Leserbrief: Die Bürgerinitiative S-Bahn-Halt Forchheim-Nord meldet sich zu Wort

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Die Bürgerinitiative S – Bahn – Halt Forchheim Nord, die durch ihre Aktivitäten im Verein mit Schulen und Anwohnern die künftige Realisierung dieser wichtigen Infrastrukturmaßnahme im Zusammenhang mit dem Ausbau der ICE-Strecke von Forchheim Hauptbahnhof bis Eggolsheim erreichen konnte, gibt sich mit den Plänen der Bahn, den Zugang dieses Halts ausschließlich über die Bonhoeffer-Unterführung zu erschließen, nicht zufrieden. Sie appelliert daher an die Kommunalpolitiker aus Stadt- und Landkreis, die am 15.3. das Vertrauen der Bürgerschaft erhalten, dieses Thema noch einmal auf die Tagesordnung zu setzen.

Otwin Schneider, der Vorsitzende der BI fordert, die Zu- und Abgänge zum neuen Halt attraktiver, kürzer und damit auch sicherer zu erstellen. Die bisher vorgesehene Anbindung des Halts über eine Rampe, die in die Bonhoeffer-Unterführung mündet, sei zwar für die Stadt die billigste Lösung, zwinge jedoch gerade die Schüler, derentwegen es zum Bau dieses Halts kommt, zu großen Umwegen, die zum Teil gefährlich sind. Es käme nämlich in der Unterführung zu einem Aufeinandertreffen von Fußgängern und Radfahrern aus dem Osten und damit gefährliche Situationen, wie sie heute schon feststellbar sind. Sollte der Halt, so wie bisher geplant, erschlossen werden, wäre dies ein „Stehenbleiben auf halbem Weg und eine vertane Chance für die Entwicklung der Stadt“.

Eduard Nöth, der Schirmherr der BI, findet das Argument, „es schade den Schülern nicht, längere Wege zurückzulegen“ als abwegig, das nur Kopfschütteln hervorrufen kann. Nach wie vor wäre ein weiterer Zugang am nördlichen Ende des Bahnsteigs die bessere Lösung. Von hier aus könnten die Realschule, die Berufsschule und das Förderzentrum ohne Umwege erschlossen werden.

Nöth begründet seinen erneuten Vorstoß auch damit, dass dadurch weitere Teile des Forchheimer Nordens, u.a. das künftige Jahn-Gelände, die neuen Tennisspielplätze und auch das geplante Gewerbegebiet wesentlich besser an den öffentlichen Schienen-Nahverkehr angebunden wären. Für Forchheim böte sich hier die einmalige Chance, optimale Voraussetzungen für ein Gelingen des Umsteigens auf die Bahn zu erreichen, so Nöth. Da es hier um eine Zukunftsinvestition gehe, die auch in Jahrzehnten Früchte tragen und der Attraktivitätssteigerung des Oberzentrums Forchheim dienen soll, dürfe es, so der ehemalige Landtagsabgeordnete, nicht allein ums Geld gehen. Nach seiner Meinung könnte ein Teil der derzeitigen Gewerbesteuermehreinnehmen durchaus auch in solche Zukunftsprojekte fließen.

Im übrigen müssten alle, die derzeit die Verkehrswende lautstark propagieren, diese Vorschläge unterstützen, zumal es darum geht, nicht nur ein Schulzentrum, sondern auch Stadtteile Forchheims mit rund 10.000 Einwohnern an den öffentlichen Nahverkehr anzubinden. Otwin Schneider, Hans-Otto-Neubauer und Eduard Nöth sind der Meinung, dass es nicht zu spät wäre, umzudenken und den neuen Halt in seiner Zuwegung zu optimieren.

Forchheim, 7.3.20
Otwin Schneider
Sprecher der BI S-Bahn-Halt Forchheim Nord