BIWO Stellungnahme zum Beschluss der Stadt Forchheim: „Elegante Alternative – Baywa zieht in Richtung Sigritzau“

Und wieder einmal mehr bestätigt sich: Wenn zwei das gleiche wollen ist es noch lange nicht dasselbe. Skandalös: Dem Privatmann wurde verwehrt für seine Familie eine Wohnverbesserung mit einem Neubau in Sigritzau zu schaffen. Begründung der Stadt: Sigritzau soll schnuckelig bleiben. Der Salamitaktik für -zigtausend Flächenverbrauch im schönsten Wiesentgrunde, zur der Erweiterung des Siemens-Healthineers, wird Tür und Tor geöffnet. Begründung: elegante Alternative. Das CSU-Anbindegebot macht`s möglich. Dafür muss nun die Baywa herhalten und später der Bauhof. CSU/SPD/FW finden fadenscheinige Argumente für die unwiederbringliche Flächenzerstörung im schönsten Wiesentgrunde. Danke an die FGL, die den Weitblick hat, welche Folgen damit einhergehen: Sigritzau wird umzingelt von Gewerbegebieten und wird aufgesogen durch die geplante vierspurige B 470-Ostspange. Wachsender Schwerlastverkehr-Abgase-Tag und Nachtlärm-Klimabelastung-Lärmschutzschallwände- sind dann die neuen Lebensqualitäten. Und die Einhaltung der Bayer. Verfassung Art. 141? „….Es gehört zu den vorrangigen Aufgaben von Staat, Gemeinden, Körperschaften des öffentlichen Rechts, (…….) kennzeichnende Orts-und Landschaftsbilder zu schonen und zu erhalten“. Nein danke. Elegante Lösung bevorzugt.

Und auch das kommt noch hinzu. Südlich des jetzt 35 000 qm benötigten großen Flächenverbrauchs, wenn`s denn dabei bleibt, wird auch der naheliegende Wald platt gemacht für eine vierspurige B 470 – Ostspange-, dort wo heute der Verkehrsübungsplatz ist. Klimaziel einhalten! Wenn interessierts, wird ignoriert. Derweil sind Bäume nicht nur für die Gesundheit wichtig, sondern auch für unsere Umwelt. Sie produzieren Sauerstoff en Masse und nehmen CO2 auf.

Der neue Beschluss der Stadt Forchheim: „Baywa zieht in Richtung Sigritzau bzw. an die „Äußere Leite“ macht deutlich: Flächenreduzierung, Klima-Heimat-Landschaftsschutz sind Papiertiger. Erkenntnis: Der neue Beschluss der Stadt Forchheim das ist der Anfang vom Ende auch des Kleinods Sigritzau und ist eine wesentliche Beeinträchtigung des Heimat-Kulturlandschaftsbildes am Eingangstor zur Fränkischen Schweiz.

Und wie geht`s weiter? Da braucht man gar kein Prophet sein. Das liegt auf der Hand. Der nächste Flächenfraß ist die Auflösung des Wasserschutzgebietes Forchheim.

Ätzend: Es bleibt CSU-politisch gewollt, dass auf 6,9 km Länge, ein bis zu über 7 m hoher Damm, vom Kersbacher Kreisel zur Bahnquerung bei Pinzberg gebraucht wird, quer durch unsere idyllische Heimatlandschaft, mitten durch ein von der EU hochwertig geschütztes Natura-2000-Gebiet, mit einer teilweise sogar 4-spurigen B 470, wofür überhaupt kein Bedarf besteht. „Sündhaftes Verhalten zur Erreichung der Klimaziele“ meint Biwo-Vorsitzender Heinrich Katttenbeck, „unsere wunderbare Heimatlandschaft wird so unwiederbringlich zerstört, dass sie als Heimat-Kultur-Naturlandschaft nicht mehr wieder zu erkennen sein wird.

Warum? Weil, nach dem CSU- Anbindegebot sich dann im Sauseschritt Industrie-Gewerbe-Handels-Discounter- Tankstellen und andere Betriebe entlang der B 470 von Sigritzau bis Ebermannstadt ansiedeln werden. Anbindegebot machts möglich: „Gewerbe und Industriegebiete sollen auch an Anschlussstellen von autobahnähnlichen Straßen ausgewiesen werden. Was folgt? Das Geschrei und Gezeter wird danach groß sein. Wieso? Weil eine Beeinträchtigung der Trinkwasserversorgung Forchheims gar nicht ausgeschlossen werden kann. Und auch ein Gutachten wird darstellen, dass keine Gefahr für die Neuansiedlung ausgeht. „Wessen Brot ist ess, dessen Lied ich sing.“ Augenwischerei ist die Ausrede für „elegante Alternative“.

Unsere Junge BIWO (Bürgerinitiative pro Wiesenttal ohne Ostspange) haben`s schon längst erkannt, auf den Punkt gebracht, warnen mit ihrem neuen Schild am Eingangstor Gosberg: Stoppt die Ostspange und ihre Hintermänner! Und die Jugendlichen von „Fridays for Future“ demonstrieren zu recht: „wir schreien und wir werden laut, weil ihr uns die Heimat klaut“. Kleinod Sigritzau ade.

Infos unter https://www.bi-wiesenttal.de

Heinrich Kattenbeck
BIWO Vorsitzender
Kirchehrenbach