MILAS eröffnet Teststrecke in Bad Staffelstein

Von links nach rechts: Professor Benedikt Schmülling – Bergische Universität Wuppertal und Dr. Ralf Effenberger - INTIS – Integrated Infrastructure Solutions GmbH./Foto: Privat

Von links nach rechts: Professor Benedikt Schmülling – Bergische Universität Wuppertal und Dr. Ralf Effenberger – INTIS – Integrated Infrastructure Solutions GmbH./Foto: Privat

Bad Staffelstein, Klimaschutz und zukunftsweisende Mobilität von der Obermain -Therme bis in die Innenstadt von Bad Staffelstein, das sind die Auswirkungen aus dem Projekt MILAS, welche sich für alle ersichtlich im Stadtbild zeigen.

Mit dem Förderbescheid für das Verbundprojekt MILAS (Modulare intelligente induktive Ladesysteme für autonome Shuttles) durch den DLR-Projektträger aus dem Sondervermögen der „Energie- und Klimafonds“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz aus dem Jahr 2021, konnte die Stadt Bad Staffelstein ein wichtiger Teil in einem Bundesförderprojekt werden.

Der hiermit verbundene Forschungsauftrag lautete, eine CO2-neutrale Mobilitätslösung für den öffentlichen Nahverkehr (Innenstadt Zubringer) zu erarbeiten, welche hauptsächlich die Erforschung und Bewertung induktiver Ladeinfrastruktur für Flottenanwendungen im öffentlichen Raum voraussetzt. Die Ladesysteme wurden im Projekt bereits entwickelt und werden derzeit im öffentlichen Raum getestet.

Im Rahmen einer kleinen Feierstunde konnte Herr Erster Bürgermeister Mario Schönwald die Projektbeteiligten, Stadträte und Gäste aus Politik und Wirtschaft im Mehrzweckraum der Adam-Riese-Halle begrüßen. Nach einer kurzen Begrüßung und einer ausgiebigen Danksagung an alle Beteiligten, übergab er das Wort an Professor Benedikt Schmülling von der Bergischen Universität Wuppertal. Dieser vermittelte den anwesenden Gästen den wissenschaftlichen Ansatz, welcher im Projekt MILAS geplant war und umgesetzt werden konnte.

Noch tiefer in die Forschungsarbeit ging es mit Herrn Dr. Ralf Effenberger von INTIS, welcher sich mit seinem Team für die Entwicklung der induktiven Ladeflächen verantwortlich zeigte.

Allen Anwesenden wurde schnell klar, dass in Bad Staffelstein ein vollkommen neuer Ansatz zum Thema Mobilität und Klimaneutralität im öffentlichen Raum erprobt wurde und wird. Gerade der Transport von kleinen Personengruppen spielt hier eine wichtige Rolle für zukünftige Mobilität im urbanen Raum.

Auf dem Weg bis zu dieser Feierstunde, mussten sehr viele große und kleine Probleme in vollkommen unterschiedlichen Themenfeldern beseitigt werden. Michael Böhm, Projektverantwortlicher der Stadt Bad Staffelstein, bedankt sich aus diesem Grund bei vielen Akteuren aus Verwaltung und Handwerk, ohne deren Mitwirkung das aktuelle Ergebnis nicht zustande gekommen wäre.

Peter Wüstnienhaus, Leiter des Technologieprogramms „Elektromobilität“ des DLR Projektträger kann dies nur unterstreichen: „Ja, wir müssen an dem autonomen Fahren und den Shuttles weiter forschen. Ein wesentlicher Ansatz wird hier das eigenständige Aufladen sein.“

Im Bereich dieser Technologien gibt es noch viele offene Fragen und zu wenige Daten, um diese Form der Mobilität auf der letzten Meile in einen wirtschaftlichen Rahmen zu schnüren.

Auch Dr. Ralf Effenberger, von der Firma INTIS – Integrated Infrastructure Solutions GmbH, unterstreicht diesen Ansatz: „Es ist sehr wichtig die aktuelle Möglichkeit im öffentlichen Raum langfristig mit den Shuttles unter realen Bedingungen testen zu können. Dies wird die Bedeutung und den wirtschaftlichen Einsatz für induktive Ladeflächen in jedem Fall fördern und uns die notwendigen Datengrundlagen liefern, um dieses System an jedem Standort optimal einsetzen zu können. Wir haben bereits einen großen theoretischen Unterbau und entsprechende Normierungen, müssen jedoch im praktischen Ansatz sehr viel erforschen und optimieren.“

In Bad Staffelstein konnte bewiesen werden, wie eng nationale Forschung und Handwerk der Region zusammenarbeiten können und müssen. Mit der Firma JD Bau wurde der Unterbau für die dynamischen Ladefläche entworfen, die Firma KHK – Karlsruhe entwickelt eigens für die stationären Ladestationen eine neue Abdeckungskonstruktion und IBC Solar AG hat die regenerativen Energieerzeugung für einen klimaneutralen Betrieb unter die Lupe genommen. “ Das Projekt MILAS war ein sehr erfolgreiches und lehrreiches Projekt für uns. Unser Schwerpunkt lag in der dezentralen Energieerzeugungsanlage (DEA) mit regenerativen Energien. Hier konnten wir hervorragend unsere Kompetenzen in der Photovoltaik und Batterietechnologie sowie im Bereich von Energiemanagementsystemen nutzen und einbringen. Die im Projekt gemachten Erfahrungen und das neu erworbene Wissen, sind ein wichtiger Baustein und Impuls für die Entwicklung von neuen Geschäftsfeldern und -modellen.“ „, so Dr. Marcus Rauch vom Innovationsmanagement der IBC Solar AG.

Als eine ausgezeichnete Schnittstelle zwischen den Fahrzeugen und den Forschenden konnte sich Valeo beweisen, welche auch in der Shuttle-Modellregion-Oberfranken (SMO) eine führende Rolle spielte. Mit der HUK COBURG wurde ein KFZ-Versicherer gefunden, welcher den Mut hatte auch neue Wege zu beschreiten.

Vorstellung der Projektdetails durch Herrn Professor Benedikt Schmülling von der Bergischen Universität Wuppertal./Foto: Privat

Vorstellung der Projektdetails durch Herrn Professor Benedikt Schmülling von der Bergischen Universität Wuppertal./Foto: Privat

Dem entsprechend beeindruckt zeigte sich auch Professor Benedikt Schmülling von der Bergischen Universität Wuppertal: „In Bad Staffelstein haben wir eines der führenden Projekte zum Thema induktives Laden im öffentlichen Raum. Gerade in der Zukunft sehe ich große Potentiale im Bezug auf die steigenden Bevölkerungszahlen und die Mobilität im urbanen Raum. Im Bereich Klimaschutz, kann ich mir vorstellen, dass wir hier an einem „Gamechanger“ arbeiten. Wichtig ist es diese Schlüsseltechnologien in Deutschland voranzubringen und somit von der hier entstehen Wertschöpfung zu profitieren.“

Bis zum 31.12.2024 werden die Shuttles noch in Bad Staffelstein der Öffentlichkeit und den Forschenden zur Verfügung stehen. Bis dahin müsste eine Anschlussförderung von Land oder Bund gefunden werden, um die Datenbasis für die weiteren Entwicklungen im Bereich des Public transport und im einzigen nationalen Testfeld im öffentlichen Raum verfügbar zu machen.

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