Bürgerversammlung der Stadt Kulmbach: Aktuelles aus der Stadtpolitik
Am Dienstag, den 15. Oktober 2024, bestand für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Kulmbach wieder die Möglichkeit im Sitzungssaal des Kulmbacher Rathauses Anregungen, Wünsche und Probleme vorzubringen und sich über die aktuelle Situation der Stadt Kulmbach zu informieren.
Über 20 Bürgerinnen und Bürger machten von der Versammlung Gebrauch und brachten ihre Anliegen vor. Frau Regierungsdirektorin Kathrin Limmer war für Herrn Landrat Klaus Peter Söllner vor Ort und vertrat somit die Rechtsaufsichtsbehörde.
Oberbürgermeister Ingo Lehmann teilte mit, dass derzeit 26.942 Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Kulmbach leben; dies sei ein leichter Anstieg, der sich bereits seit zwei Jahren glücklicherweise fortsetzt. Auch die Geburtenrate stieg an – so erblickten in den ersten neun Monaten dieses Jahres schon 533 Babys das Licht der Welt, während es 2023 insgesamt 503 Geburten waren.
Auch im Bereich der Kinderbetreuungseinrichtungen konnte er erfreuliche Nachrichten verkünden. So wurden seit 2020 230 neue Betreuungsplätze geschaffen. Insgesamt gibt es im Stadtgebiet 832 Kindergartenplätze, 212 Krippenplätze sowie 331 Hortplätze. Und im kommenden Jahr wurden weitere 50 Kindergarten- und 24 Krippenplätze für den Ersatzneubau des
Johann-Eck-Kindergartens durch den Stadtrat anerkannt, zudem sprach er die Bedarfsanerkennung für weitere 26 Krippen- und 27 Kindergartenplätze für den geplanten Kindergarten in der Flessastraße aus. Und bis 2026 wird ein weiterer Kindergarten der Atvexa in Lehenthal mit 28 Krippen-, 28 Kindergarten- und 22 Waldkindergartenplätzen entstehen.
In diesem Jahr gab es auch eine äußerst positive Entwicklung für den barrierefreien Umbau des Kulmbacher Bahnhofes. Im September teilte der Bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter mit, dass die Bayerische Staatsregierung den Kulmbacher Bahnhof als einen von 100 Bahnhöfen bayernweit bis 2028 barrierefrei umbauen möchte. Dabei würde der Freistaat Bayern die Planungen und auch die spätere bauliche Umsetzung komplett selbst übernehmen und die Stadt würde sich bei diesem Vorgehen nur mit insgesamt 306.000 Euro beteiligen. Also bereits über 120.000 Euro weniger, als ursprünglich geplant. In seiner vergangenen Sitzung hob der Stadtrat den bereits gefassten Beschluss über ein eigenes Vergabeverfahren auf und stimmte einer Beteiligung am neuen Förderprogramm der Bayerischen Staatsregierung zu.
Auch das Thema Studieren in Kulmbach sprach der Oberbürgermeister in seiner Rede an. Derzeit studieren rund 400 Studentinnen und Studenten am Campus Kulmbach – 150 neue Studierende konnten zum Wintersemester 2024/2025 begrüßt werden. Auch der Architektenwettbewerb für den Campus-Neubau auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände fand bereits statt, bei dem sich zwei Stuttgarter Büros mit ihrem Entwurf durchgesetzt haben. Nun beginnt als nächster Schritt das Vergabeverfahren zur Beauftragung eines Planungsbüros, welches die Detailplanung und Ausarbeitung des Projektes übernimmt. Als Baubeginn ist derzeit Anfang 2028 vorgesehen, teilte Oberbürgermeister Ingo Lehmann mit.
Auf dem ehemaligen Kaufplatzgelände fanden inzwischen ausführliche Grabungsarbeiten statt, die die Voraussetzung für eine Bebauung des Grundstücks waren. Die Planungen für den naturnahen Umbau des Weißen Mains hat bereits begonnen. Seit Mai 2024 ist bekannt, dass über die sogenannte Konzeptvergabe die Stadt Kulmbach eine von der Regierung von Oberfranken geförderte Suche, mit Grundlage des Siegerentwurfs des städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerbs, nach den besten Investorenvorschlägen für die Bebauung starten kann. Parallel dazu treibt die Stadtverwaltung zusammen mit dem Büro CKRS aus Berlin das Bauleitplanverfahren voran, um bis Anfang 2025 Baurecht auf dem Gelände zu haben, damit im nächsten Jahr dann mit den ersten Baumaßnahmen begonnen werden kann.
Mit der Ansiedlung eines Grünen Zentrums in Kulmbach profitiert die Stadt weiter, so Oberbürgermeister Ingo Lehmann. Dies soll nach Mitteilung von Ministerpräsident Dr. Markus Söder auf dem Gelände der Mälzerei Zeitler entlang der Hofer Straße im Stadtteil Blaich errichten werden. Die Fertigstellung ist bereits für das Jahr 2027 angedacht.
In seinem Bericht teilte er weiter mit, dass die Stadt Kulmbach neben all den großen Projekten natürlich auch weiterhin jede Menge Geld und Arbeit in den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur investiert. Dazu gehört das Straßensanierungsprogramm, für das in diesem Jahr rund 1,5 Mio. Euro zur Verfügung stehen. Im Mittelpunkt steht hier die neue Umfahrung der Max-Hundt-Schule, die Sanierung des Kreuzungsbereichs Friedrich-Schönauer-Straße und Hans-Meiser-Straße sowie die weiteren Hangsicherungsarbeiten in der Oberen Buchgasse. Die Gartenleite wurde ebenfalls oberflächlich saniert, sämtliche Leitungen im Untergrund neu verlegt und neue Längsparkplätze sowie der Anschluss an die Thurnauer Straße geschaffen. Auch die Baustelle am Kirchwehr geht gut voran und soll voraussichtlich bis November diesen Jahres endgültig abgeschlossen werden.
Und auch sonst hat sich viel getan:
Der Burgspielplatz wurde vom Kaufplatzgelände in den Ruster Garten verlegt; der Vertrag für das Spartan Race wurde um weitere zwei Jahre verlängert; die Mehrfamilienhäuser in Melkendorf, die von Bayernheim gebaut werden, stehen kurz vor ihrer Fertigstellung; es wurden weitere Urnenstelen sowie anonyme Urnengrabstätten am Kulmbacher Friedhof errichtet; an der Dr.-Stammberger-Halle und am Schwedensteg wurden Fahrrad-Reparatursäulen installiert; das neue Kompetenzzentrum für Strahlenschutz wurde am Landesamt für Umwelt in Melkendorf eröffnet; das erste Obergeschoss der Alten Spinnerei wurde saniert, um dort weitere Räumlichkeiten für die Universität unterzubringen; es wurde der Neubau West des Kulmbacher Klinikums eingeweiht und der Stadtrat hat sich für eine umfassende Modernisierung des Skateparks am Schwedensteg ausgesprochen.
Durch die Städtebau Kulmbach GmbH, aber auch durch verschiedenste private Investoren wurden alleine in den vergangenen vier Jahren rund 350 Wohnungen in Kulmbach gebaut. Zählt man die Wohnungen für Studierende in den neuen Studentenwohnheimen hinzu, sind es weit mehr als 400 Wohnungen.
„Und auch im nächsten Jahr stehen große und wichtige Aufgaben an, die angegangen werden müssen um die Stadt Kulmbach weiter zukunftsfähig zu machen. So werden die nächsten Wochen geprägt sein von der Aufstellung des Haushaltes 2025, indem wieder zahlreiche Investitionen und Maßnahmen unterzubringen sind“, erklärte der Oberbürgermeister.
Nach den Ausführungen des Oberbürgermeisters bestand für die anwesenden Bürgerinnen und Bürger wieder die Möglichkeit, Fragen, Anregungen und Kritik zu formulieren. Viele Gäste machten davon Gebrauch und informierten sich beispielsweise über die geplante Tangente am Uni-Campus, über den Radverkehr oder über Barrierefreiheit bei öffentlichen Veranstaltungen.
Oberbürgermeister Ingo Lehmann schloss die Bürgerversammlung nach zahlreichen Wortmeldungen, die innerhalb der Stadtverwaltung geprüft werden und dankte allen Anwesenden für Ihr Kommen und das große Interesse.
Neueste Kommentare