Klimastimmen Bayreuth: „Wird Bayreuth bis 2040 klimaneutral?“

Pressemitteilung der Klimastimmen Bayreuth (ehemals Klimaentscheid Bayreuth):

Am 21. Oktober 2024 tagte der Umweltausschuss der Stadt Bayreuth – die Klimastimmen Bayreuth (ehemals Klimaentscheid Bayreuth) waren vor Ort. Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Berichterstattung zur Umsetzung des kommunalen Klimaschutzkonzeptes.

Das Klimaschutzmanagement hat in enger Zusammenarbeit mit dem Stadtplanungsamt die Umsetzung vieler im Klimaschutzkonzept festgelegter Maßnahmen zur Erreichung des Zieles der Klimaneutralität bis 2040 ermöglicht. So hat die Stadt Bayreuth im April diesen Jahres die Auszeichnung als Fairtrade-Town erhalten, ein Nachhaltigkeitsmagazin für Neubürger*innen wurde veröffentlicht und die Möglichkeit der Energieberatung für Vereine wurde eröffnet. Zusätzlich wurde bereits im November 2023 ein Antrag auf die Förderung zur Erstellung eines Konzeptes für kommunale Wärmeplanung gestellt. Dafür hat die Stadt nun die Bestätigung für finanzielle Unterstützung erhalten. Das Konzept muss für eine vollständige Förderung bis zum 30.06.2026 erstellt werden. Zu Aufklärungszwecken bietet die Stadt von Oktober 2024 bis Februar 2025 Infoabende zum Thema „Erneuerbare Wärme“ für interessierte Bürger*innen mit Vorträgen über Optionen für klimafreundliches Heizen an. Positiv hervorgehoben wurde auch die Umrüstung der Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet auf LED-Technik, die den Stromverbrauch der Stadt drastisch verringern soll. Die Durchführung der Maßnahme ist durchaus als positiv zu betrachten. Die Geschwindigkeit der Umsetzung könnte in Anbetracht dessen, dass bis Ende des Jahres 2024 mit 2.468 ausgetauschten Leuchten nur 1/3 des Bestands ersetzt sein werden, schneller sein.

Weniger stark thematisiert wurde bei der Vorstellung des Umsetzungsstandes, welche Maßnahmen noch nicht umgesetzt werden konnten. Dies ist bedauerlich, da die Thematisierung nicht umgesetzter Maßnahmen dafür genutzt werden könnte, um zu erörtern, welche Maßnahmen von hoher Priorität für eine schnelle Klimaneutralität der Stadt wären und woran die Durchführung bislang scheitert. So war aus den Ausführungen des Klimaschutzmanagements der Stadt zu entnehmen, dass unter Medienmitteilung anderem Personalmangel im Hochbauamt den Start einiger Maßnahmen verzögert habe. Mit einem aber nun vollbesetztem Amt hoffe die Stadt auf Besserung.

Dass die aktuell umgesetzen Maßnahmen nicht ausreichen um eine Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, wird auch dadurch verdeutlicht, dass die Stadt für das Jahr 2025 voraussichtlich 15.000 Euro für Kompensationsleistungen als freiwillige Leistung im Haushalt einplant. Bei 25 Euro pro Tonne CO2 entspricht dies einer Kompensation von 600 Tonnen. An dieser Stelle wurde von Eckhard Sabarth (SPD-Fraktion) eine mögliche kommunale Förderung von Balkonsolaranlagen vorgeschlagen, bei der bei ähnlichen Ausgaben eine ähnliche Menge CO2-Emissionen eingespart werden könnte.

Die Vorstellung des Umsetzungsstandes des Klimaschutzkonzeptes, sowie der Fakt, dass die auch Verwaltung der Stadt ihre Klimaziele nicht einhalten konnte, hat gezeigt, dass noch viel passieren muss, damit die Bayreuth eine Chance hat, das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. Wir hoffen sehr, dass weiterhin an der Umsetzung des Klimaschutzkonzepts gearbeitet wird.

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