Wasserwachtübung am Roten Main in Bayreuth
Schlauchboot gekentert, drei Personen und ein Kleinkind vermisst – das war die Übungsvorgabe für die Bayreuther Wasserwacht am vergangenen Samstag.
Viele Spaziergänger waren erstaunt über die große Anzahl von Einsatzfahrzeugen mit Blaulicht und Wasserrettern der Bayreuther Wasserwacht an Land und im Roten Main in den Wilhelminenauen in Bayreuth. Nachdem sie aber erfuhren, dass es sich um eine Wasserrettungsübung und um keinen Echteinsatz handelte, setzten sie ihren Spaziergang beruhigt fort.
Rund dreißig Angehörige der Bayreuther Wasserwacht übten, unterstützt von Kräften des Bayreuther BRK.
Der Rote Main wurde mit einer Drohne abgeflogen, um nach den „Vermissten“ zu suchen. Der Einsatzleiter steht hier in ständigem Kontakt mit der Integrierten Leitstelle, um eine Kollision mit einem ggf. ebenfalls im Einsatz befindlichen Rettungs- oder Polizeihubschrauber zu vermeiden.
Dreiergruppen von Wasserrettern in Neoprenanzügen suchten im Main nach den Vermissten, während Kameradinnen und Kameraden sie an Land begleiteten, um den Uferbereich abzusuchen. Die im Main laufenden Wasserretter in Neoprenanzügen und mit Helm wurden hier ständig von den Kräften an Land gesichert.
Nachdem die „Vermissten“ (eine Puppe und drei Mitglieder des Bayreuther BRK) gefunden waren, mussten die Verunglückten „an Land“ gebracht und dort bis zum Eintreffen eines Rettungswagen, der von den Bereitschaften des Bayreuther BRK gestellt worden war, behandelt bzw, reanimiert werden.
In einem Fall gestaltete sich die Rettung als besonders schwierig: Der zu Rettende lag am anderen, nicht zugänglichen Ufer des Roten Mains.
Nachdem er noch im Wasser stabilisiert wurde, wurde er auf eine spezielle Rettungstrage gelegt. Jetzt kam der eigentliche Kraftakt für die teilweise bis zur Brust im Wasser stehenden Wasserretter: Um die verletzte Person an das andere Ufer bringen zu können, musste der Verletzte mit der Trage auf das mitgeführte Schlauchboot gehoben werden.
Hierbei ist im Einsatzfall extrem vorsichtig vorzugehen, um den Verletzten soweit wie möglich zu schonen. Eine große Kraftanstrengung für die im Wasser stehenden Wasseretter.
Nachdem diese Aufgabe erfolgreich gemeistert worden war, wurde der Verletzte mit dem Schlauchboot an das andere Mainufer (im Übungsfall nur wenige Meter) gebracht und dann zum Rettungswagen getragen.
Nach rund zwei Stunden war die Übung beendet und Florian Förster als Einsatzleiter Wasserrettung konnte mit den Leistungen seiner Mannschaft sehr zufrieden sein. Die rund ein dreiviertel Jahr dauernde Vorbereitungszeit für den Übungstag, an dem vormittags die Theorie und nachmittags die praktische Übung stand, hatte sich mehr als gelohnt.
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