Stellungnahme der Bamberger Protestgruppe gegen die Corona-Politik zu verfälschenden Meldungen bei (u.a.) Radio Bamberg vom vergangenen Wochenende
Drei Fragen an Inge Betz – die Anmelderin der Bamberger „Stay Awake“-Kundgebungen, die nun den dritten Samstag in Folge am Maxplatz an Freiheit und Selbstbestimmung sowie die vollständige Wiederherstellung aller Grundrechte gemahnt.
? Radio Bamberg berichtete einige Stunden nach der Versammlung am 09. Mai unter der Überschrift „Dicht gedrägt gegen Corona“, dass kein Mindestabstand eingehalten und kein Mundschutz getragen worden wäre und überhaupt „zu viele Teilnehmer“ vor Ort gewesen wären… Was ist dran an diesen für Außenstehende vielleicht irritierend klingenden Anwürfen?
IB: Auch wenn das lokale Radio – allerdings ohne jedweden Korrektur- oder auch nur Updatehinweis – inzwischen immerhin eine leicht entschärfte Fassung im Netz hat: Man weiß natürlich nicht, wieviele Hörer und Leser mit den falschen Behauptungen erreicht wurden. Vor allem: wir haben uns an allen drei Samstagen akribisch an die Auflagen des Ordnungsamts gehalten. Aber anscheinend tun sich manche schwer, zwischen Versammlungsteilnehmern und Passanten bzw. etwaigen Zuhörern, die gezielt an den Maxplatz kamen, zu unterscheiden. Dabei ist dies speziell in Bamberg bei unserer Veranstaltung eigentlich sehr einfach. In den ersten beiden Wochen waren bis zu 30 „Demonstranten“ erlaubt, pro fünf Versammlungsteilnehmern galt es einen Ordner zu stellen. Anfangs galt Mundschutzpflicht. Auch daran haben wir uns stets gehalten. Dass mehr Bamberger stehen geblieben sind diesen Samstag, als an den beiden Wochenenden davor, freut uns natürlich grundsätzlich. Aber wir können natürlich nicht irgendeine Verantwortung für Außernstehende übernehmen. Die 30 Personen, die sich jeweils als Versammlungsteilnehmer eingefunden waren, hatten jeweils klar erkennbar farbige Bändchen. Sie standen alle jeweils die gesamte Stunde, die unsere Versammlungen jeweils dauern durfte, mit gebührendem und vom Ordnungsamt aufgetragenen Abstand zueinander. Am Maxplatz sind ja ohnedies vom Bodengrund her solche Abstände sehr gut nachvollziehbar, weil es sozusagen große helle Quadrate gibt, die von etwas dunkleren Steinen umrandet sind. Das Tragen von Mundschutz war gestern nicht mehr auferlegt. Und so haben sich die meisten Teilnehmer diesen erspart, auch weil viele um die Gesundheitsgefahren für den Träger selbst wissen und weil noch im Januar selbst Professor Drosten generell keinen Sinn im Tragen von Mundschutz für die Normalbevölkerung sah.
Noch ein Wort zur Teilnehmerzahl: Obwohl wir diesmal mit 50 Personen hätten demonstrieren dürfen, waren wir bewusst orientiert an den Zahlen der Vorwochen, wo nur 30 Personen gestattet waren! Die Zufallspassanten und auch die Menschen, die mutmaßlich durch Mundpropaganda von unseren Zusammenkünften erfahren hatten und dieses Mal gezielt zuhören wollten, haben wir von uns aus (!) vor der Veranstaltung explizit gebeten, von der „Demonstrationsgruppe“ mindestens 5 Meter Abstand zu halten. Dies wurde unserer Beobachtung auch grundsätzlich eingehalten. Sehr gerne haben wir dann aber noch einmal auch einen mir mündlich zugetragenen Polizeihinweis zwischen der Veranstaltung an die Menschenmenge verlesen. Ob einzelne Passanten/Zuhörer, die unbestritten dichter mit anderen Personen außerhalb unserer Demofläche standen, jeweils zum gleichen Hausstand gehören, können wir nicht beurteilen. Sollen wir am Ende noch für Menschen verantwortlich sein, die in die drei angrenzenden großen Warenhäuser strömen oder aus diesen kommen? Kurzum: wir haben an allen drei Samstagen alle erhaltenen Auflagen besten Wissens und Gewissens erfüllt. Richtig schade finde ich übrigens, dass sich Radio Bamberg, das dem Vernehmen nach ja selber vor Ort war, entgegen aller journalistischen Gepflogenheiten nicht die Mühe gemacht hat, von den Veranstaltern eine Stellungnahme zu erhalten, auch nicht erkennbar aus eigener Sicht berichtet, geschweige denn unsere gewichtigen Inhalte auch nur auszugsweise wiederzuspiegeln.
? Inzwischen hat Radio Bamberg, wie Sie schon erwähnten, die ersten Berichte ein wenig entschärft, wenngleich immer noch im Raum steht, die Veranstalterin – also Sie persönlich – hätten trotz mehrfacher Aufforderung der Polizei nicht für geordnete Verhältnisse gesorgt. Zudem fand sich dann irgendwann im Laufe des Sonntags ein O-Ton einen Polizeibeamten auf der Webseite des Senders. Dieser behauptet unter anderem, dass die Unterscheidung zwischen Demonstranten und Passanten schwierig gewesen sein soll, die anwesenden Ordner das Problem der Mindestabstände bei den „augenscheinlichen Passanten“ nicht unterbunden worden wäre – im Gegenteil: die Versammlungsteilnehmer hätten gar versucht, die Stimmung gegen die Polizei kippen zu lassen?
IB: Wir können leider zur Stunde nicht nachvollziehen, was den Unmut der Ordnungshüter hervorgerufen hat. Als mich am Samstag während unserer Veranstaltung ein Polizist angesprochen hatte, habe ich ihm erklärt, dass ich für die 30 (bzw. mit Ordnern 36) Teilnehmer, dass wir für den 1,5 Meter Abstand unter uns verantwortlich bin. Und für die 5 Meter “Grenze” zu den Zuschauern. Ich habe ihn auch gefragt ob er den Bescheid nicht gelesen hat, weil das – und in Bezug auf Distanzen nur das – steht dort ja explizit so drin. Wie gesagt: Für die Abstände der Menschen, die um unserer Versammlung näher oder weiter entfernt herumstanden, kurz oder länger stehenblieben, können wir logischerweise nichts regeln. Außer einem Journalisten und einem kleinem Kind, das einen Gummiball verloren hatte, war im Grunde die gesamte Stunde in der großen Versammlungsfläche niemand über die 30 Demonstranten und die Ordner hinaus. Und innerhalb der Gruppe haben wir einmal mehr gerne auf die Abstände geachtet und uns auch stets bemüht, „jeden Externen“ mindestens fünf Meter vom Versammlungsfeld fern zu halten. Wir hatten beim ersten Mal vor drei Wochen bei der Stadt vorsorglich angeregt, mit Flatterbändern arbeiten zu dürfen, dies war nicht gewünscht. Es würde vielleicht manche Zweifelsfälle leichter machen zu beurteilen. In aller Deutlichkeit: Es versammeln sich unter dem Motto „Stay awake: Für Freiheit und Selbstbestimmung“ völlig verschiedene Menschen, die sich größtenteils vor einem Monat noch nicht einmal vom Sehen kannten! Aber uns allen geht es darum, friedlich und geordnet auf Missstände aufmerksam zu machen, an die vollständige Wiedereinsetzung unserer im Grundgesetz verbrieften Rechte zu gemahnen.
Entsprechend erfolgte auch nochmal nach einer kurzen Rücksprache mit der Polizei wie eben bereits vor Beginn der Veranstaltung der unzweideutige Hinweis eines Redners über’s Mikrofon an alle „Außenstehenden“, fünf Meter Abstand zur Demonstrantionsfläche einzunehmen. Da dies einige Passanten mit Pfiffen quittierten, wurde unsererseits die Menge gar nochmal eindringlich gebeten „immer schön ruhig (zu) bleiben“, dass wir die Veranstaltung unbedingt friedlich beenden möchten und daher bitte jeder den Abstand nochmal überprüfen möge! Bezeichnenderweise kamen danach auch keine Einwände oder auch nur Hinweise der anwesenden Polizisten an die Versammlungsleitung bzw. unsere Ordner. Allerdings haben wir von einem Radio-Mann das Gerücht gehört, dass ein Polizist von wem auch immer angespuckt worden sei. Sollte dies stimmen, ist das natürlich generell ein absolutes Unding und wird von uns auf’s Schärfste verurteilt. Erst recht, wenn man davon ausgeht, dass ein Beamter in so einer Situation gar noch – und sei es unterbewusst – befürchten muss, dass ein möglicherweise Corona-Virus-Träger diese eklige Handlung vollzogen hat, können wir nur hoffen, dass jener Passant habhaft gemacht werden konnte. Aus der Gruppe unserer Versammlungsteilnehmer kann ich solch widerliches Gebahren in den letzten drei Wochen ausschließen.
? Auch die so genannte „Antifa“ sowie ein Betreiber eines freien Bamberger Theaters schimpfen in den „sozialen Netzwerken“ über die Veranstaltung vom vergangenen Samstag…
IB: Wäre es nicht so traurig und erkennbar von gezielter Diffarmierung eines legitimen Protests gezeichnet, man müsste fast lachen! Es hätten sich laut dem Mann vom Theater am Kaulberg „gestern Hunderte auf Krawall gebürstete Verschwörungsfetischisten“ versammelt? Ich weiß nicht, ob der Künstler selber vor Ort war. Aber allein der gesunde Menschenverstand muss einem wohl sagen, dass die Polizei dann ohne wenn und aber aufgelöst hätte! Niemand der Zuhörer und schon gleich gar keiner der dreißig Versammlungsteilnehmer und unserer Ordner war auf Krawall gebürstet. Viele haben Sorgen, was das so genannte Immunitätsnachweis-Thema anbelangt, was ein möglicherweise nicht ausreichend getesteter Impfstoff bewirken könnte oder eben auch nur was der Lockdown Bamberger Kleingewerbetreibenden mittel- und langfristig irreperable Schäden zufügen könnte bzw. schon gebracht hat. Noch dazu gibt es zu viele Unklarheiten über die Zuverlässigkeit von Corona-Testkits, die offenbar mitunter auch auf Abstriche von Tieren und Pflanzen reagieren. Auch hinsichtlich der Reproduktionszahl und erst recht in Bezug auf das Für und Wider gibt es in der Wissenschaft absolut unterschiedliche Einschätzungen. Leider wollen sich Kritiker unserer oder anderer Versammlungen hierzulande offenbar nicht mit unterschiedlichen Einschätzungen unterschiedlicher Wissenschaft und – noch bedauerlicher – schon gleich gar nicht mit Ängsten, Nöten und Sorgen normaler Bürger auseinandersetzen.
Für die bisherigen Bamberger Versammlungen kann ich zudem unterstreichen, dass wir jedwede Radikalität strikt ablehnen und innerhalb der nunmehr drei Stunden von teils wechselnden Demonstranten auch nichts zu beanstanden hatten. Wir fragen im Vorfeld nicht, was jemand wählt, an welchen Gott er glaubt oder Ähnliches. Nationalistische oder gar rassistische Parolen wären bei uns selbstverständlich absolut unwillkommen. Ich erwähne dies deshalb, weil man ja sogar einem Organisator in Berlin (dem dezitiert „linken“ Journalisten und Künstler Anselm Lenz) ernsthaft vorzuwerfen versucht, dass er bei über 1.000 Passanten nicht die Kontrolle hat, ob ein gutes Dutzend fragwürdiger Zeitgenossen sich unter die Menge mischt und vielleicht Propaganda in eigener Sache macht. Das kann kein Veranstalter einer Demo oder Versammlung jemals ausschließen. Wir übernehmen aber gerne die Verantwortung, was während unserer Stunde in der Gruppe passiert – aber auch nicht mehr. Und in der Hinsicht haben wir bisher auch keinen ernsthaften Anwurf hören müssen. Erst recht keinen sachlich begründeten. Wenn indes Leute meinen, es sei schon ein Verbrechen, dass sich 30 kritische Menschen unter freiem Himmel mit Sicherheitsabstand versammeln – und an den ersten zwei Samstagen sogar Mundschutz trugen – eine größere Gefahr für ihre Mitmenschen darstellen, wenn zufällig jemand von uns mit diesem Virus infiziert wäre, als wenn Menschen gemeinsam in Supermärkte strömen, ist dies für mich ohnedies leider nicht ernst zu nehmen.
Irgendjemand schreibt in einer sich „Antifa Bamberg“ nennenden Facebook-Gruppe gar: „In Reden wird den Verantwortlichen der Anti-Corona-Maßnahmen damit gedroht, zur Rechenschaft gezogen zu werden“ – das ist so eine grundsätzlich infame Art, Worte umzudrehen oder aus dem Kontext zu reißen. Abgesehen davon, dass jeder Redner, jede Rednerin für sich selber haftet, zielt dieser Anwurf offenbar darauf, dass eine Versammlungsteilnehmerin namens Christiane, bekundet hatte, dass ihr alle Polizeibeamten, Securitymitarbeiter, Supermarktchefs und andere, die derzeit „Menschen zwingen müssten, Masken zu tragen“, an die zuvor ausführlich für die Zuhörer vorgestellten wissenschaftlichen Einschätzungen, die gegen eine Maskenpflicht für Nicht-Infizierte sprächen, erinnerte, sich selbst und diese oder jene Order kritisch zu hinterfragen, sich nicht hinter irgendwelchen Dienstanweisungen zu verstecken! Die Rednerin hat den Begriff zwar nicht eingebracht am Samstag, aber jeder Beamte sollte in diesem Kontext vielleicht auch an seine so genannte Remonstrationspflicht denken.
Stay Awake Bamberg
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