Sonntagsgedanken: Ostergedanken

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Vor einigen Jahren befragten Mitarbeiter der katholischen Zeitschrift „Glaube und Leben“ Passanten, was Ostern für sie bedeute. 80% der Befragten maßen dem Osterfest keinerlei Bedeutung bei. Für einen 58-jährigen Mann war Ostern nur ein Frühlingsfest. Ein 27-jähriger freute sich auf Ostern wegen der arbeitsfreien Tage. Ein Jugendlicher meinte, früher sei er mit seiner Familie an Ostern zur Kirche gegangen, heute würden sie nur noch lange ausschlafen. Dem Apostel Paulus ging es vor 2000 Jahren auch nicht besser. Als er in Athen die Botschaft von der Auferstehung Christi verkündete, schüttelten die Leute nur den Kopf. Dass die Natur alljährlich neu erblüht, hilft mir aber nichts, wenn meine Zeit abläuft. Vielleicht stürzen sich deshalb so viele in den Konsumrausch unserer Zeit, weil sie keine Hoffnung über den Tod hinaus haben. Gäbe es keine Auferstehung, dann gäbe es keinen Trost im Angesicht des Unglücks, des Todes. Dann gäbe es auch keinen Grund, sich um Anstand und soziales Handeln zu bemühen, denn die Weltgeschichte lehrt ebenso wie die persönliche Erfahrung, dass der Egoist sich durchsetzt.

Ich rate einem jeden, unsere glaubensfrohen Kirchenlieder zu lesen, noch besser zu singen, sich von ihrer sprachlichen Kraft, ihrem Rhythmus mitreißen zu lassen. Wie ergreifend ist es, am frühen Ostermorgen auf den Friedhöfen das schlichte und doch so glaubensstarke „Christ ist erstanden“ zu singen. Im Lied „Gelobt sei Gott im höchsten Thron“ klingt das Osterlachen an, das die macht des Todes verlacht. Kraftvoll schreiten Gellerts Zeilen „Jesus lebt, mit ihm auch ich“ daher. Aber auch moderne, schlagerartige Lieder singen die Osterbotschaft. Schlagen Sie doch mal in Ihrem Gesangbuch nach!

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Pfarrer Dr. Christian Fuchs, www.neustadt-aisch-evangelisch.de

Infos zu Christian Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/Aisch
  • Studium der evang. Theologie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vikariat in Schornweissach-Vestenbergsgreuth 1993 – 1996
  • Promotion zum Dr. theol. 1995
  • Ordination zum ev. Pfarrer 1996
  • Dienst in Nürnberg/St. Johannis 1996 – 1999
  • seither in Neustadt/Aisch
  • blind