Erzbischof Ludwig Schick ist bestürzt über die Ermordung von Bischof Luigi Padovese in der Türkei

Padovese war seit vielen Jahrzehnten eng mit dem Erzbistum Bamberg verbunden

(bbk) Wie viele Katholiken im Erzbistum Bamberg, hat Erzbischof Ludwig Schick mit Fassungslosigkeit und Entsetzen auf die Ermordung von Erzbischof Luigi Padovese an Fronleichnam (03.06.10) in Iskenderun reagiert. „Das ist eine ganz furchtbare und schreckliche Tat“, erklärte der schockierte Erzbischof.

Der ermordete Bischof Padovese war mit dem Erzbistum Bamberg eng verbunden. In Bamberg hatte er vor 40 Jahren Deutsch gelernt. Solange er Professor in Rom war, kam er 35 Jahre lang jedes Jahr zur Ferienaushilfe nach Bamberg. Auch nachdem er Bischof in der Türkei geworden war, besuchte er regelmäßig Bamberg. Schick und Padovese kannten sich, seit Schick Erzbischof in Bamberg ist.

Auch von Bamberg aus unternahmen viele Gruppen Reisen in die Türkei zu ihm. Die Ordinariatskonferenz des Erzbistums Bamberg war anlässlich des Paulusjahres im Januar 2009 im Rahmen einer Pilgerreise durch die Türkei mehrere Tage zu Gast in Iskenderun. Am Fest Pauli Bekehrung (25. Januar) feierten Schick und Padovese mit vielen Gläubigen gemeinsam die Eucharistiefeier in Tarsus, dem Geburtsort des Völkerapostels Paulus.

Padovese war Ehrenbürger der Gemeinde Stegaurach, vor den Toren Bambergs, die er als seine zweite Heimat betrachtete. Erst vor wenigen Tagen war Padovese in Deutschland gewesen und hat Jugendlichen in Fürth das Sakrament der Firmung gespendet. Dabei hatte er mit Erzbischof Schick ein langes Gespräch geführt. Vor allem sei es um den Besuch des Papstes auf Zypern an diesem Wochenende gegangen und um die Bischofssynode zum „Nahen Osten“ im Oktober in Rom, so Schick.

Bischof Padovese habe die Schwierigkeiten der christlichen Minderheit in der Türkei immer wieder deutlich zur Sprache gebracht, sagte Schick. „Er war aber gern in der Türkei und mit diesem Land und seinen Bewohnern sehr verbunden“.

„Wir beten inständig für Bischof Padovese und erbitten ihm den Frieden Gottes. Wir wünschen den Katholiken in der Türkei, die von seiner Ermordung sehr erschüttert sind, Trost und Kraft, seiner Familie und dem Orden der Kapuziner sprechen wir unser Beileid aus“, so Schick.

Luigi Padovese wurde am 31. März 1947 in Mailand geboren. 1965 trat er dem Kapuzinerorden bei. Am 16. Juni 1973 empfing er die Priesterweihe. Nach seiner Ausbildung lehrte er als Professor für Patristik und Spiritualität an verschiedenen Universitäten Roms. 2004 wurde er zum Bischof in Anatolien/Türkei bestellt. Seit 2008 war er zudem Vorsitzender der Türkischen Bischofskonferenz. Er starb im Alter von 63 Jahren.