Mobilfunk-Vortrag in Wiesenthau: Warnung vor den Gefahren durch Funkstrahlen
MdEP Prof. Dr. Klaus Buchner (ÖDP) warnte bei seinem Vortrag in der Gemeinde Wiesenthau/Schlaifhausen am 06.07.2019 vor den Gefahren durch Funkstrahlen
Buchner: „Millionen Menschen in Deutschland sind betroffen“
Die IG Mobilfunk Wiesenthau konnte Prof.Buchner, Physiker und Mitglied des Europäischen Parlaments für die ÖDP, für einen Vortrag im Ort gewinnen. Anlaß für die Aktion war die Planung eines 40m hohen Funkmastes im Gebiet Langenlohe in Wiesenthau.
Zum Vortrag im Gasthaus Egelseer in Wiesenthau fanden sich zahlreiche Bürger aus Wiesenthau und Schlaifhausen ein, ebenso Mitglieder des Gemeinderates und Bürgermeister Drummer. Auch von benachbarten Gemeinden waren einige Zuhörer erschienen.
Prof. Buchner wies auf die Gefahren von Funkstrahlen bei seinem Vortrag hin. Er zeigte aufschlussreiche Bilder und zitierte aus neuesten Studien zum Thema. Er nannte Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Tinnitus oder Gedächtnisstörungen als mögliche Beschwerden von Menschen, die Funkstrahlen ausgesetzt sind. Ein nicht zu unterschätzender Teil der Bevölkerung reagiert sensibel darauf. „Es handelt es sich nicht um ein Problem von einigen wenigen, sondern um eine Volkskrankheit, die Millionen Menschen betrifft“, so der Europaabgeordnete. 25.000 Betroffene sind so verzweifelt, dass sie im Keller ihres Hauses leben oder in strahlungsarme Gebiete umgezogen sind.
Doch nicht nur Handys und Mobilfunkmasten sind ein Problem, auch Schnurlostelefone, WLAN, Bluetooth oder der Behördenfunk Tetra senden schädliche Strahlen aus und beeinträchtigen dadurch die Gesundheit der Menschen. „Studien haben die Schädlichkeit der Strahlen mittlerweile eindeutig belegt“, erklärte Prof. Buchner. So hat etwa die Europäische Umweltagentur wiederholt vor der Funkstrahlung gewarnt. Diese erhöht die Anzahl der Freien Radikale in den Zellen, die die Erbsubstanz im Körper angreifen.
Außerdem sind Kälberblindheit, eine verringerte Milchleistung der Kühe, Fruchtbarkeitsstörungen und Missbildungen bei jenen Tieren nachgewiesen, deren Ställe sich in der Nähe von Funkmasten befinden. „Beim Menschen, die längerfristig Funkstrahlen ausgesetzt sind, haben Studien die Steigerung der Krebsgefahr bewiesen“, so der Europaabgeordnete.
Die „5. Generation“ des Internets 5G ist noch problematischer als ihre Vorgänger. Meistens hat man noch höhere Strahlungsintensitäten. Für die selbstfahrenden Autos sind entlang aller Straßen Funkstationen im Abstand von 100 bis einigen 100 Metern geplant, die eng gebündelte Strahlen großer Intensität senden. Dadurch wird die Strahlenbelastung erheblich ansteigen. Außerdem ist mit 5G eine weitgehende Überwachung auch der Privatsphäre möglich. Vernetzte Haushaltsgeräte verstrahlen den Wohnraum und senden persönliche Daten an Unternehmen und Datenhändler.
Prof. Buchner betonte in seinem Vortrag, dass er den Menschen das Handy nicht verbieten wolle. Vielmehr setzt er sich für einen Mobilfunk ein, der die Menschen nicht belastet. Das sei technisch möglich. „Der Europarat schlägt einen Grenzwert von 100 Mikrowatt pro Quadratmeter vor, was ein Hunderttausendstel des derzeit in Deutschland gültigen Grenzwertes ist. Das reicht aus für ein funktionsfähiges Mobilfunknetz“, so der Europaabgeordnete. Denselben Grenzwert hat das EU-Parlament schon früher empfohlen. In Luxemburg und der Toskana gelten heute schon Grenzwerte, die weit unter den deutschen liegen. Die Kosten für die Umstellung waren dort so gering, dass sie die Wirtschaftlichkeit des Betriebs nicht beeinträchtigt haben.
Um die Gefahren durch Funkstrahlen zu verringern, rät Prof. Buchner dazu, beim Telefonieren Headsets zu benutzen und Handygespräche nur bei gutem Empfang zu führen. „Das Mobiltelefon sollte nicht angeschaltet in der Hosentasche mitgeführt werden“, empfiehlt der ÖDP-Politiker. Im Auto sollte man das Gerät ausschalten. Den Gebrauch von Schnurlostelefonen in Wohnungen und Büros sollte man möglichst ganz vermeiden.
In der anschließenden etwa einstündigen Diskussion berichteten bereits Betroffene aus Forchheim, Neunkirchen, Neunkirchen und Geschwand. Deren Leidensgeschichten hinterließen bei den Anwesenden großen Eindruck. Bürger aus Wiesenthau äußerten ihre Bedenken hinsichtlich des in ca. 200m von der Bebauung entfernt geplanten 40m hohen Mobilfunkmastes. Sie verwiesen auf gesundheitliche Gefahren, sowie die erdrückende optische Wirkung des Mobilfunkmastes und die außerordentliche Beeinträchtigung des Landschaftsbildes.
Die IG Mobilfunk Wiesenthau hofft aus den Äußerungen der Gemeindevertreter schließen zu dürfen, daß eine sorgfältige Prüfung und Abwägung eines möglichen Standortes für den Mobilfunkmast erfolgt.
Prof.Buchner verwies auf den Einsatz von technischen Alternativen, z.B. die Daten-Übertragung über langwelliges Licht anstelle von Funkstrahlung. Die langwellige Lichtstrahlung wäre im Vergleich zur kurzwelligen Funkstrahlung (4G und 5G) kaum gesundheitsgefährdend. Die IG Mobilfunk Wiesenthau würde sich eine alternative Technologie zur Entlastung der Gemeindebürger sehr wünschen.
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