Gedenken an die jüdischen Mitbürger und Mitbürgerinnen in Forchheim

Foto: @StadtForchheim

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In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten in Deutschland die Synagogen und Bethäuser. Geschäfte jüdischer Inhaber und Inhaberinnen wurden zerstört und geplündert, mehr als 1.300 Jüdinnen und Juden wurden noch in dieser Nacht ermordet. Die Pogromnacht 1938 bildete den Auftakt zur systematischen Verfolgung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung.

Auch in Forchheim kam es zu schweren Ausschreitungen. Die Nazis zogen die Juden aus ihren Häusern, misshandelten sie, schleppten sie zur Polizeiwache und sperrten sie dort ein. Geschäfte wurden geplündert, Wohnungen verwüstet, wertvolle Kultgegenstände aus der Synagoge geraubt. Die in den Augen der Nazis wertlosen Thorarollen wurden in die Wiesent geworfen. Am folgenden Tag sprengte ein Trupp der Technischen Nothilfe aus Nürnberg die Synagoge. Unter den Augen des schaulustigen Mobs mussten die jüdischen Bürger mit bloßen Händen den Schutt der Synagoge auf Schubkarren aufladen. Die meisten jüdischen Männer kamen danach wochenlang in „Schutzhaft“ in das KZ Dachau.

Zum Gedenken an die schrecklichen Geschehnisse der Reichspogromnacht gegen die jüdischen Bürger und Bürgerinnen Forchheims fand am Samstag eine Gedenkveranstaltung am Synagogendenkmal in der Wiesentstraße in Forchheim statt.

Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein, Bürgermeister Udo Schönfelder und Bürgermeisterin Dr. Annette Prechtel gedachten zusammen der Opfer des Nationalsozialismus.

Zusammen mit dem Forchheimer Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rechtsradikalismus „Bunt statt Braun“ wurde an die Gräueltaten des 9. November vor nunmehr 86 Jahren erinnert. Im Anschluss an die Begrüßung von Christa Gerdes vom Bündnis „Bunt statt Braun“ und einer eindringlichen Rede des Forchheimers Oberbürgermeisters Dr. Uwe Kirschstein wurde der Opfer musikalisch gedacht.

Ein rund einstündiger Rundgang zu ausgewählten Stationen des Jüdischen Pfades durch die Forchheimer Altstadt schloss sich an die Gedenkveranstaltung an.

Der Jüdische Pfad wurde im Frühjahr 2024 eröffnet und erzählt an 30 Stationen die jüdische Geschichte Forchheims in kurzen Geschichten und beleuchtet Einzelschicksale. Alle 14 aus Forchheim deportierten und in der Fremde ermordeten Juden haben in der Forchheimer Innenstadt einen Stolperstein. Die kleinen goldfarbenen Quader wurden von dem Künstler Gunter Demnig selbst verlegt, der das Projekt Stolpersteine 1992 ins Leben rief.

Weitere Informationen gibt es auch online unter www.juedischer-pfad.de. Eine erläuternde Broschüre zum „Jüdischen Pfad“ ist unter anderem in der Tourist-Information Forchheim erhältlich.

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