Bamberger Ortsverband der DPVKOM kritisiert Auflösung der Telekom-Auskunft
Johannes Wicht, der Ortsvorsitzende der Kommunikationsgewerkschaft DPV-Bayern und Ex-Betriebsrat, verurteilt die Einstellung des Auskunftsdienstes samt Weckservice der Telekom zum 1. Dezember 2024 aufs Schärfste. Im Inland geht es um die 11833 bzw. im Ausland um die 11834.
Hatten wir doch auch in Bamberg im Gebäude am Wilhelmsplatz viele engagierte Frauen, die diesen Service jahrelang für unsere Region erfolgreich bedienten. Wer eine Telefonnummer nicht zur Hand hatte, wählte so in aller Regel fünf Zahlen – 11833, die Telefonauskunft der Deutschen Telekom. Dort nahm dann eine nette Frau ab und suchte die passende Nummer heraus.
Für das Abschalten des Auskunftsdienstes werden vorwiegend wirtschaftliche Gründe genannt. Der Service lohnt sich für die Telekom offensichtlich nicht mehr. Das lässt sich gut an Zahlen verdeutlichen: Zu ihren Hochzeiten sind bei der Auskunft 550 Millionen Anfragen nach Telefonnummern pro Jahr eingegangen, das war 1995. Seither schrumpft die Nachfrage – der Telekom zufolge – jedes Jahr im Schnitt um 20 Prozent. Heute fragen jedes Jahr nur noch knapp zwei Millionen Menschen bei der Auskunft an. Hintergrund dafür ist die hohe Verfügbarkeit des Internets: Rund 80 Prozent der Deutschen besitzen mittlerweile ein Smartphone und googeln einfach die Nummern, die sie brauchen.
Das baldige Ende der Telefon-Auskunft der Deutschen Telekom stößt auch beim Sozialverband VdK auf Widerstand. Damit lasse man vor allem arme, ältere Menschen und Menschen mit Behinderung zurück, kritisierte Verena Bentele die Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland das Vorhaben. Noch immer gibt es viele, die sich weder Smartphone noch Computer leisten können. Andere Menschen hätten Schwierigkeiten im Umgang mit der Technik oder es mangele an barrierefreien Angeboten. Diese Menschen werden durch die Abschaltung der telefonischen Auskunft von wichtigen Informationen und Auskünften abgeschnitten, so der VdK.
Die DPVKOM-Bayern und der Sozialverband VdK fordern, parallel zu digitalen Angeboten, immer auch noch analoge Alternativen bereitzuhalten und langfristig zu sichern.
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