Forchheimer Grüne Liste: „Kreisfreie Stadt Forchheim – Alles andere als Weitblick“

„Kirschstein redet Flächenfraß und ungebremstem Wachstum das Wort – Schon wieder einsame OB-Idee statt gemeinsamem Handeln“

Die Forchheimer Grüne Liste hält die Vorstellung von OB Uwe Kirschstein, Forchheim könne kreisfreie Stadt werden, für unsinnig und gefährlich. „Mit einem rationalen Blick auf die Folgen kann das nicht gewollt sein “, kommentiert Annette Prechtel den Vorstoß. Sie mahnt an, sowohl ökologische Fragen als auch das Miteinander zwischen Stadt und Land zu betrachten.

Schon die Auseinandersetzung um die BayWa-Umsiedlung habe gezeigt, „dass Kirschstein und seine SPD sich weder um Flächenverbrauch noch um das Landschaftsbild im unteren Wiesenttal scheren“. Die Idee der kreisfreien Stadt mache nun deutlich, „dass hier offenbar ein Wachstum um jeden Preis angestrebt wird“. Wie das Landratsamt richtig angemerkt habe, müsse die Stadt Forchheim nach den geltenden Bestimmungen des Freistaats um knapp 18.000 Einwohner*innen wachsen, um den Status einer kreisfreien Stadt zu erlangen.

„Der Vorstoß klingt wie das unselig-populistische Brexit-Getöse. Wenn Kirschstein das ernst meint, dann heißt das, dass er sowohl unsere Naherholungsgebiete an den Hängen opfern will, als auch das untere Wiesenttal“, so Emmerich Huber, Ortssprecher der Grünen und Mitglied im neuen Stadtrat. „Ein maßvolles, nachhaltiges Wachstum ist möglich, aber über 50% mehr Bevölkerung mit entsprechender Infrastruktur geht in den Stadtgrenzen nicht. Wo soll das denn hin?! Die Folge wären trabantenstadtmäßige Hochhaussiedlungen und deren negative Folgen. Forchheim würde eine ganz andere Art von Stadt. Das kann niemand ernsthaft wollen“.

Annette Prechtel ärgert darüber hinaus, „dass der OB schon wieder sich einem Miteinander verweigert“. Während Forchheim von einer Trennung vom Landkreis nichts habe außer zusätzlichen Aufgaben und Kosten für Abfallentsorgung, Bau und Unterhalt weiterführender Schulen und vieles mehr, fehlten dem Landkreis viele Synergien in der Bildung, der Regionalentwicklung und vielem mehr. „Ein derartiger Ausstieg zeugt weder von Verantwortung noch von Weitblick“, so Prechtel.

Auch in der Wohnungsbaupolitik sei die kreisfreie Stadt der völlig falsche Ansatz. „Wir brauchen nicht 50.000 und mehr Einwohner*innen in Forchheim, sondern wir brauchen eine Entwicklung aller Gemeinden im Landkreis. Ökologische Regionalentwicklung setzte nicht auf Zentralisierung, sondern auf starke Landgemeinden, in denen es weiterhin gute Nahversorgung, Bildungseinrichtungen und Infrastruktur gibt „Hier jetzt auf Spaltung statt Solidarität zu setzen, halte ich für verfehlt.“