Erzbischof Gössl weiht vier Ständige Diakone

Die vier neu geweihten Ständigen Diakone (Foto: Heinrichsblatt/Andreas Kuschbert)
Die vier neu geweihten Ständigen Diakone (Foto: Heinrichsblatt/Andreas Kuschbert)

„Gesendet in eine Welt, die Gott dringend braucht“

Erzbischof Herwig Gössl hat am Samstag vier Männer zu Ständigen Diakonen geweiht. Er bezeichnete Robert Körber, Andreas Kroll, Michael Partes und Patrick Twickel in seiner Predigt als „Zeugen Gottes“, die ihren Mitmenschen künftig als Ratgeber und Diener zur Seite stehen sollen, indem sie „die Wirklichkeit Gottes im Alltag erfahrbar machen“. Nach den Worten des Erzbischofs werden sie gesendet in eine Welt, „die Gott dringend braucht und – manchmal auch nur insgeheim – auf ihn wartet“.

So wie jeder der neu geweihten Diakone seinen Ruf zur Nachfolge des Herrn empfangen habe, so erlebe jeder einzelne Mensch seine ganz persönliche Berufung, betonte Gössl. In unserer Welt, in der es häufig nur noch um „größer, besser, schneller“ gehe, könne der Ruf Gottes von vielen jedoch missdeutet, überhört, vergessen oder verdrängt werden.

Ein wesentlicher Teil des diakonischen Auftrags sei es, die Frohe Botschaft zu verkünden: „Um den Ruf Gottes zu hören und zu verstehen, muss der Mensch mit Gott rechnen und etwas von ihm erwarten“. Diakone könnten hierzu beitragen, indem sie als Ratgeber in Erscheinung treten, die im richtigen Moment und am richtigen Ort die eine Tat begehen oder das eine Wort sagen, das dem Gegenüber weiterhilft und es auf den richtigen Weg führt, so der Erzbischof.

Durch die Verkündigung des Evangeliums nicht nur in der feierlichen Form der Liturgie sondern auch in einer „Liturgie des Alltags“ könnten Diakone laut Gössl als Zeugen Gottes wirken. Sie könnten Aufmerksamkeit auf seinen Ruf lenken, der für so manchen „erst nach dem zweiten oder dritten Versuch“ ersichtlich werde und die Menschen dazu sensibilisieren, auf einen Hinweis zu warten – auch diejenigen, die meinen: „Ich kann doch nicht gemeint sein!“

Für diese Aufgabe wünschte Erzbischof Gössl den vier neu geweihten Ständigen Diakonen viel Kraft und Gottes Segen.

Robert Körber (53) aus dem Seelsorgebereich Jura-Aisch ist gelernter Speditionskaufmann. Der verheiratete Familienvater hat fünf Kinder im Alter von 6 bis 20 Jahren.

Andreas Kroll (50) aus dem Seelsorgebereich Gügel ist Geschäftsführer des Bistumshauses St. Otto. Er ist verheiratet und hat keine Kinder.

Michael Partes (53) aus dem Seelsorgebereich Coburg Stadt und Land unterrichtet am Gymnasium Deutsch und Religion. Er ist verheiratet und hat drei Kinder zwischen 18 und 24 Jahren.

Patrick Twickel (48) aus dem Seelsorgebereich Oberer Aischgrund ist im Hauptberuf Geschäftsführer, verheiratet und Vater von vier Kindern zwischen 14 und 20 Jahren.

Der Begriff „Diakon“ entstammt dem Griechischen und meint ursprünglich den Diener, dem in der frühen Kirche besondere Dienste an Benachteiligte übertragen wurden, zum Beispiel die Armenfürsorge. Er verkündet das Evangelium in Wort und Tat, dient dem Wohl der Menschen und unterstützt dabei den Dienst des Bischofs und der Priester. Diakone spenden das Taufsakrament, sie predigen und haben besondere liturgische Aufgaben bei der Eucharistiefeier, sie assistieren bei der Trauung und leiten kirchliche Begräbnisse. Im Sinne des Auftrags Jesu Christi, der den Dienst an den Menschen in den Vordergrund seiner Botschaft stellt, stehen sie stellvertretend für die Aufgaben der Kirche im Dienst der Caritas und der Gemeindeseelsorge, vor allem für diejenigen, die sonst nicht im Blick sind.

Es gibt zwei Formen des Diakonats

Angehende Priester empfangen zunächst die Diakonenweihe und verpflichten sich damit zur Einhaltung der „evangelischen Räte“, also zu einer bescheidenen Lebensführung, zum Gehorsam gegenüber dem Bischof und zur Ehelosigkeit. Nach einem Jahr Tätigkeit als Diakon werden diese Männer für gewöhnlich zum Priester geweiht. Eine andere Form des Diakonats ist der „Ständige Diakonat“, in dem unverheiratete oder verheiratete Männer ab 35 Jahren zu Diakonen geweiht werden und diese diakonische Berufung mit einem Zivilberuf oder in hauptamtlicher Tätigkeit in der Kirche leben.

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