BRK Bayreuth: Automatische Alarmierung durch Handy oder eCall

Foto: BRK Kreisverband Bayreuth

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Autos und Handys sind aufgrund moderner Technik heute in der Lage, bei einem Verkehrsunfall oder einem Sturz selbstständig einen Notruf über die 112 abzusetzen.

Die Leitstelle, bei der dieser Notruf aufläuft, erhält Informationen über den Standort des Gerätes, das den Notruf ausgelöst hat, bei einem Verkehrsunfall je nach Fahrzeugtyp über Anzahl der Personen im Fahrzeug, Beschädigungen des Autos und ausgelöste Airbags.

Durch letztere Informationen kann auf die Schwere des Unfalls geschlossen werden und es können entsprechende Rettungsmittel alarmiert werden. Das Gerät baut auch eine Sprechverbindung zur Leitstelle auf, so dass der Disponent in der Leitstelle versuchen kann, über das den Notruf auslösende Gerät Sprechkontakt aufzunehmen.

Eine wichtige lebensrettende Funktion moderner Technik. Drei bis fünf automatisierte Notrufe kommen täglich in der Bayreuther Leitstelle per eCall oder automatisiert vom Handy an. Neben echten Unfällen oder Schadensereignissen kommt es immer wieder vor, dass die Geräte entweder eine Fehlfunktion haben oder dass etwa das Handy dem Benutzer aus der Hand gefallen ist und so fälschlich einen schweren Sturz meldet. Dies ist beim größten Teil der automatisierten Notrufe, die in der ILS ankommen, der Fall.

In einem Fall, in dem das Handy einen schweren Unfall meldete, hat sich beispielsweise herausgestellt, dass der Benutzer das Handy auf dem Autodach vergessen hatte, weitergefahren war und das Handy dann heruntergefallen ist und den Alarm auslöste.

In einem anderen Fall suchten Feuerwehr und Rettungsdienst lange nach dem den Alarm auslösenden Gerät. Es stellte sich schließlich heraus, dass das Fahrzeug in einer Garage stand und eine Fehlfunktion hatte. Auch ist es vorgekommen, dass in einer KFZ-Werkstatt versehentlich derartige Alarme bei Reparaturarbeiten ausgelöst wurden. Da ein Rückruf nicht möglich war eilten Rettungsdienst und Feuerwehr mit Blaulicht und Martinshorn in die Werkstatt.

Die Alarmfunktion des Autos, der so genannte eCall, und die Alarmfunktion, die etwa ein iPhone oder eine Apple Watch oder andere Geräte bei einem Sturz anbieten, sind wichtige und lebensrettende Funktionen Bei einem derartigen Alarm versucht die Integrierte Leitstelle zunächst mit dem anrufenden Gerät Kontakt aufzunehmen, gelingt dies aber nicht, müssen Feuerwehr und Rettungsdienst an die vermeintliche Unfallstelle geschickt werden, da von einem echten Unfall ausgegangen werden muss.

Bei einem allein beteiligten Fahrzeug, bei dem der Fahrzeugführer nach einem Unfall nicht mehr telefonieren kann, ist ein derartiger, automatisierter Notruf wichtig und kann lebensrettend sein. Sollte der Nutzer eines Handys oder Insasse eines Kraftfahrzeuges aber versehentlich einen derartigen Alarm ausgelöst haben, weil er etwa im Fahrzeug an der Dachbedieneinheit den falschen Knopf gedrückt hat oder ihm das Handy heruntergefallen ist, so ist es wichtig, nicht einfach aufzulegen, sondern den automatisiert abgesetzten Notruf an die Leitstelle so lange weiter klingeln zu lassen, bis die Leitstelle sich meldet und dem Disponenten zu erklären, dass „nichts passiert“ sei.

Entsprechendes gilt, wenn man feststellt, dass das Handy einen automatisierten Notruf ausgelöst hat, den der Benutzer zunächst nicht bemerkt hat. Auch in diesem Falle gilt es, über die 112 die Leitstelle anzurufen und zu sagen, dass alles in Ordnung sei. Über die automatisiert übertragene Telefonnummer des Handys kann dann dieser Anruf entsprechend zugeordnet werden.

Ruft die Leitstelle nach dem automatisierten Notruf zurück, so wird bei diesem Rückruf aus technischen Gründen nicht die 112, sondern eine Festnetznummer der jeweiligen Leitstelle angezeigt.

Der „Anrufer“ braucht keine Angst zu haben, bei versehentlich ausgelösten Notrufen fallen auch keine Kosten an. Eine rechtzeitige Rückmeldung, dass es sich um einen „Fehlalarm“ handelt, verhindert, dass Rettungsdienst und Feuerwehr unnötig mit Blaulicht und Martinshorn an die vermeintliche Unfallstelle fahren.

Während dieser sich als überflüssig herausstellenden Einsatzfahrt stehen die Rettungsmittel für andere wichtige Einsätze nicht zur Verfügung.

Es gilt also: Bei einem versehentlich ausgelösten Notruf immer Kontakt mit der Leitstelle aufnehmen, um mitzuteilen, dass keine Notfallsituation vorliegt.

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