Bamberger Erzbischof Schick: „Kindern nicht zu helfen, ist nicht betlehemkonform“

Symbolbild Religion

Für den Bamberger Erzbischof Ludwig Schick ist das Kind in der Krippe ein Aufruf, sich um die Kinder zu kümmern, und ein Protest gegen jede Vernachlässigung von Kindern. „Vielen Kindern geht es nicht gut in dieser Welt“, sagte Schick zu Weihnachten in Bamberg. Das gelte für die 4000 Flüchtlingskinder, die sich derzeit unter schlimmsten Verhältnissen in Griechenland aufhalten, und für viele Abertausende in der ganzen Welt.

Schick nannte auch die vielen Kinder in Syrien und im Irak, die seit ihrer Geburt nichts anderes als Krieg erlebt hätten und viele Tage und Nächte in Angst vor Bomben in Kellern verbringen müssten. „Nur zu sagen, weil andere nichts tun, tun wir auch nichts, ist nicht bethlehemkonform. Es entspricht nicht der Botschaft der Weihnacht, die das Kind in die Mitte stellt und allen Kindern eine gute Zukunft schenken will“, so Erzbischof Schick.

Schick nannte auch die Kinder, die von den Islamistengruppen Boko Haram und Al Nusra in der Sahelzone und anderen Gebieten Afrikas entführt und missbraucht werden, sowie die Millionen Kinder, die weltweit hungern und zur Arbeit wie Erwachsene gezwungen werden, anstatt in die Schule zu gehen. „Aber auch vor der eigenen Haustür werden Kinder vernachlässigt, misshandelt oder gar in den eigenen Familien getötet“, sagte Schick.

„Weihnachten mit dem Kind in der Mitte kann man nur ehrlichen Herzens feiern, wenn man sich um die Kinder kümmert und sorgt“, fügte Schick hinzu. „Ich bitte darum, dass die Weihnachtsbotschaft uns alle anrührt und wir uns vom Kind in der Krippe inspirieren lassen, unsere Kinder zu lieben und für sie da zu sein“, sagte Schick. Er rief zur Achtsamkeit im eigenen Umfeld auf, damit schnell entdeckt werde, wenn es Kindern nicht gut gehe oder sie schlecht behandelt werden. Zugleich appellierte er an die Politiker, Gesetzgeber und alle Verantwortungsträger, „den Kindern mit allen Möglichkeiten hier bei uns und durch Entwicklungshilfe und entsprechende Politik in den armen Ländern beizustehen, sie vor Schaden zu bewahren und ihnen Zukunft zu ermöglichen.“

„Das Kind in der Krippe ist Anfang der Erlösung für eine gute Zukunft der ganzen Menschheit“, so Erzbischof Schick. „Es will zuerst und zunächst alle Kinder retten und ihnen Zukunft ermöglichen. Deshalb müssen im Kind in der Krippe alle Kinder dieser Welt gesehen, geliebt und umsorgt werden.“