Erzbischof Ludwig Schick ruft dazu auf, mehr auf den Geist Gottes zu hören

„Es ist Zeit von Gott zu reden“

(bbk) Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat dazu aufgerufen, mehr von Gott zu reden und vor allem auf den Heiligen Geist zu hören. „Wenn wir mehr auf den Geist Gottes hören würden, dann gäbe es auch mehr gottgeweihtes Leben, dann gäbe es auch mehr Verständnis für den Zölibat, dann gäbe es auch mehr christliche Ehen und Familien, die ein Leben lang Bestand haben“, sagte der Bamberger Oberhirte bei einem Festgottesdienst am Sonntag in Coburg-Creidlitz anlässlich des 50-jährigen Kirchweihjubiläums.

Erzbischof Schick mahnte zwei Wochen vor dem Pfingstfest aber auch den Geist der Unterscheidung an: „In der Kirche halten zur Zeit nicht wenige ihren eigenen Vogel für den Heiligen Geist.“ Es sei deshalb wichtig zu hören und zu horchen, „damit wir in der Kirche nicht tun, was wir tun wollen, sondern damit wir tun, was der Geist Gottes will“.

In der Verkündigung, im Religionsunterricht, in der Predigt sowie in der Kommunion- und Firmvorbereitung müsse vermittelt werden, was der Geist eingebe. Deswegen sei es wichtig, dass alle Sitzungen von kirchlichen Gremien mit einem Gebet begonnen und möglichst auch abgeschlossen werden sollten.

Der Bamberger Oberhirte beklagte die Säkularisierungswelle der vergangenen Jahrzehnte. Kirche müsse wieder mehr als Gemeinschaft der Christen erfahrbar werden, sagte Schick. Dies werde vor allem in der Feier der Sakramente deutlich, besonders der Eucharistie und der Buße.

Der Erzbischof lobte die Gläubigen im Coburger Stadtteil Creidlitz, die  vor einem halben Jahrhundert sich dafür eingesetzt haben, damit die Kirche St. Elisabeth gebaut werden konnte. „Sie haben Geld gesammelt, Hand- und Spanndienste geleistet, organisiert und bei anderen Geldgebern gebettelt. Sie haben all das getan, weil sie Gott in ihrer Mitte haben wollten und nicht gottlos, ohne Gott sein wollten.“

Dies sei wichtig, weil es Zeit war und ist von Gott zu reden. Dies müsse man spüren in der Familien, der Nachbarschaft, im Umgang miteinander und in der Caritas. Die Caritas, die geleistet werde, müsse „Liebe aus dem Heiligen Geist sein“, sagte Schick. „Die Liebe Christi, die der Heilige Geist eingibt, muss das eigentliche Motiv, der Motor und die Richtschnur sein“, betonte der Bamberger Erzbischof. Wenn dies der Fall sei, dann werde es eine gute Zukunft für die Christen geben.