Bamberger Mahnwache Asyl: „Afghanistan ist nicht sicher!“
Bamberger Mahnwache Asyl am 14.10.24 um 18:00 Uhr – Solidarität mit afghanischen Frauen!
Die Situation der Frauen in Afghanistan ist besorgniserregend und ihre Lage hat sich seit der Machtübernahme der Taliban dramatisch verschlechtert. Drei Jahre nach der Machtergreifung der Taliban werden die Menschenrechte, insbesondere die von Frauen, weiterhin systematisch verletzt. Geschlechtsspezifische Verfolgung, Folter, willkürliche Inhaftierungen und Zensur gehören zum Alltag. Frauen wurden vollständig aus dem öffentlichen Leben verdrängt und aus Bildungseinrichtungen ausgeschlossen. Zuletzt hat das Regime Frauen und Mädchen sogar das Singen, Vorlesen und laute Sprechen in der Öffentlichkeit verboten. Diese drakonischen Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Unterdrückung, die Frauen und Mädchen systematisch verfolgt und ausgrenzt. Recherchen von Amnesty International zeigen zudem einen alarmierenden Anstieg von Kinderehen sowie Früh- und Zwangsverheiratungen unter der Taliban-Herrschaft.
Trotz der Bemühungen internationaler Organisationen, insbesondere der Vereinten Nationen, bleibt die Taliban-Regierung ein großes Hindernis für humanitäre Hilfe in Afghanistan, da sie sich nicht an Menschenrechtsstandards hält. Besonders Frauen wurde durch die Taliban das Recht auf ein friedliches und würdevolles Leben genommen. Die Aussicht, in Freiheit zu leben und Fortschritt zu erreichen, ist für Frauen in Afghanistan kaum noch vorstellbar. Daher dürfen die afghanische Bevölkerung insbesondere die Frauen nicht vergessen!
Die Gefahr einer Abschiebung hat den in Deutschland lebenden afghanischen Geflüchteten ihre Sicherheit genommen. Deshalb rufen wir dazu auf, ihre Stimmen zu verstärken. Eine Abschiebung nach Afghanistan, wie sie nun auch die CSU offen fordert ist eine ernsthafte Bedrohung für das Recht auf Leben.
Wir stehen zusammen, um diese Ungerechtigkeit sichtbar zu machen.
Wir fordern eindringlich, dass sich das BAMF an das bedeutende Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 4.Oktober 2024 hält. Das Urteil besagt, dass die diskriminierenden Maßnahmen der Taliban gegen Frauen und Mädchen in Afghanistan als Verfolgung anerkannt werden. Für die Zuerkennung des Asylstatus genügt künftig, dass Frauen allein aufgrund ihres Geschlechts betroffen sind, ohne zusätzliche individuelle Umstände. Das Urteil basiert auf zwei Fällen aus Österreich, die von Rechtsanwältinnen des Netzwerks Asylanwält*innen vertreten wurden.
Zudem fordern wir den sofortigen Stopp von Abschiebungen nach Afghanistan von allen Menschen. Statt mit den Taliban zu kooperieren, muss die internationale Gemeinschaft den Druck auf die Taliban erhöhen, um die Rechte von Frauen zu schützen und ihnen eine sichere Rückkehr in Schulen und an ihre Arbeitsplätze zu ermöglichen.
Lasst uns also gemeinsam die Stimme der afghanischen Frauen bei der Bamberger Mahnwache Asyl hören und verstärken – am Montag, den 14.10.2024, um 18:00, am Gabelmann, Bamberg.
Das Mahnwachenteam
Freund statt fremd
Netzwerk Bildung und Asyl
Seebrücke Bamberg
Amnesty Hochschulgruppe Bamberg
Interreligiöse Fraueninitiative Bamberg
Koordination für die Flüchtlingsarbeit im Evang.-Luth. DB Bamberg
Bayerischer Flüchtlingsrat
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