Gute Bilanz für das zweite Jahr Wildgänsemanagement im Landkreis Lichtenfels
Der Landrat hatte eingeladen, um zusammen mit Bürgermeistern, Jagdgenossen, Jagdpächter, dem Kreisjagdberater, den Vertretern des Jagdbeirates, dem Kreisobmann des Bauernverbandes und den Vertretern des LBV und des Bund Naturschutzes auf das zweite Jahr Wildgänsemanagement im Landkreis Lichtenfels zurückzublicken.
Als Region mit vielen stillen Gewässern ist der Landkreis Lichtenfels ganz besonders von der Ausbreitung der Grau-, Nil- und der Kanadagans betroffen. Der Wildgänsebestand ist in den letzten Jahren derart gestiegen, dass der Landkreis Lichtenfels 2022 beschlossen hatte, diese mittels abgestimmter Maßnahmen auf ein verträgliches Maß zurückzuführen.
Der enorme Wildgänsezuwachs sorgt nicht nur in der Landwirtschaft für teilweise enorme Schäden sondern trifft auch die Träger öffentlicher Badestellen, die mit den von Gänsen verursachten Verschmutzungen in den Uferbereichen und einer zusätzlichen Beeinträchtigung der Wasserqualität zu kämpfen haben. Zudem ist an einigen Stellen eine zunehmende Verdrängung anderer, heimischer Vögel in den Brut- und Aufzuchtszeiten zu beobachten.
Zunächst stellte Martin Goller, Wildgänsemanagementbeauftragter des Landkreises Lichtenfels, seinen Jahresbericht vor. Die im Landkreis vorgenommene Gelegebehandlung kann mit 351 behandelten Gänseeiern (2023 waren es 361) erneut als sehr erfolgreich eingestuft werden. Er freute sich zudem, dass die Massnahmenkoordinierung mit einem landkreisweit zuständigen Beauftragten für Wildgänsemanagement auch von überregionalen Fachstellen als so beispielgebend empfunden wird, dass dieser Aspekt sogar im Leitfaden für Wildgänsemanagement von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft aufgenommen worden ist. Er forderte aber auch alle Beteiligten auf in ihren Bemühungen nicht nachzulassen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen, damit der Wildgänsebestand im Zaum gehalten wird.
Julia Putschky von der Unteren Jagdbehörde zeigte in ihrem Vortrag die Entwicklung der Gänsestrecke auf. So wurden im Projekt- Jagdjahr 2023/2024 591 Gänse erlegt, was eine Steigerung um 30 % im Vergleich zur Gänsestrecke des vorausgegangenen Jagdjahres 2022/2023 bedeutet. Die jagdlichen Bemühungen der Jägerschaft sind denmnach als erfolgreich zu bewerten. Zudem informierte sie über Hintergründe und Notwendigkeit der jagdrechtlich notwendigen Antragstellungen für einzelne Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Wildgänsemanagement .
Michael Bienlein, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes stellte die Methoden der Schadensermittlung näher vor und ermunterte die Jagdgenossen und Landwirte die neu erarbeiteten Formulare zur Schadensmeldung zu nutzen, damit ein besserer Überblick über die Schadenssituation gewonnen werden kann. Diese sind auf der Homepage des Landratsamtes im Bereich Jagdwesen abrufbar.
Die Zwischenbilanz für das Wildgänsemmanagement- Projekt des Landkreises Lichtenfels fällt nach dem zweiten Jahr sehr positiv aus. Nun bleibt zu hoffen, dass die Anstrengungen zu einer spürbaren Entlastung führen.
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