Stadtrundgänge und Führungen durch Baiersdorf
Agenda-Gruppe „Kultur und Soziales“
Ansprechpartnerin: Hanna-Marion Fina, Egerlandstraße 1 a, 91083 Baiersdorf, Telefon 09133 / 603550
Führungen für Gruppen nach Vereinbarung über die Stadt Baiersdorf (09133/77 90-13).
Die Führungen werden vom Stadtführerteam der Baiersdorfer Agendagruppe „Kultur und Soziales“ kostenlos durchgeführt.
Nähere Informationen finden Sie auf unserer Homepage www.baiersdorf.de unter Freizeit/Sehenswert/Führungen.
Stadtrundgänge und Themenführungen
Erinnerungsgang über den jüdischen Friedhof: „Die sprechenden Steine“ zur Erinnerung an das Pogrom am Freitag, 8. November, 13.30 Uhr.
Treffpunkt: Judengasse 14,Baiersdorf (Sparkasse)
(Einige wenige Parkplätze vor Ort, ansonsten Großparkplatz in der Linsengrabenstraße)
Die Führung beginnt an der Sparkasse, dem ehemaligen Standort des jüdischen Gemeindezentrums (mit Synagoge, Rabbinerhaus Mikwe und Taharahaus), um die grundsätzlichen Fragen der Existenz einer jüdischen Gemeinde in Baiersdorf anzusprechen: Abhängigkeit vom Landesherrn, Landesrabbinat, soziale Schichtung.
Die Führung hat als Schwerpunkt den Friedhof, den „guten Ort“ der aschkenasischen Tradition, wo es gilt, die „Steine zum Sprechen zu bringen“: Er liegt mitten in der Stadt im Unterschied zum fränkischen Landjudentum. Er ist älter (15. Jh.) als das „Haus der Ewigkeit“ zu Fürth, war der Bezirksfriedhof des markgräflichen Landrabbinats sowie der bischöflichen und reichsritterschaftlichen Umgebung. Hier finden sich Gräber berühmter Mitbürger: Resident Samson Salomon, Familien Seligmann, Keiner, Kohn, Lederer, Aub, Hirschkind, Merzbacher, der Land- bzw. Distriktsrabbiner Diespeck, Gans und Cohn, aber auch trauriger Schicksale wie einer im Kindbett verstorbenen Frau, Kindergräber, Grab des Erlanger Ehrenbürgers Prof. Herz. Man beachte die Ausrichtung der Gräber „nach Westen“, nämlich zur einstigen Synagoge.
Symbolik: Namens- und Stammessymbole: Gans, Hirsch, Löwe. Religiöse Symbole: Kohanimhände, Krone des guten Namens, Levitenkanne, Davidstern.
Erinnerung der Schändung des „Guten Ortes“ in der NS-Zeit. Wiederaufrichtung 1946 – 48. Friedhofspflege und Erinnerungskultur (Mahnmal, Friedhofspflege) heute.
Von 2013 bis Mitte 2021 war eine wissenschaftliche Gesamtaufnahme im Gange durch das Institut von Frau Prof. Talabardon (Uni Bamberg) und Detlef Müller. Diese ist fertiggestellt. Die Ergebnisse finden Sie unter www.jg-baiersdorf.de.
Für die Führung über den Judenfriedhof werden männliche Besucher gebeten eine Kopfbedeckung bereit zu halten.
Im Anschluss an die Führung (15.30 Uhr) findet die traditionelle Kranzniederlegung durch die Stadt Baiersdorf und die diesjährigen Konfirmanden/innen am Denkmal für die Opfer der Shoa auf dem Friedhof statt (Denkmal an der Ostmauer).
Hintergrund Agenda 21
Agenda 21 ist ein globales Umweltaktionsprogramm, das 1992 auf der Konferenz der vereinten Nationen in Rio de Janeiro für Umwelt und Entwicklung von 170 Staaten, darunter auch der Bundesrepublik Deutschland, unterzeichnet wurde. Um Baiersdorf noch lebenswerter zu gestalten und gleichzeitig einen Beitrag zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise zu leisten, die die „erste, zweite und dritte Welt“ (uns und alle anderen Bewohnern dieser Erde) in die Überlegungen einbezieht, ist unser Ziel!
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