„Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben“ zur REGIOMED-Insolvenz

Pressemitteilung der „Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern“:

Kahlschlag des kommunalen Klinikverbunds Regiomed übertrifft schlimmste Prognosen

Die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern ist besorgt über die Entwicklung des insolventen Klinikverbunds Regiomed. Unsere schlimmsten Prognosen sind eingetreten.

Klaus Emmerich, Klinikvorstand i.R.: „Die bisherigen kommunalen Klinikträger haben auf Insolvenz gesetzt, um sich von der Finanzlast ihrer Kliniken zu entlasten. Jetzt verlieren sie 2 der 6 Klinikstandorte und gleichzeitig die Entscheidungsgewalt über die meisten verbleibenden Klinikstandorte. Das Desaster könnte nicht größer sein.“

Konkret beklagen wir:

  • die Schließung des Klinikstandorts Neuhaus am Rennweg mit Verlust von 60 Betten fallen, 20 Mitarbeitern und einer wohnortnahen klinischen Betreuung (1)
  • die mittelfristige Schließung der Klinik Neustadt bei Coburg (2)
  • betriebsbedingte Kündigungen am Klinikum Coburg mit der Folge hoher Arbeitsverdichtung und ggf. schlechterer Behandlungsqualität. (3)

Die Landkreise Coburg, Lichtenfels und Sonneberg sind verantwortlich für eine schlechtere klinische Versorgung mit längeren Wegen zum nächstgelegenen Krankenhaus.

Sie stehen vor einem gesundheitspolitischen Scherbenhaufen.

Die Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern widerspricht in diesem Zusammenhang auch MdB Johannes Wagner, der betont, mit der Übernahme von Regiomed durch SANA sei man mit einem blauen Auge davongekommen. (4) Im schlimmsten Fall hätte die Schließung von Standorten nicht die Folge sein können – sie traten tatsächlich ein. Die Reform stärkt nicht kleine Krankenhäuser in ländlichen Räumen – sie wird im Gegenteil durch rigide Vorgaben an die klinischen Leistungsgruppen Allgemeine Innere Medizin und Allgemeine Chirurgie mit detaillierten Auflagen zur Notfallversorgung weitere Klinikschließungen im ländlichen Raum hervorrufen. (5) Die verbleibenden Krankenhäuser des ehemaligen Klinikverbunds Regiomed bleiben auch langfristig ökonomisch sowie strukturell gefährdet.

Für das Aktionsbündnis
Klaus Emmerich
Klinikvorstand i.R.
Himmelkron

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