IHK Oberfranken: „Unverändert gute Konjunktur in Bayreuth“

Unternehmen in Stadt und Landkreis Bayreuth bleiben zufrieden und optimistisch

Viele Wirtschaftsexperten sagen der Konjunktur in Deutschland einen Einbruch voraus. Die Wirtschaft in Stadt und Landkreis Bayreuth scheint davon aber nicht betroffen zu sein. Im Rahmen der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage äußern sich die befragten Unternehmen weiterhin zufrieden und optimistisch. Die aktuelle Geschäftslage legt auf hohem Niveau noch einmal leicht zu und die Erwartungen an die kommenden zwölf Monate bleiben trotz eines leichten Rückgangs weiterhin deutlich im positiven Bereich. „Die Bayreuther Wirtschaft bleibt auf Kurs, was angesichts der vielen negativen Meldungen aus der Weltwirtschaft eine sehr gute Nachricht ist“, freut sich der Vorsitzende des IHK-Gremiums Bayreuth, IHK-Vizepräsident Jörg Lichtenegger. Der Konjunkturklimaindex liegt bei 129 Zählern und damit einen Punkt niedriger als zu Jahreswechsel.

Derzeit läuft es in den meisten Bayreuther Betrieben offenbar rund. Nach ihrer aktuellen Geschäftslage gefragt, antworten 52 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer mit gut. Weitere 44 Prozent stufen die betriebliche Situation befriedigend ein und lediglich vier Prozent der Firmen bezeichnen ihre Geschäftslage als schlecht. Für die gute Lageeinschätzung ist vor allem das Inlandsgeschäft verantwortlich, das sich im Saldo leicht verbessert hat. Kritisch muss hingegen die Rückmeldung zu den Auftragsvolumen aus dem Ausland eingeschätzt werden, sind sie doch ein Frühindikator für die weitere Entwicklung. Immer mehr Unternehmen berichten, dass die Aufträge aus dem Ausland zurückgehen. Das hat noch keine signifikante Auswirkung auf die aktuelle Auslastung, ist aber allemal ein Alarmzeichen. „Die Voraussetzungen werden aktuell schwieriger. Wir sollten aber nicht die Debatte um einen Abschwung befeuern, sondern auf unsere Stärken setzen“, gibt sich Lichtenegger optimistisch.

Auftragsvolumen sollen wieder anziehen

Nach Einschätzung der Bayreuther Betriebe wird die Entwicklung in den kommenden Monate aber nicht an Dynamik verlieren. 28 Prozent der Befragten erwarten für die eigene Firma eine sich verbessernde Geschäftslage, 14 Prozent rechnen hingegen in den nächsten zwölf Monaten mit einer schlechteren betrieblichen Situation. Die übrigen 58 Prozent glauben nicht, dass sich ihre Geschäftslage signifikant verändert. Damit hat der Saldo im Vergleich zur Neujahrsumfrage zwar leicht abgenommen, bleibt aber deutlich im positiven Bereich. Und auch hier sind es gerade die Erwartungen an die Entwicklung der Auftragsvolumen, die den optimistischen Blick prägen. Sowohl im Ausland als auch innerhalb Deutschlands rechnen die befragten Unternehmen im Saldo nämlich mit leichten Zuwächsen. „Die Bayreuther Wirtschaft glaubt bislang also nicht an einen Einbruch der Konjunktur und auf der Grundlage der eigenen Geschäfte und vieler Gespräch mit Kunden und Lieferanten haben unsere Unternehmerinnen und Unternehmer dafür in der Regel ein sehr feines Gespür“, so der Gremiumsvorsitzende.

Von diesen optimistischen Aussichten werden auch die Investitionsplanungen getragen. Die Investitionsneigung der Bayreuther Wirtschaft ist auch im Frühjahr hoch und kann das Niveau der vorhergehenden Umfrage nahezu halten. Auffallend ist hingegen der Knick bei der Beschäftigtenplanung: Mehr befragte Betriebe planen mit einem sinkenden als mit einem steigenden Personalbestand. Eine absolute Seltenheit in der Bayreuther Wirtschaft in den letzten Jahren. Die kommenden Umfragen werden zeigen, ob es sich um ein singuläres Ereignis handelt oder ob sich diese Entwicklung verstetig. „Hier spielt natürlich auch der Fachkräftemangel eine entscheidende Rolle“, erläutert Lichtenegger und ergänzt: „Viele Unternehmen bekommen einfach nicht mehr das gesuchte Personal“.

Laut Lichtenegger seien auch die Anstrengungen der Bayerischen Staatsregierung zu begrüßen, die den Standort Bayreuth durch nachhaltige Investitionen stärken will. Als Beispiele nennt der Bayreuther Gremiumsvorsitzende das Bayerische Zentrum für Batterietechnik (BayBatt) an der Universität Bayreuth und die Zusage zur Förderung eines Kommunalen Gründerzentrums der Stadt Bayreuth.