Die Malteser in Bamberg schenken zwei schwerkranken Patienten unvergessliche Augenblicke

Das komplett ehrenamtliche Team des Malteser-Herzenswunschkrankenwagens (HWK) hat zwei schwerkranken Menschen im Oktober besondere letzte Wünsche erfüllt. Der HWK ist eine außergewöhnliche Initiative, die unheilbar kranken Menschen noch einmal eine Auszeit vom (Klinik-)Alltag ermöglicht. Speziell geschulte Ehrenamtliche aus dem medizinischen Bereich begleiten die Fahrten und schaffen so einen geschützten Raum für die Erfüllung persönlicher Herzensangelegenheiten – und schenken den Betroffenen kostbare Augenblicke und Erinnerungen, die für die Betroffenen und deren Angehörige von unschätzbarem Wert sind. Das oberfränkische HWK-Team besteht aus ehrenamtlichen Einheiten aus Bamberg, Waischenfeld und Kulmbach.

Einsatz 1

Am 23. Oktober ging es für das Team nach einem besonders dringenden Anruf in die Palliativstation, wo Herr B. sehnsüchtig wartete. Sein Wunsch: noch einmal nach Hause zu kommen, um seine langjährigen Vereins- und Feuerwehrkameraden wiederzusehen. Nach vielen Jahren als aktives Mitglied wollte er ein paar Stunden in vertrauter Umgebung verbringen. Gemeinsam mit allen notwendigen Geräten für seine Versorgung wurde Herr B. sicher in sein Zuhause gebracht, wo bereits Familie und Freunde auf ihn warteten. Es wurde viel gelacht und an alte Zeiten erinnert, und zwischen den Besuchen sorgte das Malteser-Team dafür, dass Herr B. genügend Ruhepausen einlegen konnte. Das gemeinsame Mittagessen und ein anschließender Kaffee mit seinen Liebsten bedeuteten ihm viel, bevor das Team ihn erschöpft, aber glücklich, in die Klinik zurückbrachte. Nur drei Tage später verstarb Herr B. im Hospiz – und obwohl der Abschied schwer war, blieb das Wissen, dass sein letzter großer Wunsch noch rechtzeitig in Erfüllung ging.

Einsatz 2

Begleitet von einem Malteser-Arzt nimmt Herr K. am Grab Abschied von seiner Mutter./Foto: Malteser

Begleitet von einem Malteser-Arzt nimmt Herr K. am Grab Abschied von seiner Mutter./Foto: Malteser

Wenige Tage später, am 28. Oktober, folgte der nächste Einsatz. Herr K., Patient der Intensivpflege, hatte den tiefen Wunsch, an der Beisetzung seiner Mutter teilzunehmen. Auch diesen Wunsch setzte das Herzenswunschkrankenwagen-Team mit viel Fürsorge um. Aufgrund des hohen Pflegebedarfs begleitete ein vertrauter Krankenpfleger die Fahrt, um Herrn K. optimal zu versorgen. Eine verbale Kommunikation war aufgrund seiner Erkrankung kaum möglich, doch wie HWK-Teammitglied Ingrid Beck erklärte: „Manchmal können Augen sprechen und so viel sagen.“ Herr K. nahm an der Trauerfeier teil, war zur Beerdigung in der Kapelle anwesend und konnte so von seiner Mutter Abschied nehmen. Trotz der Trauer war seine Dankbarkeit spürbar, und nicht nur er, sondern auch Freunde und Anwesende äußerten ihre Wertschätzung gegenüber dem Team. Nach der Rückfahrt verabschiedete Herr K. alle Malteser mit einem festen Händedruck, der in diesem Moment mehr bedeutete als Worte.

„Es ist ein Geschenk, dass wir diesen Menschen in ihren letzten Tagen ein Stück Freude und Erfüllung schenken dürfen,“ resümierte Dr. Lutz Thoma, ehrenamtliches Mitglied des Herzenswunsch-Teams in Kulmbach.

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