Der Baum ist tot – es lebe der Baum!

Tipps für Waldbesitzer

Bayerns Wälder werden immer intensiver genutzt, denn die Holzpreise steigen stetig. Zum Internationalen Jahr der Wälder appelliert der LBV an Waldbesitzer, in ihren Forsten einige tote Bäume bewusst stehen oder liegen zu lassen. Für viele Tier- und Pflanzenarten sichern sie damit das Überleben. Die Wälder in Bayern sind zu fast 60% in Privatbesitz, verteilt auf rund 600.000 Waldbesitzer, die Durchschnittsfläche beträgt nur etwa 2 Hektar. Diese kleinen Bestände wurden in den letzten Jahrzehnten oft kaum bewirtschaftet. Für Spechte und seltene Pilze sowie viele bedrohte Insekten entstanden damit auch außerhalb von Schutzgebieten wertvolle Lebensräume. „Totholz und absterbende Bäume sind für die Artenvielfalt enorm wichtig. Schon einige alte Stämme bieten unzähligen Arten im wahrsten Sinne des Wortes eine Existenzgrundlage“ sagt Dr. Andreas von Lindeiner, Artenschutzreferent des LBV.

Doch viele der rund 600.000 Kleinwaldbesitzer werden sich aktuell bewusst, dass in ihrem Wald bares Geld „herumsteht“. Eine behutsame Nutzung dieser Bestände unter ökologischen Gesichtspunkten ist dabei durchaus sinnvoll. Der LBV gibt einige einfache Tipps wie die Natur dabei geschont wird unter www.lbv.de/naturschutz-im-wald

2011 ist das internationale Jahr der Wälder. Der LBV bekennt sich in diesem Zusammenhand ausdrücklich zu einer nachhaltigen und ökologischen Waldwirtschaft. Holz aus heimischen Wäldern ist ein unverzichtbarer Rohstoff. Doch in Bayern ist eine substanzielle Verbesserung des bayerischen Vertragsnaturschutz-Programms im Wald nötig. Mit der derzeitig geringen finanziellen Ausstattung und großem bürokratischen Aufwand ist es gerade für Kleinwaldbesitzer unattraktiv. Auch historische Nutzungsformen wie die Mittelwaldwirtschaft und die richtige Gestaltung der Waldränder müssen berücksichtigt werden. In Bayern mit seinen kleinstrukturierten Waldbesitz-Verhältnissen bietet sich die große Chance, natürliche Vielfalt und nachhaltige Nutzung des Waldes optimal miteinander zu vereinbaren.