Vereinzelte Lichtblicke für die Bamberger Wirtschaft
Laut der Konjunkturbefragung der IHK für Oberfranken Bayreuth erholt sich die Wirtschaft in der Region Bamberg verhalten, aber kontinuierlich. So wird die aktuelle Geschäftslage im Herbst leicht positiv und damit besser als im Frühjahr eingeschätzt. Keine Besserung ist jedoch bei den Geschäftserwartungen zu verzeichnen. Hier überwiegen die negativen Stimmen. Der IHK-Konjunkturklimaindex steigt erneut um zwei Punkte und liegt bei einem Wert von 97.
„Insgesamt befindet sich die Wirtschaft in der Region Bamberg auf zaghaftem Erholungskurs. Doch die Verunsicherung bei den Unternehmen ist groß. Das ist auch kein Wunder angesichts der zahlreichen Krisen und strukturellen Herausforderungen“, fasst Herbert Grimmer, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Bamberg, die Situation zusammen. In der aktuellen IHK-Konjunkturbefragung bewerten 30 Prozent der befragten Unternehmen aus Stadt und Landkreis Bamberg ihre Geschäftslage positiv, 26 Prozent negativ. Die verbleibenden 44 Prozent stufen ihre Lage als befriedigend ein. Daraus ergibt sich in Summe eine leicht positive Lagebeurteilung (Saldo +4).
Die Geschäftslage, welche in der Frühjahrsbefragung noch ausgeglichen bewertet wurde, hat sich somit im Laufe des Sommers – wenn auch nur um eine Nuance – erholt. Ein Grund dafür ist die verbesserte Auftragslage. Bei der Kapazitätsauslastung besteht hingegen noch Luft nach oben. Hier berichtet fast jedes dritte Unternehmen (31 Prozent), dass seine Kapazitäten nicht ausreichend ausgelastet sind.
Geschäftserwartungen bleiben angespannt
Der unternehmerische Blick in die wirtschaftliche Zukunft ist in der Region Bamberg skeptisch. So erwarten 22 Prozent der Befragten eine Verbesserung ihrer Geschäftslage in den folgenden zwölf Monaten. 32 Prozent hingegen rechnen mit einer Verschlechterung. Mit einem negativen Saldo von -10 ist damit seit Frühjahr keine nennenswerte Veränderung zu beobachten. Unverändert sind auch die Erwartungen der Unternehmen für das nächste Jahr hinsichtlich der Investitionen im Inland und der Beschäftigtenzahlen. Hier prognostizieren jeweils mehr Befragte abnehmende Investitionen und Belegschaften als steigende. Was es von politischer Seite zu tun gibt, ist für Herbert Grimmer klar: „Wo wir dringend ansetzen müssen, ist den Unternehmen die Verunsicherung zu nehmen. Wichtig sind nun eine verlässliche Wirtschaftspolitik und eine Reduzierung von Hürden für Unternehmen, seien es hohe Energie- und Rohstoffpreise, hohe Arbeitskosten oder Bürokratiebelastungen.“ Mit dem Bruch der Regierungskoalition sind die Unsicherheiten für die Wirtschaft jedoch noch größer geworden. Deutschland braucht nun möglichst schnell eine handlungsfähige Regierung, die die Herausforderungen entschlossen angehen kann.
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