Sechsbeiner zählen und melden bei der Mitmachaktion „Insektensommer“

Marienkäfer. Foto: Myriams-Fotos/Pixabay
Marienkäfer

Marienkäfer steht im Mittelpunkt

Sechs Beine, roter Panzer, schwarze Punkte: Beim Insektensommer von LBV und seinem bundesweiten Partner NABU spielt der Marienkäfer in diesem Jahr eine besondere Rolle. Die Mitmachaktion findet vom 29. Mai bis 7. Juni und vom 31. Juli bis 9. August deutschlandweit statt. „Den beliebten Glückskäfer kennt jeder“, so LBV-Insektenexperte Gerhard Hübner. „Dass es deutschlandweit rund 70 verschiedene Marienkäferarten gibt, wissen jedoch die wenigstens. Den klassischen, bei uns heimischen Siebenpunkt-Marienkäfer können wir am häufigsten entdecken.“ Immer öfter ist auch der Asiatische Marienkäfer zu beobachten, der auch Harlekin-Marienkäfer genannt wird. Die invasive Art brachten Menschen erst vor wenigen Jahren zur Schädlingsbekämpfung nach Europa. „Mit der neuen Entdeckerfrage beim Insektensommer wollen wir herausfinden, wie weit sich der fremde Marienkäfer bereits bei uns verbreitet hat“, erklärt Hübner. Dafür sollen die Teilnehmer*innen melden, wie oft sie den Asiatischen und den Siebenpunktmarienkäfer entdecken konnten.

Beobachten und zählen kann jeder und das fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Das Beobachtungsgebiet soll nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus. Gezählt wird eine Stunde lang. Gemeldet werden die Beobachtungen online unter www.lbv.de/insektensommer.de

Aber nicht nur die Marienkäfer – jeder gesichtete Sechsbeiner soll LBV und NABU gemeldet werden. Um von der Vielfalt der Insekten nicht überrannt zu werden, soll auf einige in Deutschland häufig vorkommende Arten jetzt im Frühsommer besonders geachtet werden: außer den Marienkäfern sind das Steinhummel, Florfliege, Hainschwebfliege, Tagpfauenauge, Lederwanze, Blutzikade und Admiral. „Die anschaulichen Insektenporträts auf der LBV-Webseite helfen die Insekten zu bestimmen“, so Gerhard Hübner. Und wenn man sich bei der Art nicht sicher ist, kann man auch einfach die Gruppe von Insekten angeben, zum Beispiel Schmetterling oder Käfer. „Ein warmer, trockener und windstiller Tag ist zum Insektenzählen am besten geeignet“, sagt Hübner. „Eine Erkundungstour in die Insektenwelt ist schon auf kleinstem Raum möglich, wie zum Beispiel der Blick in die Blumentöpfe auf dem Balkon.“

Zur Aktion Insektensommer

Der LBV engagiert sich seit vielen Jahren für den Schutz der Insekten. Sie sind unverzichtbar für uns Menschen und die gesamte Natur. In unseren Ökosystemen tragen sie zur Vermehrung von Pflanzen sowie zur Fruchtbarkeit des Bodens bei. Studien zeigen, dass die Insekten in Deutschland deutlich zurückgehen. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und die Ausräumung der Landschaft sind nur einige Gründe für den Insektenschwund. Die Daten zur Zählaktion „Insektensommer“ werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst, von LBV und NABU ausgewertet und zeitnah veröffentlicht. Mehr Infos unter www.lbv.de/insektensommer.

Der Insektensommer findet dieses Jahr zum dritten Mal statt. Im vergangenen Jahr beteiligten sich bundesweit 16.300 Menschen mit über 6.300 Beobachtungen. Über 950 Meldungen haben bayerische Naturfreunde abgegeben.