionen Tagestouristen kommen. Darunter würden sich Investoren und Menschen finden, die ihren Altersruhesitz hierher verlegt haben“, so Gebhardt weiter.

Beinflusst Corona den Immobilienmarkt?

„Corona ist schwer einzuschätzen, wird aber voraussichtlich die starke Metropolregion nicht beeinflussen“, meint er. Gibt es gesetzliche Vorgaben an, die sich im Immobiliengeschäft ändern? „Die Maklerprovision muss zukünftig hälftig zwischen Verkäufer und Käufer geteilt werden. Das wurde aber in Bayern schon seit Jahren praktiziert“.

Welches Geschäftsvolumen wickelten von Poll-Immobilien jährlich in Forchheim / Erlangen / Erlangen-Höchstadt ab?

„In unserem Geschäftsgebiet (ER, ERH, FO) haben wir seit Jahresanfang aktuell für knapp 9 Mio. € Immobilien vermittelt. Für das Jahr 2020 planen wir  über 20 Mio. €. Die junge Geschäftsstelle Forchheim (Sommer 2017) hat einen Anteil von ca. 35 %. Die Entwicklung ist mehr als sehr gut“, so der Immobilien-Experte. „Unser Gesamtteam besteht aus 7 Makler/innen/n, Backoffice, Büroleitung Erlangen und mir. Außerdem gibt es einen unabhängigen Finanzierungsspezialisten der Schwestergesellschaft Von Poll Finance. In Planung ist eine Reihenhausanlage in Bahnhofsnähe. In Erlangen haben wir 6 Bauhausvillen, von denen 4 reserviert sind und die Notarverträge vorbereitet werden. Weitere interessante Gebrauchtimmobilien sind in der Pipeline und wir arbeiten an verschiedenen Projektierungen. Durch unseren Service, der kostenlosen Marktwerteinschätzung von Immobilien, haben wir einen großen Zugriff auf zukünftige Verkäufe. Von Poll vermittelt vom Mieter für das Studentenappartement, über das Haus in der Fränkischen Schweiz bis zur Luxusimmobilie in Erlangen (2,67 Mio. € im März 2020) alles, wenn der Preis passt.“