Aufbruchsstimmung beim Neujahrsempfang der SPD Bamberg

Mit Spannung folgten die Bamberger Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten den Worten des Münchner Alt-Oberbürgermeisters Christian Ude
Mit Spannung folgten die Bamberger Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten den Worten des Münchner Alt-Oberbürgermeisters Christian Ude

„Wir werden weiter gebraucht“

Volles Haus beim Neujahrsempfang der Bamberger SPD: Rund 130 Gäste kamen parteiübergreifend in das Innovations- und Gründerzentrum nach Bamberg, um gemeinsam ins neue Jahr zu starten und die Festrede von Christian Ude, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt München, zu hören.

„Es gibt nichts zu beschönigen, das vergangene Jahr gehört nicht zu den erfreulichsten in der 150-jährigen Geschichte der deutschen Sozialdemokratie“, eröffnete der Bundestagsabgeordnete und SPD – Kreisvorsitzende Andreas Schwarz den Abend. Er fügte aber hinzu: „Nichtsdestotrotz können wir stolz sein, denn viele Errungenschaften gäbe es ohne unsere Partei nicht, z.B. den 8-Stunden-Tag, den Mindestlohn oder ganz aktuell das Gute-KITA-Gesetz. Das kann uns niemand nehmen und unser Land braucht uns auch weiterhin.“

Auch Festredner Christian Ude nahm kein Blatt vor den Mund: „ Ich glaube, dass wir in einer Krisensituation sind. Es gilt hier aber nicht in hektischen Aktionismus zu verfallen. Ich bin davon überzeugt, dass wir die SPD brauchen, um zukünftig den Frieden zu sichern. Gerade heute ist die außenpolitische Erfahrung der Sozialdemokratie unentbehrlich“, so Ude. „Und es ist auch nicht so, dass die SPD keine Aufgabe in der Gesellschaft mehr hätte, man nehme nur das Auseinanderdriften zwischen Arm und Reich. Die Menschen wollen, dass wir hier gute Politik machen.“

Der SPD-Politiker stellte gleich mehrere Thesen auf, mit welchen Maßnahmen sich die SPD wieder erholen könne. Dazu gehören seiner Meinung nach zum Beispiel eine aktive Friedenspolitik mit Russland, ebenso die Bekämpfung von Fluchtursachen durch Unterstützung der afrikanischen Länder vor Ort. Mahnende Worte fand Ude für seine Parteigenossinnen und –genossen. Auch müsse man mehr Wirtschafts- und Sicherheitskompetenz zeigen.

„Es ist nicht die richtige Zeit für nationale Alleingänge in Sachen Europa und einen erhobenen Finger gegenüber unseren Mitstreitern“, erklärt Ude im Hinblick auf die Europawahlen im Mai. „Die SPD ist die Partei, die Brücken baut. Wir müssen immer wieder betonen: Nur gemeinsam können wir Europa auch in Zukunft zu einer starken Gemeinschaft machen“, schloss Münchens Alt-Oberbürgermeister seinen Vortrag.

Viel Zustimmung erntete Ude von Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke und Stadtrat Felix Holland, der sich als Kreisvorsitzender der Stadt-SPD für die eindringlichen und klaren Worte bedankte.

Ob es die Rede von Christian Ude war oder noch mehr das Innovations- und Gründerzentrum als Veranstaltungsort: Zuversicht- und Aufbruchsstimmung war beim anschließenden Stehempfang unter den Sozialdemokraten jedenfalls zu spüren.