15 Jahre Selbsthilfegruppe für Frauen nach Krebs in Kulmbach

15 Jahre Selbsthilfegruppe für Frauen nach Krebs, dieses Jubiläum feierte die Kulmbacher Selbsthilfegruppe. Im Mittelpunkt stand eine Trommelveranstaltung mit Heinz Förster und Dieter Weberpalz, bei der alle viel Freude hatten./Foto: Privat

15 Jahre Selbsthilfegruppe für Frauen nach Krebs, dieses Jubiläum feierte die Kulmbacher Selbsthilfegruppe. Im Mittelpunkt stand eine Trommelveranstaltung mit Heinz Förster und Dieter Weberpalz, bei der alle viel Freude hatten./Foto: Privat

Zuerst wurde mächtig getrommelt. Schließlich wurde gemeinsam gefeiert und auf 15 Jahre Selbsthilfegruppe „Frauen nach Krebs“ zurückgeblickt. Mittlerweile gehört auch ein betroffener Mann der Selbsthilfegruppe an, die offen für alle Krebsarten ist. Die meisten haben Brustkrebs. Das Ganze fand im Gemeindezentrum Friedenskirche (Ziegelhütten) statt, wo die Gruppe beheimatet ist.

Es war klasse, zu welchen Rhythmen Heinz Förster und Dieter Weberpalz die Damen der Selbsthilfegruppe mitrissen. Trommeln ist eine hoch effiziente Therapie gegen Angst, Nervosität, Depressionen und viele andere körperliche, psychische und psychosomatische Beschwerdebilder. So alt wie die Menschheit, von den Naturvölkern gerne genutzt. Die Urklänge der Trommel bringen im Menschen etwas zum Klingen, das durchaus als Neuorientierung empfunden werden kann. Sie helfen der Bewusstwerdung und der ganzheitlichen Genesung. Genau das Richtige zum Jubiläum der Selbsthilfegruppe, die Mitglied der Bayerischen Krebsgesellschaft ist.

Vor 15 Jahren wurde Liane Wack mit vier weiteren Frauen zur Gründerin der Gruppe. Christine Dieling und sie waren damals von der Beratungsstelle in Bayreuth angeregt worden, eine Selbsthilfegruppe zu gründen. Begonnen wurde mit einem Gesprächskreis. In der Gemeinschaft wird spürbar, dass Andere gleiche Probleme haben. Ganz oft wurden bei den Treffen konkrete Themen besprochen. Wie führe ich ein Arztgespräch? Wie bereite ich mich da vor? Es wurde viel gemacht was den Teilnehmerinnen einfach gut tut wie Yoga oder Qi Gong und andere Entspannungstechniken oder wie jetzt wieder ein Trommelkurs. Es kamen Referenten, die beispielsweise zum Umgang mit Ängsten sprachen. „Wir sind immer offen für neue Interessentinnen“, betont Liane Wack. Einige der Frauen sind schon lange dabei, andere erst kürzlich dazu gestoßen. Kontakt Liane Wack, Kulmbach, Telefon 09221/3917500, Email: liane.wack@web.de .

Es geht um einfach schöne Veranstaltungen, die Spaß machen, aber vor allem auch um direktes Ansprechen der Krankheit und aller Sorgen. „Mir war von Anfang klar, dass ich nicht nur etwas für mich selber machen will.“ Sie sammelte so viele Informationen, die sie unbedingt weitergeben will. Vor allem will sie rüberbringen, dass Betroffene sich aktiv um sich selbst kümmern. Was Gutes für sich selbst tun und einfach verschiedene Sachen auszuprobieren. Der Krebs verlangt, dass man sein Leben überdenkt oder umdenkt.

„Eine Krebsdiagnose ist natürlich sehr hart.“ Es verändert sich einiges im Leben wenn so etwas Schwerwiegendes passiert. Irgendwann kommt jeder und jede an den Punkt wo man sich sagt, ob man einfach so weitermacht. „Was muss ich verändern, damit ich weiterleben kann“, diese Frage geht einem durch den Kopf, meinte Liane Wack. „Ich möchte einfach etwas anstoßen.“ Was ist wirklich wichtig im Leben?

Krebs-Selbsthilfegruppen sind nach der Akutbehandlung häufig erste und wichtige Anlaufstellen für Patienten. Aus dem Erfahrungs- und Gedankenaustausch mit Gleichbetroffenen können Patienten Mut und Zuversicht schöpfen. Die Mitglieder von Selbsthilfegruppen sind aufgrund der Erfahrungen mit ihrer eigenen Erkrankung Fachleute für Fragen des Alltags und der Lebensgestaltung.

„Hoffnung, Heilung, Zuversicht“ hat sie es überschrieben. Die Idee dazu war zwischen Chemotherapie und Strahlentherapie gereift, um die Weihnachtszeit 2007. „Die Diagnose Brustkrebs hat mich persönlich in einen Ausnahmezustand versetzt und mein bisheriges Leben von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt“, schrieb sie damals. „Mir war sofort klar, dass ich mein Leben verändern und Abstand zu meinem Arbeitsleben gewinnen musste. Finanzielle Sicherheit und ein unkündbarer Job verlieren an Bedeutung, wenn es plötzlich ums eigene Überleben geht. Werte, die bisher wichtig waren verändern sich. Es war plötzlich möglich, jeden Tag bewusst zu genießen und dankbar für kleine Genesungsschritte zu sein.“ Es war möglich, Dinge neu zu ordnen und zu fragen, was wichtig ist und was zählt.

Sonja Hottung bedankte sich namens der Selbsthilfegruppe bei Liane Wack und überreichte einen Blumenstrauß.

Veranstaltungen

5. November 18 Uhr Patientenabend Brustzentrum des Klinikum Kulmbach im Konferenzraum 2/3 – 1. UG.

13. November, 19 Uhr, basteln im Gemeindezentrum Friedenskirche in Ziegelhütten, um Anmeldung wird gebeten.

11. Dezember, 19 Uhr, Adventsfeier im Gemeindezentrum.

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