Forchheimer Klimawoche mit „Strom vom Balkon“ eröffnet
Zum Auftakt der vom Büro Energie und Klima des Landratsamtes Forchheim organisierten Klimawoche 2019 fand am vergangenen Sonntag eine Infoveranstaltung „Solaranlagen für Balkon und Steckdose“ statt.
Dabei konnten Landrat Dr. Hermann Ulm und Umweltminister Thorsten Glauber im voll besetzten Kulturraum St. Gereon des Landratsamtes Forchheim zahlreiche interessierte Bürger und Bürgerinnen begrüßen.
Landrat Dr. Hermann Ulm wies in seinem Grußwort darauf hin, dass der Klimawandel auch in unserer Region zunehmend an Bedeutung gewinnt, was uns die Trockenheit und die neuen Temperaturrekorde der letzten Monate und Jahre zeigt. Er machte deutlich, dass es sich um eine generationenübergreifende Aufgabe handelt und wir diese Herkulesaufgabe gemeinsam anpacken müssen. Ein Zusammenspiel von Energiesparen, der Einsatz energieeffizienter Techniken und die Nutzung erneuerbarer Energien sowie das Mitwirken jedes Einzelnen sind dazu nötig.
Der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber betonte, dass sich Bayern für den Klimaschutz, die Energiewende und die Verringerung des CO2-Ausstoßes stark macht. Die Ministerien gehen mit gutem Beispiel voran und er habe intern bereits entsprechende Maßnahmen zu Energieeffizienz und Klimaschutz veranlasst. Ziel sei es auch, zukünftig günstigere Tarife im öffentlichen Nahverkehr anzubieten und verschiedene Antriebstechniken in der Individualmobilität zu fördern.
Im Fokus der Auftaktveranstaltung stand das Thema Kleinphotovoltaik. Aufgrund geänderter rechtlicher und technischer Rahmenbedingungen können nun auch Mieter und Eigentümer mit geringen Anschaffungskosten und minimalem organisatorischem Aufwand mit Mini-Photovoltaikanlagen ihren eigenen Strom erzeugen. Kleine Balkon- oder Gartenkraftwerke mit einer Leistung bis 600 Watt können die eigene Energiewende unterstützen und führen zur Einsparung bei den Stromkosten. So kann der mit Hilfe der Sonne selbst erzeugte Strom direkt im Haushalt zum Beispiel für den Kühl- und Gefrierschrank verwendet und damit die Stromkosten reduziert werden.
Beim anschließenden Kurzvortrag erläuterte Frau Renner von der Firma iKratos die Funktionsweise und die Montage der Balkonsolarmodule. So kann unter gewissen technischen Voraussetzungen das Solarmodul direkt an die eine Steckdose angeschlossen werden. Die Umwandlung des Stromes vom PV-Modul übernimmt ein Mikrowechselrichter. Die Montage der Balkonmodule wurde ebenfalls vorgestellt. Für eine 600 Watt-Anlage werden zwei 300Watt-Module mit je ca. 1,60 m Breite an Balkon, Hauswand, Garage oder Dach montiert.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden noch zahlreiche Fragen, wie zum Beispiel zur Ausrichtung der Balkonmodule, der vereinfachten Anzeigepflicht beim Netzbetreiber oder die Möglichkeit von Insel-Solaranlagen beantwortet.
Herr Bigge vom Büro Energie und Klima des Landkreises Forchheim informierte zudem über die rechtlichen und technischen Möglichkeiten von Photovoltaikanlagen. Hierbei wurde deutlich, dass eine Kleinanlage bis 600Watt zwar ohne Anmeldeverfahren und größere Investitionskosten zu realisieren ist, der Stromzähler im Haus allerdings nicht „rückwärts laufen“ darf. Einige Energieversorger unterstützen die Balkon-Photovoltaik aktiv und bieten geprüfte Bausätze an.
Die Energie- und Fördermittelberaterin des Landkreises, Frau Galster, stellte klar, dass Mini-Photovoltaikanlagen gerade als Einstieg für klimabewusste Eigentümer oder Mieter gut geeignet sind, da bei geringen Investitionskosten Strom zum direkten Verbrauch im eigenen Haushalt erzeugt wird, wodurch die Strombezugskosten sinken. Und beim Umzug in eine andere Wohnung kann das Balkonsolarmodul einfach mitgenommen werden. Davon zu unterscheiden sind die größeren Photovoltaikanlagen mit optionalem Batteriespeicher, für den es seit kurzem über das PV-Programm des Freistaats Bayern eine Förderung gibt.
Weitere Informationen zur Errichtung von Dachphotovoltaikanlagen oder zur Wartung und Instandhaltung von Bestandsanlagen gibt im Rahmen der Vortragsreihe „Informationsveranstaltungen zum Energiesparen“ unter www.lra-fo.de/klima
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