Forstministerin Michaela Kaniber zu Besuch im Borkenkäfer-Hotspot Frankenwald
Nirgendwo in Bayern hat der Borkenkäfer so seine Spuren hinterlassen wie im Frankenwald. Auf Einladung der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken hat sich Forstministerin Michaela Kaniber nun im Landkreis Kronach zusammen mit dem örtlichen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Coburg-Kulmbach ein Bild von der Situation vor Ort gemacht und sich über Herausforderungen und Fortschritte informiert. Staatsministerin Michaela Kaniber: „Der Frankenwald ist für den Borkenkäfer aber auch für die Wiederaufforstung ein Schwerpunkt in Bayern. Die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer stehen hier vor großen Herausforderungen. Und ich bin beeindruckt mit viel Engagement und Einsatz genau diese Herausforderungen gemeinsam angepackt werden. Für die Region haben wir vor zwei Jahren das Maßnahmenpaket „Der neue Frankenwald“ geschnürt. Heute sehen wir: Unsere Angebote kommen an, Käferbekämpfung und Aufbau zukunftsfähiger Wälder laufen auf Hochtouren. Allein im vergangenen Jahr haben wir in den Frankenwald nicht nur über 13 Millionen Euro an Fördermitteln für die Borkenkäferbekämpfung investiert, sondern auch mehr als drei Millionen Euro allein in die Wiederbewaldung. Zusätzlich haben wir in den letzten Jahren unser Amt Coburg-Kulmbach mit mehr Personal als irgendwo sonst in Bayern verstärkt.“
Herausforderungen durch den Klimawandel
Zunehmende Extremwetterlagen, wie Hitzewellen und Dürren schädigen den Wald nachhaltig. Vor allem die prägenden Fichtenwälder sind aufgrund der Empfindlichkeit gegenüber Trockenheit und Schädlingen besonders betroffen. Harald Weber, Behördenleiter am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg-Kulmbach: „In den vergangenen Jahren sind durch den Borkenkäfer allein im Landkreis Kronach 8300 Hektar Kahlflächen im Zuge der Borkenkäferkalamität entstanden.“ Dies mache schnelle Gegenmaßnahmen notwendig. Wolfgang Schultheiß (Vorstand der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken) führte aus, dass auf zahlreichen Flächen bereits an der kommenden Waldgeneration intensiv gearbeitet werde.
Maßnahmen zu Anpassung und Schutz des Waldes
Ein zentrales Thema der Exkursion war die Wiederbewaldung der Kahlflächen. Jens Haertel, Bereichsleiter Forsten vom AELF Coburg-Kulmbach, stellte bewährte, aber auch innovative Strategien vor, um klimaresistente Baumarten zu begründen. Dabei standen vor allem Saat- sowie Pflanzverfahren mit Nadel- und Laubbaumarten im Vordergrund. Jens Haertel: „Solche Mischwälder sind nicht nur widerstandsfähiger, sondern tragen auch zum Erhalt der Biodiversität bei.“
Fazit des Besuchs
Die Exkursion in den Frankenwald verdeutlichte, wie komplex und herausfordernd die Bewirtschaftung und der Erhalt des Frankenwaldes unter den aktuellen klimatischen Bedingungen sind. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass nur durch eine vorausschauende Politik und nachhaltige Bewirtschaftung der Frankenwald langfristig die aktuellen Herausforderungen überwinden kann – sowohl als Wirtschaftsfaktor, als auch als unverzichtbarer Bestandteil des Ökosystems und Klimaschutzes.
Forstministerin Kaniber zeigte sich beeindruckt von den bisherigen Bemühungen und Fortschritten und dankte allen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern sowie der Forstlichen Vereinigung Oberfranken für ihre Arbeit und das Engagement für eine nachhaltigen und klimastabile Zukunft des Frankenwaldes.
Weitere Informationen zur Beratung und Unterstützung beim Aufbau des neuen Frankenwaldes erhalten Sie bei Ihrem örtlichen AELF Coburg-Kulmbach unter https://www.aelf-ck.bayern.de/
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