Lebenslanges Lernen als Chance

Das Handlungsfeld Bildung im Rahmen des demographischen Wandels: Strategiekreis Demographie und vhs Bamberg-Land organisieren Auftaktveranstaltung.

Karl Heinz Eisfeld, Vorsitzender des Landesbeirats für Erwachsenenbildung. Foto: Rudolf Mader

Karl Heinz Eisfeld

Bildung ist ein lebenslanger, entwicklungsbegleitender Prozess und umfasst alle Altersgruppen. Um vor dem Hintergrund des demographischen Wandels ein breites und flächendeckendes Bildungsangebot bereitzustellen, hat der Strategiekreis Demographie am Landratsamt Bamberg gemeinsam mit der vhs Bamberg-Land jetzt zu einer Informationsveranstaltung „Handlungsfeld Bildung“ eingeladen. Neben zahlreichen Bürgermeistern, Verantwortlichen aus dem Bereich Schule und Bildung gehörten auch die Bürgerinnen und Bürger zu den Teilnehmern, die sich bei den Regionalkonferenzen im vergangenen Jahr bereiterklärt haben, das Thema Bildung weiterhin zu begleiten.

Nach den einleitenden Worten der Organisatoren Günter Franzen (Geschäftsführer der vhs Bamberg-Land) und Ingrid Vetter (Kindestagesstättenaufsicht am Landratsamt Bamberg) führte Siegfried Wagner, Leiter des Strategiekreises Demographie zunächst in das Thema „Demographischer Wandel im Landkreis Bamberg“ ein. Anschließend gab Karl Heinz Eisfeld, Vorsitzender des Landesbeirats für Erwachsenenbildung Einblicke in das Thema „Lernen für ein langes Leben“. Dabei machte er deutlich, dass der demographische Wandel vor dem Hintergrund der Bildung durchaus Chancen in sich birgt. Teilte man noch vor einigen Jahren den Lebenslauf in drei Phasen, vorberufliche, berufliche und Rentenalter, so zieht der veränderte Alterungsprozess nun didaktische Konsequenzen nach sich. Vor allem das Selbstverständnis der Senioren habe sich maßgeblich verändert, so Karl Heinz Eisfeld. Habe man sich früher nach vollendetem Berufsleben zurückgelehnt und die Meinung vertreten, man hätte genug getan, so lautet heute bei vielen die Devise: „Ich geh in Rente und habe endlich Zeit für…“. Das Thema (Weiter-)Bildung gewinne so mehr und mehr an Attraktivität.

Auch ein Blick auf die Nachfrage bei den Kursangeboten der vhs Bamberg-Land macht dies deutlich. Immer mehr Menschen nutzen die gewonnene freie Zeit des Ruhestandes, um sich beispielsweise im Bereich Computer weiterzubilden. Eisfeld bringt das auf den Punkt: „Auf neudeutsch könnte man sagen, digital immigrants treffen auf digital natives.“ Soll heißen: Senioren wollen sich weiterbilden, um mit der jüngeren Generation mithalten zu können und so den Kontakt beispielsweise zu ihren Enkeln nicht zu verlieren. Dabei gilt es jedoch, nicht zu verallgemeinern. Man müsse, so Eisfeld, immer Angebot und Nachfrage im Blick haben. Nicht überall seien alle Kurse gefragt und nicht in jedem Lebensalter interessiere man sich für alle Themen.

In der anschließenden Diskussion und den darauf aufbauenden Arbeitsgruppen beschäftigten sich die rund 50 Teilnehmer mit den Themen „Schulbildung“, „Ausbau der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung“ sowie der „Verbesserung der Familienbildung“. Ziel der Veranstaltung war es, die Teilnehmer für das Thema Bildung zu sensibilisieren und zu motivieren Bildungslandschaften in den Gemeinden zu bilden.

Demographischer Wandel – Auch der Landkreis Bamberg ist betroffen

Vor dem bundesweiten Trend des demographischen Wandels wird auch die Region Bamberg in den kommenden Jahren nicht verschont bleiben. Besonders die Gemeinden sind von den Konsequenzen des demographischen Wandels betroffen, denn hier wird gelebt, gewohnt, gearbeitet und die Freizeit verbracht. Die Zunahme des Anteils älterer Menschen, stetig rückläufige Geburtenzahlen und zum Teil stark ausgeprägte Wanderungsbewegungen führen zu einer regional sehr unterschiedlichen Bevölkerungsentwicklung.

Um dem demographischen Wandel entgegenzuwirken, veranstaltete der 2008 gegründete Strategiekreis Demographie am Landratsamt Bamberg im vergangenen Jahr vier Regionalkonferenzen, in denen zum einen die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert wurden. Zum anderen sollen gemeinsam mit Unternehmen, Gemeinden und anderen relevanten Entscheidungsträgern aus der Region Projekte und Maßnahmen entwickelt und langfristig umgesetzt werden.