CSU Burk taucht in die Welt der Nanotechnologie und Mikroskopie ein

Im Jahr 2017 konnte Wirtschaftsförderer Viktor Naumann das Innovationsinstitut für Nanotechnologie und korrelative Mikroskopie (INAM) nach Forchheim ins Medical-Valley-Center holen. Mit dem Burker Ortsverband konnten über 30 Mitglieder und Interessierte sich nun selbst ein Bild von der Forschungseinrichtung machen – auch MdL Michael Hofmann folgte der Einladung.

Die renommierte Leiterin Prof. Dr. Silke Christiansen konnte bereits ein internationales Expertenteam von Biologen, Chemikern, Informatikern und Medizinern um sich scharen. Dank europäischen Projekt-Geldern und durch die Zusammenarbeit mit dem weltweit tätigem Technologiekonzern ZEISS Group stehen in Forchheim tonnenschwere und millionenteuere Geräte „auf Weltniveau“. Christiansen versteht ihr Institut als Forschungsplattform und Bindeglied zwischen den regionalen Universitäten und der bayerischen Wirtschaft wie Siemens, Schaeffler und Osram aufzubauen.

In der Größenordnung 1000fach kleiner als der Durchmesser eines Haares scheinen die Möglichkeiten in der Nanotechnologie schier unbegrenzt. Für die Medizin können beispielsweise „mit bewaffnetem Auge“ Knochenproben auf Osteoporose untersucht werden. Krebs-Sensoren dienen zur Erforschung von Tumorzellen. Die optoelektronischen Mikroskope können natürlich auch Erkenntnisse für Licht- und Halbleitersensoren gewinnen oder partikelgroße Produktverunreinigungen an Hochtechnologiematerialien erkennen.

Den prominentesten Platz nehmen aktuell die Untersuchungen in der Biomedizin ein. In der ständigen Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und Fraunhofer-Gesellschaft gelang es, Plastik-Kleinsteilchen beispielsweise in Schnee-Proben aus der Arktis nachzuweisen. Auch der BR berichtete in der Rundschau darüber. Derzeit wird in Zusammenarbeit mit den Stadtwerke Forchheim GmbH das heimische Trinkwasser untersucht. Mit ihren Mikroskopen eröffnen sich den Forschern in Forchheim ganz neue Dimensionen und so kann das Nanoplastik auch den ursprünglichen Produkten zugeordnet werden. Ob von Nylonstrümpfen oder von PET-Flaschen – die Forscher finden es heraus.

Während des Rundgangs durch die Räumlichkeiten im Erdgeschoss und Keller schielte die Professorin auf die Schotterfläche neben dem Medical-Valley-Center. Da die jetzigen Flächen schon knapp werden, wünscht sie sich dort den Neubau eines Technologiegebäudes.

Dieses Ansinnen stoß bei Michael Hofmann und Ortsvorsitzenden Holger Lehnard auf offene Ohren, die den Standort Forchheim um eine universitäre Bildungsstätte bereichern wollen.