1000 Jahre Bamberger Dom – ein Fest für alle

Erzbischof Schick stellt Programm für das Jubiläumsjahr 2012 vor: “Dem Himmel entgegen“ vereint Kerwa, Kunst und Glaube

Das Fürstenportal am Bamberger Dom mit den drei Seligen. (Ausschnitt). Foto: Erzbistum Bamberg/Andreas Kuschbert

Das Fürstenportal am Bamberger Dom mit den drei Seligen

(bbk) „Ich bin glücklich, dass wir im nächsten Jahr einen der schönsten, wichtigsten und ausdrucksstärksten Dome feiern können“, freute sich Erzbischof Ludwig Schick am 6. Mai. Dieser Tag ist stets ein besonderer Tag für das Erzbistum Bamberg, denn es war am 6. Mai im Jahre 1012, am Geburtstag von Bistumsgründer Heinrich II., an dem der Bamberger Dom geweiht wurde. Und da große Ereignisse ihre Schatten vorauswerfen, hatte der Erzbischof „am Tag des Hochfestes“, genau ein Jahr vor dem großen Domjubiläum, direkt unter den Schatten der Domtürme geladen. Zusammen mit Domdekan Prälat Herbert Hauf und Domvikar Dr. Norbert Jung informierte der Erzbischof erstmals über Motto, Logo und Programm der Jubiläumsfeierlichkeiten.

Territorium, Bischof und Dom gehören zur Gründung und zum Bestand einer jeden Diözese, benannte Erzbischof Ludwig Schick die drei wesentlichen Elemente. 2007 feierte die Erzdiözese Bamberg ihr 1000-jähriges Bistumsjubiläum. Im nächsten Jahr kann nun dann das 1000-jährige Weihejubiläum des Domes begangen werden, dass im Vergleich zum Bistumsjubiläum nicht ganz so groß gefeiert werden soll, so der Erzbischof.

Kathedrale – Wirkungsort Jesu und Haus der Menschen

„Dome sind hervorragende Fingerzeige auf Gott“, lenkt Schick den Blick auf die eigentliche Bedeutung des Bamberger Kaiserdomes, der zu den berühmtesten Sakralbauten Deutschlands gehört und jährlich von einer Million Touristen besucht wird. Weithin sichtbar über der Stadt, weise der Dom mit seinen vier Türmen, geradewegs himmelwärts, also „Dem Himmel entgegen“, deutet der Erzbischof das Jubiläumsmotto. Kathedralen seien „Haus- und Wirkungsorte Jesu Christi“ und der Bischofsstuhl „der Ort, wo der Bischof als Nachfolger der Apostel spricht, lehrt, verkündet, ermahnt und ordnet“. Zudem sei der Dom das Haus der Menschen: „Die Menschen sollen sich im Dom zu den Gottesdiensten versammeln; in Freud und Leid soll ihnen die Richtung himmelwärts gezeigt und bewahrt werden. Dem Himmel entgegen‘ sollen sie immer wieder eingestellt werden“, macht der Bamberger Oberhirte deutlich. Wer durch den Haupteingang, das Fürstenportal, den Bamberger Dom betrete, erhalte eine wichtige Mahnung, betont Schick. „Das Letzte Gericht zeigt, dass der, der ‚dem Himmel entgegen gehen will‘, zu Lebzeiten vor allem in der Liebe zu seinem Nächsten leben muss.“ Dies sei „kein leichter Morgenspaziergang für uns Christen“, bekennt der Erzbischof.

Domjubiläum –  geistlicher Impuls und Fest für alle

Die geplanten Jubiläumsveranstaltungen sollen den Gläubigen diese Aspekte ebenso bewusst machen, als auch die Bedeutung des Domes als herausragendes Kirchenbauwerk der Erzdiözese widerspiegeln. Vor allem aber solle das Jubiläum „einen geistlichen Impuls geben, damit unsere Domkirche auch weiterhin ihre Funktion erfüllt und den Menschen hilft auf dem Weg zu bleiben, dem Himmel entgegen“, so Schick.

Mit einer Vielzahl von Veranstaltungen kann Domvikar Dr. Norbert Jung aufwarten. Der Leiter der Hauptabteilung Kunst und Kultur im Erzbistum, ist zugleich der bischöfliche Beauftragte für das Domjubiläum und verantwortet zusammen mit dem Referat Projektarbeit eine Fülle von Ausstellungen, Konzertreihen, Theater- und Buchprojekten, Gottesdiensten und Wallfahrten zum Dom und speziellen Führungen. „Die ganze Bevölkerung soll mitfeiern“, lädt Dr. Jung ein. Am Wochenende des Weihejubiläums, findet eine Domkirchweih (Kerwa)  statt und auch das Heinrichsfest steht ganz im Zeichen des Domes. Neben einer Ausstellung mit moderner Kunst im Dom, steht vor allem die Jubiläumsausstellung im Diözesanmuseum im Fokus, die von Mai bis Oktober unter dem Titel „Dem Himmel entgegen – 1000 Jahre Kaiserdom Bamberg 1012 – 2012“ zu sehen ist.

Gezeigt werden hochkarätige eigene Exponate wie die originalen Portalfiguren, der barocke Altarschmuck und die kostbaren Kaisermäntel. Zudem können sich die Besucher auf Leihgaben kommunaler und staatlicher Museen zu Domschatz und Domgeschichte freuen. “Ein Höhepunkt wird sicher die Replik der Heinrichskrone, die derzeit ein Bamberger Goldschmied anfertigt“, verrät der Beauftragte des Domjubiläums. „Verborgene Orte“ nennt sich eine spezielle Führung, die ansonsten verschlossene Orte zugänglich macht. Hier können Besucher den Resten des ursprünglichen Heinrichsdomes nachspüren. So öffnen sich die Türen zur Bischofsgrablege und der Häupterkapelle des heiligen Ehepaares Heinrich und Kunigunde. Bei Grabungsarbeiten fanden sich in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Reste der Krypta des ersten Domes von Heinrich II.

Das Volk Gottes von Bamberg ist berufen

Das Logo des Domjubiläums zeigt neben den stilisierten vier Türmen des Domes und dem Motto, auch die drei Seligen. Die betenden Figuren sind im Original am Fürstenportal in der Darstellung des Jüngsten Gerichts zu finden. Die drei Seligen sind ein Sinnbild für das Ziel christlichen Lebens, sie haben ihr „himmlisches Jerusalem“ bereits erreicht. Das Bamberger Domjubiläum soll also dazu dienen, dass das „Volk Gottes von Bamberg“ einen Neuaufbruch wagt, sich stets auf die Fundamente seiner geistlichen Existenz besinnt und dabei das Ziel christlicher Weggemeinschaft nicht aus den Augen verliert.

Demnächst werden weitere Informationen auf der Homepage zu finden sein:
www. dem-himmel-entgegen.de