Warnstreik bei Forchheimer Süßwaren-Hersteller
Beschäftigte der Piasten GmbH machen Druck, um in den Tarifverhandlungen voranzukommen
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ruft die Süßwarenindustrie in Bayern erneut zu Warnstreiks auf. Nachdem sich die Arbeitgeber auch am zweiten Verhandlungstermin am 17.09.2024 nicht bewegt haben, ruft die NGG für den 08.10.2024 die Beschäftigten der Piasten GmbH zu einem 26-Stunden-Warnstreik auf.
Die Gewerkschaft fordert ein Lohnplus von 9,9 Prozent, mindestens aber 360 Euro pro Monat mehr für die Beschäftigten. Auszubildende sollen 190 Euro mehr pro Monat erhalten.
„Heute setzen wir noch einen drauf! Deswegen wird hier in der Piasten GmbH heute über alle drei Schichten gestreikt! Die Beschäftigten lassen sich am Verhandlungstisch nicht mit Peanuts abspeisen, das muss den Arbeitgebenden mittlerweile klar geworden sein. In den letzten Wochen wurden bundesweit Süßwarenbetriebe größtenteils sogar mehrfach bestreikt.
Wir in Bayern läuten jetzt unsere zweite Warnstreikwelle ein, um unserer Forderung, in den Verhandlungen nächste Woche, am 15.10.2024, Nachdruck zu verleihen. Wir erwarten ein deutlich verbessertes Angebot“, sagt Inga Schneider, Gewerkschaftssekretärin der Gewerkschaft NGG.
Die Arbeitgeber haben in der ersten Verhandlungsrunde lediglich eine Lohnerhöhung in zwei Schritten von einmal 2,8% und 2,1% bei einer Laufzeit von zwei Jahren angeboten.
In der zweiten Verhandlungsrunde wurde das Arbeitgeberangebot nicht erhöht, sie teilten der NGG-Tarifkommission lediglich mit, dass sie an der langen Laufzeit festhalten wollen. NGG fordert dagegen eine Laufzeit des Tarifvertrags von 12 Monaten und eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 9,9%. Dazu Inga Schneider Gewerkschaftssekretärin der NGG Region Oberfranken: „Die Arbeitgebenden haben uns am Ende des Tages kein besseres Angebot machen wollen. Diese Geringschätzung lassen wir nicht unbeantwortet, deswegen geht die bayrische Warnstreikwelle in die zweite Runde und dementsprechend verlängern wir heute auch die „Laufzeit“ unseres Warnstreiks.“
Hintergrund:
In den Betrieben der deutschen Süßwarenindustrie arbeiten rund 60.000 Beschäftigte. Die Süßwarenindustrie ist in die folgenden neun Tarifgebiete unterteilt: Hamburg / Schleswig-Holstein, Niedersachsen / Bremen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz / Saarland, Baden-Württemberg, Bayern, Ost, Berlin-West.
Im letzten Jahr wurde erstmals seit 2007 nicht regional, sondern bundesweit einheitlich über einen Tarifabschluss zwischen der Gewerkschaft NGG und dem Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) verhandelt. Für 2024 hatte der BDSI dies abgelehnt.
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