„Vergebene Chancen“: Freie Wähler zum Thema „Landesgartenschau in Forchheim“

Freie Wähler sprechen sich trotz mehrheitlicher Ablehnung im Planungs- und Umweltausschuss nach wie vor für die Bewerbung um die Ausrichtung einer Landesgartenschau aus

Bayerische Landesgartenschauen bieten nach dem Dafürhalten der Fraktion der Freien Wähler im Stadtrat Forchheim die Möglichkeit, mit staatlicher Unterstützung nachhaltige Impulse für eine umwelt- und naturfreundliche Stadtentwicklung zu setzen. Das verbessert die Aufenthalts- und Lebensqualität der Bevölkerung vor Ort. Nachhaltig wertvolle Landschaftsräume und Erholungsflächen sollen geschaffen oder bestehende weiterentwickelt werden. Dies erfolgt unter Berücksichtigung von sozialen und ökologischen Aspekten. So können städtebauliche Fehlentwicklungen –gerade auch in Verbindung mit dem bereits im Stadtrat beschlossenen Integrativen Stadtentwicklungskonzept (ISEK) unter Inanspruchnahme verschiedener Fördertöpfe korrigiert, Stadtquartiere aufgewertet, Brachflächen saniert und kommunale Entwicklungen beschleunigt werden. Eine intakte Ökologie in der Stadt stärkt sowohl die Biodiversität als auch das Umweltbewusstsein der Menschen vor Ort. Ferner leisten Gartenschauen einen Beitrag zur Stärkung der Regionalität, der örtlichen Wirtschaft und des Tourismus. Dies führt zu einem verstärkten Zusammenhalt und neuer Identifikation von Bürgerinnen und Bürgern, Institutionen und Firmen in der Region.

Bedingt durch das bis zu einer möglichen Ausrichtung vorhandene weitaus bessere Angebot an Hotelbetten würden voraussichtlich auch die Übernachtungszahlen im Jahr der LGA vom zeitigen Frühjahr bis in den Spätherbst hinein sprunghaft ansteigen, da, das zeigen die Erfahrungswerte bereits ausgerichteter LGA, viele Besucher den Besuch mit einem mehrtägigen Aufenthalt in der Region verbinden. Auch die örtliche Gastronomie, der Handel, die Dienstleister, Nahversorger, Handwerksbetriebe und Gärtnereien würden partizipieren. Gerade die Innenstadt aber auch der Kellerwaldbetrieb, beide liegen unter der Woche sichtlich brach, würden von einer höheren Frequenz und dadurch Kaufkraftabschöpfung profitieren.

Die Touristinformation, das Citymanagement und die Wirtschaftsförderung der Stadt Forchheim haben sich deshalb – wie auch die Freien Wähler – bewusst für die Bewerbung um eine Ausrichtung der Landesgartenschau Ende 2020 ausgesprochen. Die Argumente der ablehnenden Fraktionen und Gruppierungen im Stadtrat seien, so Fraktionschef Manfred Hümmer, bereits im Mai 2018, dem Zeitpunkt der Beschlussfassung für eine Bewerbung, bekannt gewesen. Es habe sich weder an den zugrunde liegenden Fakten noch an der generellen Ausgangslage etwas verändert. Die Absichtserklärung der CSU, den neuen Stadtrat nach der im März 2020 stattfindenden Kommunalwahl darüber abstimmen zu lassen, greife nicht, da der Bewerbungstermin für eine Ende 2020 zu vergebende Landesgartenausstellung bereits am 28. Februar kommenden Jahres ende, so Hümmer, der in der ablehnenden Haltung anderer Parteien und Gruppierungen eine große Chance vertan sieht, Forchheim insgesamt aufzuwerten und die lokale Wirtschaft zu stärken.