Bayerische Karate-Meisterschaften am 15.und 16.02.2020 in Forchheim

Die auf Landesebene bedeutendste Meisterschaft des Bayerischen Karate Bundes, findet heuer in Forchheim statt. Es werden hierbei die Landesmeister bei den U21 Junioren, der Leistungsklasse sowie der Masters und im Para-Karate ermittelt.

Das 1.Shotokan Karate Zentrum Forchheim ist Ausrichter dieser Titelkämpfe und konnte wieder einmal seit vielen Jahren, nach den Landesmeisterschaften der Kinder und Schüler vor drei Jahren, nunmehr den Wettbewerb der Spitzenathleten in der Leistungsklasse nach Forchheim holen.

Im Vorfeld dieser Meisterschaft soll nun die Sportart Karate den Sportinteressierten in der Region etwas näher gebracht werden. Für viele wird dieser Kampfsport häufig mit einer wüsten Prügelei in Verbindung gebracht. Nichts davon findet bei Karate statt. Vielmehr ist Grundlage zum einen der Respekt vor dem Gegner und zum anderen die Körperbeherrschung in höchster Form.

Es gibt zwei Wettkampf Disziplinen im Karate. Da ist einmal das Kumite, der Freikampf. Hier treten zwei Wettkämpfer gegeneinander an und versuchen mit Fuß und Fausttechniken den Gegner zu treffen. Es soll dabei kein vollumfänglicher Stoß oder Schlag ausgeführt werden sondern ein leichter Kontakt, nicht immer kann dabei ein härterer Treffer vermieden werden, der aber dann zu einer Verwarnung führen kann. Hierbei werden dann bei entsprechend korrekten Treffern Punkte gemacht, die am Ende den Sieger küren.

Die zweite Disziplin, Kata ist etwas komplexer. In der Enzyklopädie des Shotokan Karate, die weltweit am weitesten verbreitete Stilart, steht: „Kata ist keine einfache Körperübung, die man oberflächlich betreibt, sondern eine asketische Übungsmethode. Sie ist eine feine und wirklich klassische Trainingsform, die auf den Erfahrungen beruht, die auf dem Schlachtfeld beim Kampf um Leben und Tod gemacht wurden.“

Sie ist das eigentliche Herzstück der Kampfsysteme, denn hier wurde das Wissen von Generationen stets weitergegeben. Es geht dabei um das Erlernen aller Techniken, die im Karate zur Anwendung kommen und damit die Grundlage dieser Sportart darstellen. Es wurden verschiedene Techniken zusammengefasst, die in vorgeschrieben Abläufen dargestellt werden. Im Wettkampf werden nun die Ausführung, die Korrektheit und letztlich auch die zum Ausdruck gebrachte Entschlossenheit, von Kampfrichtern bewertet.

Dabei muss erkennbar sein, dass der Karateka sich der Bedeutung seiner dargestellten Techniken bewusst ist und dies in einer schnellen und kraftbetonten Ausführung zeigt. Bei der Kata handelt es sich um einen imaginären Kampf und das muss man sehen und spüren.

Kata wird bei Wettkämpfen sowohl im Einzel als auch im Teamwettbewerb ausgeführt. Beim Team liegt der Schwerpunkt selbstverständlich in der korrekten Ausführung der einzelnen Techniken, aber hier kommt dann erschwerend hinzu, dass diese Techniken von den 3 Athleten( sie stellen ein Team dar) vollkommen synchron zu zeigen sind.

Beim 1.Shotokan Karate Zentrum Forchheim gibt es seit Jahren eine lange Tradition bei den Kata Teams. In diesem Jahr allerdings stellen die Forchheimer 2 Kata Teams bei Bayerischen Meisterschaften. Bei den U 21 Junioren mit Amelie Hagitte, Svenja Kindler und Hannah Groß starten drei Kämpferinnen, die erst seit einem halben Jahr gemeinsam trainieren und unter ihrem Trainer Charlie Gittelbauer derart gute Fortschritte gemacht haben, dass sich der Start bei den „Bayerischen“ geradezu aufgedrängt hat. Amelie, Svenja und Hannah sind seit vielen Jahren beim 1.SKZ Forchheim und haben sich mit viel Trainingseifer sehr gut entwickelt. Der Wettkampf nun vor heimischer Kulisse ist sicherlich ein Höhepunkt in der noch jungen Karriere der drei Forchheimer Athletinnen.

Das andere Kata Team sind die Masters, also das Gegenteil zu den Junioren gewissermaßen, zumindest was die Altersstruktur angeht. Charlie Gittelbauer, Andreas Polster und Hans Rosemann bringen es zusammen auf 177 Jahre. Vermutlich werden sie das älteste Team sein dass an den Start geht. Aber, das sei der Konkurrenz gesagt, man sollte die drei nicht unterschätzen. Denn mit Charlie Gittelbauer ist ein ausgewiesener Kata Spezialist im Team, der dafür gesorgt hat, dass die oben beschriebenen Kriterien einer Kata erfüllt werden. Und mit Andreas Polster und Hans Rosemann sind zwei Kämpfer am Start, die es an Trainingsfleiß und Entschlossenheit nicht mangeln lassen.

Insofern werden diese Bayerischen Meisterschaften für die Kampfsportinteressierten aus der Region ein sportlicher Höhepunkt des Jahres.