Bayreuther Schülerforschungszentrum erringt Erdrutschsieg bei Deutscher Physikmeisterschaft

Symbolbild Bildung
Das Siegerteam der Deutschen Physikmeisterschaft wurde vom TAO-Schülerforschungszentrum an der Universität Bayreuth betreut: Saskia Drechsel vom Glückauf-Gymnasium in Dippoldiswalde, Thomas Kornalik vom Ehrenbürg-Gymnasium in Forchheim und Tarik Becic vom Frankenwald-Gymnasium in Kronach (v.l.n.r., links im Bild: Dr. Lutz Schröter, designierter Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft). Foto: W. Zimmermann.

Das Siegerteam der Deutschen Physikmeisterschaft wurde vom TAO-Schülerforschungszentrum an der Universität Bayreuth betreut: Saskia Drechsel vom Glückauf-Gymnasium in Dippoldiswalde, Thomas Kornalik vom Ehrenbürg-Gymnasium in Forchheim und Tarik Becic vom Frankenwald-Gymnasium in Kronach (v.l.n.r., links im Bild: Dr. Lutz Schröter, designierter Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft). Foto: W. Zimmermann.

Ein Team des Schülerforschungszentrums (SFZ) an der Universität Bayreuth ist als Sieger aus der Deutschen Physikmeisterschaft 2020 hervorgegangen. Die Endrunde dieses bundesweiten Wettbewerbs, des GYPT (German Young Physicist Tournament), fand vom 29. Februar bis 1. März 2020 im Physikzentrum in Bad Honnef statt. Das Team mit Thomas Kornalik vom Ehrenbürg-Gymnasium in Forchheim, Saskia Drechsel vom Glückauf-Gymnasium in Dippoldiswalde (Sachsen) und Tarik Becic vom Frankenwald-Gymnasium in Kronach konnte sich in der Endrunde gegenüber 27 weiteren Teams durchsetzen.

Die Vizemeisterschaft errang das zweite Bayreuther Team mit Sebastian Heiss und Emma Ingendorf vom Augustinus-Gymnasium in Weiden.

In der Einzelwertung belegten Teammitglieder des Bayreuther SFZ alle drei Spitzenplätze. Siegerin war Saskia Drechsel, Thomas Kornalik wurde Zweiter, der dritte Platz ging an Sebastian Heiss.

Bei der Deutschen Physikmeisterschaft ging es ähnlich wie bei einer internationalen Wissenschaftstagung zu: Die Schülerinnen und Schüler haben ihre in Bayreuth erzielten Forschungsergebnisse in englischer Sprache präsentiert und mussten sich anschließend zahlreichen kritischen Fragen stellen – sowohl von konkurrierenden Teams als auch seitens der hochkarätig besetzten Jury. „Unseren Bayreuther Teams ist es hervorragend gelungen, sich mit fachlicher und sprachlicher Kompetenz an anspruchsvollen Diskussionen zu beteiligen“, sagt Zimmermann.

Das Bayreuther Siegerteam begeisterte mit einem Vortrag von Thomas Kornalik über die sogenannte „Magnetic Levitation“. Magnetische Rührer werden für unterschiedliche Zwecke in Laboratorien, insbesondere in Chemielabors, genutzt. Dabei wird ein Magnetstäbchen in einem Glasbehälter durch ein äußeres rotierendes Magnetfeld in Drehung versetzt. Oberhalb einer bestimmten Drehzahl kann das Stäbchen im Gefäß mit dem angelegten drehenden Magnetfeld nicht mehr Schritt halten: Das Magnetstäbchen beginnt zu schweben. Infolgedessen kann der magnetische Rührer seine eigentliche Aufgabe, Flüssigkeiten miteinander zu vermischen, nicht mehr erfüllen. Während Thomas Kornalik das Publikum mit seinem Vortrag in den Bann zog, überzeugte Saskia Drechsel mit ihrer kritischen Diskussion eines „gegnerischen“ Vortrags.

Nach 2019 hat das Schülerforschungszentrum an der Universität Bayreuth nun zum zweiten Mal in Folge die Deutsche Physikmeisterschaft gewonnen. Es ist derzeit das erfolgreichste Schülerforschungszentrum in Deutschland. Als einziges Schülerforschungszentrum in Deutschland stellt es seit 2014 Mitglieder des Nationalteams, das am International Young Physicist Tournament (IYPT) teilnimmt. 2019 errang dieses Team die Vizeweltmeisterschaft, wobei es in der Wertung nur knapp hinter dem Siegerteam aus Singapur lag. Auch 2020 stellt das Bayreuther SFZ voraussichtlich wieder zwei oder drei Nationalteam-Mitglieder.

„Es ist eine Freude, zu welchen Höhenflügen die Schülerinnen und Schüler bei diesen Wettbewerben allein und im Team fähig sind, wenn man sie ermuntert, herausfordert und unterstützt. Unserem hochentwickelten Land und der kommenden Generation ist zu wünschen, dass möglichst viele ambitionierte junge Leute in naturwissenschaftlichen und technischen Bereichen Herausforderungen suchen und ‚Macherqualitäten‘ trainieren. Mit Protesten und Klagen bewältigen wir unsere Zukunft nicht. Ich kann unserem Land nur raten, exzellente Talente schon früh auch durch Wettbewerbe zu fördern und zu fordern, denn Forschungs- und Technologieinitiativen von Bund und Ländern werden ohne diesen Nachwuchs ins Leere laufen“, sagt Zimmermann.