Klaus Stieringer: „Stadtmarketing steht für eine offene Stadtgesellschaft“

Bayerns Citymanager treffen sich in Ingolstadt

Schwerpunktthema: die Änderung des Ladenschlussgesetzes

Der Berufsverband City – und Stadtmarketing Bayern (AKCS) traf sich am 15. Oktober in Ingolstadt, bei dem über 30 kommunale Marketingexperten die aktuellen Herausforderungen im Stadtmarketing diskutierten. Der Vorsitzende des AKCS, Klaus Stieringer aus Bamberg, erinnerte die Mitglieder daran, dass sie eine wichtige Verantwortung tragen, zur Förderung einer offenen und demokratischen Stadtgesellschaft beizutragen. „Stadtmarketing steht für eine weltoffene, vielfältige und plurale Stadtgesellschaft“, betonte der 1. Vorsitzende Klaus Stieringer. Vor dem Hintergrund der jüngsten Landtagswahlen tragen auch die Kommunen in Freistaat eine große Verantwortung dafür, ob und wie stark extreme politische Positionen einen Nährboden zum Wachstum finden. Gemeinsam mit den Marketingorganisationen vor Ort müssen die Städte dazu beitragen, Gräben in der Gesellschaft zu schließen und Brücken zwischen den Menschen zu bauen.

„Unsere Unterschiede, unsere Vielfalt, ist unsere Stärke. Dafür benötigen die Kollegen im Citymanagement und Stadtmarketing auch ausreichende finanzielle Möglichkeiten“, betonte Stieringer.

Ein Schwerpunkthema war die bevorstehende Änderung des Ladenschlussgesetzes. Der Berufsverband begrüßt grundsätzlich die geplanten Eckpunkte des Bayerischen Kabinetts, wie z.B. die Möglichkeit mehrere Einkaufsnächte pro Jahr durchführen zu können. In einem klaren Appell fordert der AKCS jedoch entscheidende Anpassungen v.a. bei der Durchführung von Einkaufssonntagen: Die Anzahl von vier Einkaufssonntagen soll beibehalten werden, jedoch ohne Anlassbindung, was den bürokratischen Aufwand erheblich reduzieren und Rechtssicherheit geben würde. Außerdem soll die Genehmigungshoheit auf die Kommunen, die selbst über die räumliche Begrenzung und Genehmigung entscheiden sollen, übertragen werden. „Für die Attraktivität unserer Innenstädte sind regelmäßige Veranstaltungen wie Einkaufsnächte und verkaufsoffene Sonntage unverzichtbar. Doch die bisherige Regelung, die eine Koppelung an Märkte oder ähnliche Anlässe vorschreibt, behindert die flexible Planung und Durchführung dieser wichtigen Events“, erklärt AKCS-Geschäftsführerin Christiane Kickum. „Der Onlinehandel ist 24/7 verfügbar, während der stationäre Einzelhandel durch strenge Vorschriften benachteiligt wird. Mit einer flexibleren Regelung könnten wir einen wichtigen Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen und wettbewerbsfähigen Innenstadtgestaltung machen“, so die Geschäftsführerin des AKCS Christiane Kickum weiter. „Die AKCS-Mitglieder sehen in diesen Anpassungen eine notwendige Grundlage, um den Innenstädten wieder mehr Leben einzuhauchen und den Herausforderungen der modernen Handelswelt wirksam zu begegnen. Die Umsetzung dieser Forderungen würde nicht nur den stationären Einzelhandel stärken, sondern auch die Lebensqualität in bayerischen Städten erheblich verbessern.“, so der Geschäftsführer vom Stadtmarketing Würzburg, Wolfgang Weier. Während des Treffens beschäftigten sich die Mitglieder des AKCS unter anderem mit modernen Instrumenten zur Passantenfrequenzmessung, der Stärkung von Werbegemeinschaften und den Arbeitsweisen von IN-City. Ziel ist es, die Effektivität der Marketingstrategien zu verbessern und die Attraktivität der Städte zu steigern.


Über den AKCS

Der Berufsverband City- und Stadtmarketing Bayern (AKCS) ist mit knapp 100 Mitgliedern der führende Zusammenschluss von City- und Stadtmarketing-Experten, die sich für die nachhaltige Entwicklung und Belebung der Innenstädte in Bayern einsetzen. Der Verband unterstützt seit fast 20 Jahren Kommunen und lokale Akteure bei der Umsetzung von Marketingmaßnahmen zur Förderung des städtischen Lebens.

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