Eltmanner CERATONIA Volleys können auch dieses Jahr nicht in Mimmenhausen gewinnen
Kräftezehrendes Wochenende für Eltmanns Volleyballer
Mit derselben Punktausbeute wie im Vorjahr, allerdings mit etwas anderen Ergebnissen, reisen die Eltmanner nach dem vergangenen Wochenende zurück nach Unterfranken. Verlor man letztes Jahr noch deutlich mit 1:3 gegen Mimmenhausen und besiegte die Volley YoungStars seinerseits mit 3:1, holte man am Samstag in Salem dieses Mal zumindest einen Punkt, kam in Friedrichshafen dann am Sonntag aber nicht über ein 3:2 hinaus. Somit steht man nach dem Doppelspieltag wieder bei drei von sechs möglichen Punkten und versucht nun, die Ergebnisse richtig einzuordnen. Auch wenn man sich in Eltmann gut auf die beiden Gegner vorbereitet hatte und unter der Woche darauf geachtet hatte, sich die Kräfte richtig einzuteilen, machte sich am Ende besonders der ausgedünnte Kader und die aktuelle Trainingssituation bemerkbar.
„Wir mussten spontan auf Jason verzichten und auch Basti stand uns kurzfristig nicht zur Verfügung. Dazu kommt, dass Melf auch noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist und wir somit kaum Wechselmöglichkeiten hatten, was bei zwei Fünfsatzmatches an einem Wochenende dann natürlich auch pures Gift für uns ist.“, so der zweimalige MVP des Wochenendes Jannis Hopt, der trotz der etwas enttäuschenden Punkteausbeute ein schönes Wochenende in seiner Heimat genießen durfte.
Am Samstag startete Trainer Reschke wie gewohnt mit dem Stammpersonal in die Partie gegen Mimmenhausen. Einzig Zuspieler Bruno Simunic rückte für den verletzten Jason Lieb ins Team und vertrat seinen Mannschaftskollegen so gut es nur ging. Besonders im ersten Satz war das Fehlen von Jason Lieb kaum zu spüren und der erfahrene Kroate setzte seine Mitspieler immer wieder gekonnt in Szene, sodass diese leichtes Spiel im Angriff hatten und dem Gastgeber nur wenig Chancen ließen. Mit 25:20 entschieden die CERATONIA Volleys somit den ersten Durchgang für sich, konnten das Niveau dann aber in den beiden folgenden Sätzen nicht halten. Dies lag zum einen daran, dass man das hohe Niveau aus dem ersten Satz nicht halten konnte, und zum anderen am Gegner Mimmenhausen, der immer besser ins Spiel fand. Insbesondere Diagonalspieler Lukas Baumgärtner brachte die Eltmanner an diesem Abend immer wieder zur Verzweiflung und sorgte mit seinen wuchtigen Angriffen für den Unterschied. Mit 25:20 und 25:21 gingen die beiden folgenden Sätze somit an den Gastgeber aus Mimmenhausen, der sich somit eine 2:1 Satzführung herausspielen konnte und im vierten Satz dann vor den Augen der lautstarken Heimfans den Deckel draufmachen wollte. Diese Rechnung sollte zunächst jedoch nicht aufgehen und die Gäste mobilisierten nochmal alle Kräfte, um sich ins Spiel zurückzukämpfen. Beim Stande von 12:17 reagierte Coach Pampel nochmal mit einer taktischen Auszeit, konnte den Satzverlust auch damit allerdings nicht verhindern, sodass das Match im Tie-Break entschieden werden musste. Im entscheidenden Spielabschnitt ging es dann immer wieder hin und her. Keine der beiden Mannschaften konnte sich so recht absetzen und so ging es Kopf an Kopf in die Crunchtime. Bei 10:12 und 13:14 zog Coach Reschke dieses Mal seine beiden Auszeiten und versuchte, das Spiel so nochmal von Außen beeinflussen zu können, was jedoch nur teilweise gelang, da der Gegner und vor allem Lukas Baumgärtner einfach nicht lockerlassen wollten und am Schluss mit 16:14 das bessere und glücklichere Ende auf ihrer Seite hatten. „Wir haben alles versucht, uns immer wieder reingekämpft und zu keinem Punkt aufgegeben. Dass wir uns am Ende nicht mit einem Sieg belohnen konnten, ist zwar ärgerlich, aber auch kein Beinbruch. Immerhin ein Punkt mehr als letztes Jahr.“, fasst Kapitän Engel den aus Eltmanner Sicht unglücklichen Abend nach Spielende zusammen.
Nach einer leckeren Pizza in Salem, einer kurzen Nacht im Ibis Friedrichshafen sowie zahlreicher Stunden erstklassiger Massage und Behandlung durch den heimlichen Star des Wochenendes, Physio Johannes aus dem Athletikzentrum Bamberg, wartete am Sonntag um 16:00 Uhr bereits das Team der Volley YoungStars auf die Eltmanner Volleyballer. Besonders vielversprechend war das Bild, das sich den mitgereisten Fans dann zunächst bot aus objektiver Sicht jedoch erstmal nicht. Deutlich sichtbar steckte das Spiel vom Vortag den Spielern in den Knochen und selbst wenn man es auf den ersten Blick nicht gesehen hatte, hätte man es wenig später sicherlich gehört.
„Prinzipiell hat sich heute jeder nur darüber beschwert, was ihm wehtut und wie anstrengend doch alles ist. Wenn es heute eine Medaille für den Spieler gegeben hätte, der sich am meisten über seine körperliche Verfassung beschwert, wäre das eine richtig schwere Entscheidung gewesen. Am lautesten waren wahrscheinlich Tobi und Ben Urban. Am häufigsten und am konstantesten waren aber wahrscheinlich die Beschwerden von Jannis Hopt, der mit dem Stöhnen gar nicht mehr aufhören wollte, dafür dann jedoch mit einer sehr guten sportlichen Leistung überzeugen konnte. Daher, sportlicher MVP Jannis, die andere Medaille an Tobi.“, so das Fazit vom jungen Talent Joshua Krzikalla, der nach über zweieinhalb Stunden allen Grund zum Lachen hatte und sich sichtlich über den knappen 3:2 Erfolg seines Teams freuen konnte. Besonders im zweiten Satz schenkten sich beide Mannschaften nichts und kämpften bis zur Erschöpfung. Nach sage und schreibe 36 Minuten hatte dieses Mal der Gast aus Eltmann das glücklichere Ende auf der eigenen Seite, musste in den folgenden Sätzen jedoch den Tribut für den hohen Aufwand zollen, sodass auch dieses Mal die Entscheidung im Tie-Break fallen musste. In diesem tauchte dann zur Überraschung aller Zuschauer in der Halle und vor den Bildschirmen auch noch Maximilian Kolbe auf dem Spielfeld auf, was die Sorgen auf Seiten der Eltmanner Fans zunächst nur noch größer werden ließ. Erste Gerüchte, dass sich Johannes Engel verletzt haben könnte, wurden jedoch bereits widerlegt und es könnte durchaus sportliche Gründe für das Debüt des sympathischen Vorzeigeathleten der Eltmanner gegeben haben. Nachdem man fast den gesamten Tie-Break einem knappen Rückstand hinterherlief und sogar einen Matchball bei 13:14 abwehren musste, gelang es den Eltmanner am Ende gerade noch so, das Ruder herumzureißen und für einen glücklichen, aber nicht unverdienten 3:2 Sieg zu sorgen. „Das war heute mal wieder ein echter Krimi und wir wollen das Spiel vom Vortag nicht als Ausrede hernehmen. Das junge Team aus Friedrichshafen hat heute unglaublich gut gespielt und uns das Leben unheimlich schwer gemacht. Selbst ohne das Spiel von gestern wäre das heute ein enges Ding geworden. Respekt, was die hier machen und wie sie es immer wieder schaffen, junge Talente hervorzubringen, auch wenn es natürlich nicht immer klappen kann, wie wir bei Jannis sehen.“, findet Coach Reschke lobende und respektvolle Worte für die YoungStars, kann sich einen kleinen Scherz in Richtung seines Diagonalspielers aber jedoch nicht verkneifen.
Nach dem anstrengendem Wochenende geht es für die CERATONIA Volleys bereits am kommenden Wochenende weiter. Zu ungewohnter Zeit trifft man am Sonntag um 16:00 Uhr dann auf das starke Team aus Leipzig. „Wir müssen jetzt schauen, dass wir alle Spieler so schnell wie möglich wieder fit bekommen und hoffen natürlich, dass Jason und Basti wieder dabei sind. Wir brauchen momentan jeden Spieler und wissen, dass die Wochen vor Weihnachten sehr anstrengend für uns werden. Jetzt heißt es nochmal Zähne zusammenbeißen und bis zur Pause durchziehen.“, ist sich Mittelblocker Melf der kniffligen Lage in Eltmann durchaus bewusst und hofft wie immer auf die Unterstützung der eigenen Fans, die das Team momentan mehr denn je nur allzu gut gebrauchen kann.
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