Einweihung und Übergabe von Fahrzeugen und Geräten für den Katastrophenschutz in Baiersdorf
Anstelle der Herbst-Dienstversammlung der Kommandanten, lud der Landkreis zur Übergabe und Einweihung neuer Fahrzeuge und Gerätschaften für den Katastrophenschutz ein. Dies fand am Samstagnachmittag im Feuerwehrhaus der Stadt Baiersdorf statt, da ein christlicher Segen auch für Anschaffungen der Feuerwehr Baiersdorf anstand. Die Gelegenheit der Versammlung nutzte man auch für etwaige Ehrungen – beispielsweise der Fluthelfer, die sich im Juni nach Südbayern begaben.
Um 16 Uhr eröffnete Kreisbrandrat Matthias Rocca die Veranstaltung vor dem Gerätehaus in Baiersdorf. Er begrüßte den Landrat, Mitglieder des Landtags, als auch einige Bürgeroberhaupte der Gemeinden im Landkreis. Neben einigen Führungskräften der Feuerwehren sowie der Kreisbrandinspektion, waren auch Ehrenkreisbrandmeister und -Inspektoren anwesend. Vertreter des Technischen Hilfswerk und des Rettungsdienstes kamen ebenfalls nach Baiersdorf. Den Grußworten schloss sich Baiersdorfs erster Kommandant, Josef Simon an. Er bedankte sich für die gute und offene Zusammenarbeit mit dem Stadtrat samt Bürgermeisterin, ebenso bei seinen Wehrleuten für die Organisation dieser Veranstaltung.
Gleich im Anschluss kamen die geistlichen Vertreter der Kirche – Pfarrerin Frau Jahn (ev.) und Pfarrer Herr Mayer (rk.) zu Wort, die nach einigen Zeilen aus der Bibel und Gebeten die Weihe vornahmen und den Segen für allzeit sicheren Einsatz aussprachen. Seitens der Stadt Baiersdorf ging es um einen neuen Einsatzleitwagen mit umfangreicher Ausstattung in Sachen Kommunikation und EDV, einem neuen Kommandowagen und einem neuen Rettungsboot für die umliegenden Gewässer, vorrangig für den Ludwig-Donau-Main-Kanal. Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, beschaffte für den Katastrophenschutz einen Gerätewagen Logistik, der für den Transport verschiedenster Gerätschaften benötigt wird, einem Teleskoplader samt Anhänger und Anbaugeräten wie einem Personenkorb, Lastgabeln, einer Schaufel und einem Kranhaken. Zwei Löschroboter, welche mit Wärmebildkamera, Wasserwerfer und Hochleistungslüfter bestückt sind, können neben dem munitionsbelasteten Tennenloher Forst zur Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung, auch mannlos für Brände in Lagerhallen und Tiefgaragen eingesetzt werden. An einige Feuerwehren im Landkreis, wurden im Sommer Rollcontainer mit Ausrüstung für die Bekämpfung von Vegetationsbränden übergeben, zudem beschaffte man zwei weitere Rollcontainer „Verpflegung“, auf denen ein Pavillon, Sitzgarnituren und Kocher verladen sind. Ein Baumbiege-Simulator zur Aus- und Weiterbildung für Motorsägenführer, der das sogenannte Schneiden unter Spannung – wie es häufig bei Sturmschäden vorkommt – simuliert, war ebenfalls Teil der Investitionen des Landkreises. Die Worte des Landrats Alexander Tritthart betonten zu diesen Investitionen, dass Brandschutz längst nicht mehr die einzige Aufgabe der Feuerwehren sei. Abgesehen von Verkehrsunfällen, Retten von Menschen und Tieren und der allgemeinen Gefahrenabwehr, stellt der Klimawandel neue große Herausforderungen bereit. Da sind sich Kreisbrandrat Rocca und Landrat Tritthart einig.
Es herrscht eine deutliche Zunahme der Aufgaben zur Bewältigung größerer Schadensereignisse durch den Klimawandel. In dem Zuge bedankte sich der Kreisbrandrat beim Landkreis und dem Kreistag für die Beschaffungen angefangen bei der Schutzkleidung bis hin zu schwerem Gerät für solche Einsätze. Nicht zu vergessen, die vielen ehrenamtlichen Feuerwehrmänner und -Frauen, die dies einsetzen und bedienen. Ohnehin müsse man zusehen, wie sich durch den demographischen Wandel die Zahl der Freiwilligen für den Feuerwehrdienst und deren Aufgaben entwickle. Laut einer Studie könnte in zehn Jahren fast ein Drittel aller aktuellen Feuerwehrdienstleistenden schwinden.
Aus- und Weiterbildung im Katastrophenschutz muss gestärkt und gebündelt werden
Landrat Alexander Tritthart freute sich über die erste Hürde zum Bau eines Katastrophenschutzzentrums im Landkreis. Der Kreistag stimmte in seiner letzten Sitzung einer Machbarkeitsstudie zu, die die Errichtung solch eines Zentrums auf einer Fläche von ca. 19.000 m² vorsieht. Hier sollen Fahrzeuge und Geräte untergebracht werden, als auch Räumlichkeiten die für die Aus- und Weiterbildung innerhalb des Katastrophenschutzes dienen, geschaffen werden. Erste Bürgermeisterin der Stadt Baiersdorf, Eva Ehrhardt-Odörfer begrüßte alle Anwesenden und lobte die geschätzte Zusammenarbeit mit den Kommandanten ihrer Wehr. Bei regelmäßigem Austausch, beispielsweise über benötigte Ausrüstung, sei es ein hervorragendes Miteinander, wenn der Stadtrat die Erläuterung für die Notwendigkeit etwaiger Ausrüstung aus erster Hand bekommt, sagte Ehrhardt-Odörfer. Sie bedankte sich für das stetige Engagement der Feuerwehrdienstleistenden im ganzen Landkreis. Weiter ging es mit Ehrungen des Landkreises für besondere Verdienste im Feuerwehrwesen. Landrat und Kreisbrandrat überreichten Kreisbrandmeister Frank Ibler (Eschenau) das goldene Ehrenzeichen des Landkreises. KBI Christian Bühl, der bis zu seinem kürzlich begonnenen Amt als Kreisbrandinspektor jahrelang als Kreisjugendwart des Landkreises tätig war, bekam die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Bayern in silber überreicht.
Fluthilfe in Südbayern
Nachdem die Kreisbrandinspektion Erlangen-Höchstadt am Nachmittag des 1. Juni die Anforderung des Hilfeleistungskontingents zur Unterstützung bei der Bewältigung des Starkregenereignisses im Landkreis Augsburg erhielt, setzte sich dieses innerhalb von knapp fünf Stunden zum Abmarsch in Bewegung nach Altenmünster / Zusamzell (Lk. Augsburg). 130 ehrenamtliche Feuerwehrdienstleistende aus verschiedenen Feuerwehren des Landkreises Erlangen-Höchstadt verlegten mit knapp 24 Fahrzeugen in der Nacht ins Schadensgebiet. Kreisbrandrat Rocca verlaß ein Schreiben des dortigen Bürgermeisters, der seinen Dank und die Anerkennung für die schnelle, professionelle Hilfe ausdrückte. Im Namen des bayerischen Ministerpräsidenten, wurde ein Fluthelferorden verliehen, den Landrat Tritthart stellvertretend jedem dort im Einsatz gewesenen Feuerwehrdienstleistenden an die Uniform gesteckt wurde. Zuletzt versammelte man sich zu Speis und Trank in der Fahrzeughalle, wo sich alle Anwesenden – Vertreter der Gemeinden und des Landkreises, Mitglieder der Hilfs- und Rettungsorganisationen, Führungskräfte und Ehrengäste – mit ausgiebigen Gesprächen austauschten.
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