30 Jahre ASV-Sportheim in Haidenaab
Seit drei Jahrzehnten ist es das sportliche und gesellschaftliche Herzstück des über 350 Mitglieder zählenden Fußballvereins ASV-Sportheim. Nach dreijähriger Planungs- und Bauzeit konnte es am Freitag, 20. Mai 1994, feierlich eingeweiht werden. Am 2. November feiern die Mitglieder das 30-jährige Bestehen mit einem Bayerischen Abend.
„Mit dem Bau des Vereinsheims sind auch der Kampfgeist und die Begeisterung der Fußballer und das Ansehen des Vereins gestiegen“, war am 29. März 1994 in der Tageszeitung Der Neue Tag zu lesen. Zu Recht, denn am 18. September 1960 im Gasthaus Veigl gegründet diente anfangs eine Wiese von Landwirt Josef Bayer in Göppmannsbühl am Bach als Spielfeld. 1970/1971 mit Hermann von Gernler als Vorsitzender des ASV an der Spitze baute man mit viel Eigenleistung an der Panoramastrasse in Haidenaab ein Rasenspielfeld. Umgezogen wurde sich jahrelang in einem ehemaligen Kuhstall im Vereinslokal in der früheren Gaststätte und Vereinslokal Gebhardt in Göppmannsbühl, erinnert sich der heute 90-jährige, ehemalige ASV-Vorsitzende. Statt Duschen seien lange direkt neben dem Misthaufen ein paar Eimer mit eiskaltem Wasser zur Verfügung gestanden, weshalb man 1971 dann auch den Einbau von Duschanlagen im Gasthaus Gebhardt in Angriff nahm, schrieb er in einem Beitrag über die Entwicklung des ASV-Fußballsports. Um der Misere und räumlichen Trennung von Vereinsheim und Spielplatz ein Ende zu bereiten, stellte nach ersten Planüberlegungen im Jahr 1991 ASV Vorstand Paul Veigl in der Jahreshauptversammlung im Februar 1992 den Antrag zum Bau eines eigenen Vereinsheimes. Als Initiator, unermüdlicher Aktivposten und Motor des Projekts sollte Paul Veigl dann auch als „Vater des Sportheims“ in die Vereinsgeschichte eingehen. Denn bereits zwei Jahre später, am 22. Januar 1993, konnte er von den erfolgreichsten Jahren in der Vereinschronik sprechen. Bereits im Mai 1992 lagen die Genehmigung aller Ämter von der Gemeinde Speichersdorf über den Landkreis Bayreuth und das Wasserwirtschaftsamt vor. Kurz danach gab der Bayerische Fußballverband sein Ok und sagte noch für das Haushaltsjahr 1993 einen zwanzigprozentigen Zuschuss und ein zehnprozentiges Darlehen zu. Am 20. Mai 1994, dem Tag der Einweihung, konnte Paul Veigl schließlich vom „schönsten Tag in der Vereinsgeschichte“ sprechen. Fast 34 Jahre nach der Vereinsgründung habe man darauf warten müssen, um die Einweihung des Vereinsheims feiern zu können, betonte der heute 69-Jährige in seiner damaligen Festansprache. Denn nach gerade mal zwei Jahren und drei Monaten Bauzeit konnte das neue schmucke Sportheim vom katholischen Pfarrer Helmut Schön aus Kirchengarten und dem evangelischen Pfarrer Seltmann aus Wirbenz feierlich der Segen erteilt und das Gebäude seiner Bestimmung übergeben werden. Dank 5229 unentgeltlichen Stunden Eigenleistung, wie im „Ordner Bauakt Sportheim“ nachzulesen ist, konnten die veranschlagten Baukosten von 215000 Deutsche Mark gehalten werden. „Ohne euer ehrenamtliches Engagement wäre der Bau unseres Vereinsheims nicht möglich gewesen ein“, wurde Vorstand Paul Veigl seinerzeit bei der Einweihungsfeier nicht müde zu loben. Sein Dank galt auch den allen Firmen und Geschäften, die mit Spenden in Höhe von 25000 Deutsche Mark zur Finanzierung des Vereinsheims beigetragen hatten. Durch eine Bausteinaktion floss zusätzlich ein stolzer Betrag von 8000 Deutsche Mark in die Vereinskasse. Entsprechend groß wurde mit vielen Ehrengästen gefeiert.
So waren zu den Einweihungsfeierlichkeiten die Ehrenvorstände Heinz Kettel und Hermann von Gernler sowie die beiden Ehrenmitglieder Christian Burucker und Herbert Veigl gekommen. Unter den Gästen auch der Spielleiter des Kreises Weiden Dieter Nachtmann, erster Bürgermeister Franz Scherm, dritter Bürgermeister Manfred Dorsch, die Kreisräte Günther Vogel und Siegfried Scheller sowie der Bürgermeister der Stadt Pegnitz Manfred Thümmler. Neben Vertretern von Firmen waren neben den örtlichen Vereinen Feuerwehr, Gartenbauverein, Soldatenkameradschaft und Landjugend zahlreiche Nachbarvereine wie der TSV Kirchenlaibach, SSV Kirchenpingarten, SVSW Kemnath, SV Seybothenreuth und SC Eschenbach mit starken Abordnungen gekommen.
Der Bau des ASV-Sportheims reiht sich so zugleich ein in eine Geschichte des ewigen Bauens beim ASV Haidenaab. So wurde 1961 an der Panoramastraße der erste Sportplatz gebaut. Dem folgte 1971 die Errichtung von Duschanlagen im Gasthaus Gebhardt mit Baukosten von 3496 D-Mark. 1970/71 wurde ein Rasenspielfeld neu gebaut (5550 D-Mark). 1978 folgte der Neubau einer Jugendschutzhütte für 15000 D-Mark, 1980 die Errichtung der Flutlichtanlage und der Stromanschluss mit Baukosten von 12000 D-Mark. Der Bau einer Wasserleitung zum Sportplatz erfolgte 1988. Dem Bau des Sportheim 1994 schloss sich die Überdachung der Terrasse 2003 für 3000 Euro an. 2013 kamen zwei Garagen dazu. 2018 wurde die bestehende Schutzhütte erweitert und die Bratwurstbude umgebaut. 2019 erfolgte die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Anbau, 2020 der Einbau einer Beregnungsanlage auf dem Parkplatz und 2021 der Umbau und die Erweiterung des Kinderspielplatzes. Dies alles sind Früchte einer seit der Geburtsstunde sichtbaren außergewöhnlichen Kameradschaft und eines ehrenamtlichen Teamgeist neben und auf dem Platz, von den Kleinsten bis zu den Rentner, von den freiwilligen Helfern bis zu den Fans, von den Spielern über die Spielerfrauen bis zum Trainerteam. „Das macht uns so besonders und so stark“, so der derzeitige ASV-Vorstand Stephan Veigl.
In diesem Geiste lädt der ASV Haidenaab seine Mitglieder, Freunde und Gönner auch am 2. November zum Festabend in die Sportheimräumlichkeiten. Dann wird Rückschau auf die Meilensteine gehalten, aber auch der Blick in die Zukunft geworfen. Ab 17 Uhr gibt es hier Brotzeitplatte, Käseplatte und Wurstsalat. Vorbestellungen nimmt Melanie Herrmann unter 0151/56728405 entgegen.
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