Sonntagsgedanken: Vom Sorgenmachen
Evangelium nach Matthäus Kapitel 6 V. 25 – 34, Teil II
Es geht heute um die Frage, welchen Stellenwert wir dem Irdischen, der Arbeit, der Familie, unseren Aufgaben und Zerstreuungen einräumen.
In diesem Teil der Bergpredigt fordert Jesus seine Jünger auf, sich nicht von ihren Sorgen beherrschen zu lassen. Jesus war dabei kein weltfremder Schwärmer, denn er wusste als Sohn eines Zimmermannes, dass harte Arbeit zum Leben gehört und er hatte schon als Kind erfahren, dass längst nicht immer die Guten, die Tüchtigen triumpphieren. Wenige Jahre nach seiner Geburt erschütterten Aufstände das Land. Die grausame Vergeltung der Mächtigen traf nicht nur die Aufrührer, sondern auch viele Unschuldige, die zur falschen Zeit am falschen Ort waren.
Wenn Jesus die Lilien auf dem Feld seinen Jüngern als Vorbild hinstellte, wollte er damit keineswegs sagen, man könne Gott in der Natur finden oder man könne sich durch meditative Übungen die Kräfte der Natur dienstbar machen, sich von der Lebensenergie der Natur verwandeln lassen. Eben das lehren ja die heute so beliebten asiatischen Weisheitslehrer. In der Natur jedoch frisst der Starke den Schwachen, die Katze die Maus, um dann vom Hund getötet zu werden.
Als Christ aber darf ich darauf vertrauen, dass Gott, der Pflanzen und Tiere wachsen lässt, sich um so mehr auch um mich kümmert, und meinem Leben kann ich tatsächlich trotz allen Ringens „keine Spanne“ hinzusetzen, wie es im Predigttext heißt.
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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de
Infos zu Christian Karl Fuchs:
- geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
- Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
- Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
- Promotion zum Dr. theol. 1995
- Ordination zum ev. Pfarrer 1996
- Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
- seither in Neustadt/Aisch
- blind
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