Erzbischof Schick ruft Jahresmotto 2020 für das Erzbistum Bamberg aus: „Gnade und Friede sei mit Euch“

Symbolbild Religion

„Friede fällt nicht vom Himmel“

„Gnade und Friede sei mit Euch“ lautet das Jahresmotto im Erzbistum Bamberg. Das teilte Erzbischof Ludwig Schick in seiner Silvesteransprache mit. Alle Christen sollten sich darüber klarwerden, dass es ohne Friede kein gutes Leben gebe. „Friede ist nicht nur ein hohes Gut, sondern ein unverzichtbares“, betonte Schick am Dienstagabend in seiner Predigt zum Jahresende im Bamberger Dom.

„Die Welt ist gewaltbelastet hier bei uns und weltweit“, führte der Bamberger Erzbischof aus. Das zeige sich in der Gewalt gegen Kinder und Frauen oder in der Gewalt im Alltag – wie beispielsweise in den sozialen Kommunikationsmitteln. „Weltweit nehmen Kriege und Bürgerkriege zu, besonders das Gewaltpotenzial von islamistischen Gruppen“, erläuterte Schick. Menschenleben spielten dabei oft keine Rolle.

Friede im persönlichen Bereich stärke den Frieden im staatlichen und internationalen Bereich. Andersherum drücke sich der Friede in den Staaten auch im persönlichen Bereich aus. „Wenn wir den Frieden bewahren, wiederherstellen und ausbreiten wollen, müssen wir an allen Schrauben drehen.“ Jede, auch die kleinste, an der man dreht, sei ein Beitrag zum Frieden.

Deswegen könne sich niemand zurücklehnen und sagen: Ich zähle nicht, auf mich kommt es nicht an. „Frieden fällt nicht vom Himmel“, verdeutlichte Schick. Er werde vom Himmel geschenkt und sei eine Gnade, die auf der Erde immer wieder neu ausgebreitet und bewahrt werden müsse – von jedem Einzelnen.

Zum Beispiel könne jeder bei sich selbst anfangen und bescheidener leben, so der Bamberger Oberhirte. Wichtig sei es, genügsamer im Verbrauch von Gütern zu sein und nicht über die eigenen Verhältnisse zu leben. Ebenso sei der Verzicht auf Hochmut, Großtuerei, Macht und Machogehabe ein Beitrag zum Frieden. Ein Blick auf Jesus Christus, der im Stall geboren wurde und der die Herzen der Menschen zum Frieden verwandelt, indem er auf jede Gewalt verzichtet und auf die Vernunft und Einsicht der Menschen baut, helfe, Frieden zu schaffen. „Das Jahr 2020 soll uns helfen, den Frieden zu fördern – für ein gutes Leben heute und für den Aufbau der Zukunft“, schloss der Bamberger Erzbischof.