Akademiekonzert in Bayreuth zum 150. Geburtstag von Charles Ives
Am Dienstag, dem 12. November 2024, wird ab 19.30 Uhr im Großen Orgelsaal der Hochschule für evangelische Kirchenmusik Bayreuth ein Klavierabend u.a. mit der wohl bedeutendsten Sonate des 20. Jahrhunderts zu hören sein, der „Concord-Sonata“ des ersten wirklich großen US-amerikanischen Komponisten Charles Ives. Dessen Geburtstag jährt sich zum 150. Mal. Bekannt ist er für seine Collagentechnik, durch die er verschiedene Schichten in unterschiedlichen Metren ablaufen lässt und dabei u.a. Märsche, Tänze, besonders Ragtimes und auch Zitate klassischer Musik übereinander schichtet. Sein bekanntestes Orchesterwerk ist sicher „The unanswered Question“, das gern auch für Filmmusik benutzt wurde.
Der Pianist Thomas Hell ist mittlerweile zweifellos einer der bedeutendsten Interpreten von Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Viele seiner Aufnahmen erhielten wichtige Preise. Er wird die „Concord-Sonata“ mit der „Kreisleriana“ op. 16 von Robert Schumann konfrontieren, einem nicht weniger ver-rückten Stück des 19. Jahrhunderts. Beide Werke sind von Literatur beeinflusst: die Concord-Sonate von Werken des amerikanischen Transzendentalismus (u.a. Emerson, Thoreau, Hawthorne), die Kreisleriana von der Figur des Kapellmeisters Kreisler von E.T.A. Hoffmann. Verklammert werden diese beiden Werke durch einen Zyklus des zeitgenössischen Komponisten Gabriel Iranyi, der zugegen sein wird. Damit endet für dieses Kalenderjahr die Jubiläums-Reihe der seit 1974 bestehenden Akademiekonzerte.
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