DPV-KOM Bamberg: „Ist der Telekom Vorstand ein Vorbild für seine Mitarbeiter“?

Pressemitteilung der Kommunikationsgewerkschaft DPV Bayern, OV Bamberg:

Johannes Wicht

Johannes Wicht

Der Ortsvorsitzende der Kommunikationsgewerkschaft DPV Bayern und ehemalige Betriebsrat, Johannes Wicht, wundert sich, dass die hohe Leistungsbereitschaft und Zielerfüllung unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen seitens des Telekom Vorstands so wenig anerkannt werden. Alle Umorganisationen und neuen Arbeitsabläufe wurden zügig und professionell  umgesetzt. Wertschätzung und Anerkennung gelten leider nur für die oberen Führungsetagen.

Unsere leistungsfähigen Fortbildungszentren wurden einfach geschlossen und verkauft. Learning by doing oder per Lern-CD, sind jetzt die Alternativen.

Bei seiner Frage als Betriebsrat an einem Telekom Manager, ob er, um die „Niederungen“ des Konzerns einmal hautnah kennenzulernen, für eine Woche einen Arbeitsplatztausch zustimmen würde? Zunächst betretenes Schweigen und dann die Antwort: „Nein, so etwas geht bei Telekom nicht.“

Die Josef-Stiftung im Erzbistum Bamberg hat mit derartigen Experimenten sehr positive Erfahrungen gemacht. Bedeutet, wenn man will, geht das.

Wer so viel Geld verdient, könnte auch mal seine soziale Seite gegenüber den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zeigen, oder einen bestimmten Teil seines Gehalts für die Ärmsten dieser Welt spenden. Johannes Wicht selbst hat kürzlich einen größeren Betrag für ein Jugendprojekt der Erzdiözese Bamberg im Senegal zur Verfügung gestellt. Entsprechende Kontakte könnte Wicht auf Anfrage vermitteln.


Hintergrund-Information (von Johannes Wicht):

Höttges bekam als Vorstandsvorsitzender in den vergangenen Jahren etwa folgendes Gehalt (Angabe jeweils für ein Jahr):

  • 2016: 4,3   Millionen Euro
  • 2017: 4,75 Millionen Euro
  • 2018: 5,38 Millionen Euro
  • 2019: 6,05 Millionen Euro

Quellen:

Kritik von SPD und Grünen: Satte Gehaltserhöhung für Telekom-Chef | Politik | BILD.de

Von so einer Gehaltserhöhung kann der normale Arbeitnehmer nur träumen!

Das Fix-Gehalt von Telekom-Chef Timotheus Höttges (59) soll um 300 000 Euro steigen, seine Maximalvergütung inklusive aller Boni auf 9,1 Millionen pro Jahr. Der Aufsichtsrat hat laut „Handelsblatt“ schon zugestimmt, nun soll die Hauptversammlung im April grünes Licht geben.

Doch jetzt gibt es Kritik. Denn Höttges gehört bereits zu den am besten bezahlten DAX-Chefs. 2020 stieg sein Gehalt um 18 Prozent auf 7,26 Millionen Euro.

Stegner fordert die Ampel-Regierung zum Handeln auf: „Der Bund sollte seinen Einfluss nutzen, das zu verhindern!“

Kritik kommt auch von den Grünen. Wirtschaftsexperte Dieter Janecek (45): „Wenn es üppige Gehaltserhöhungen für den Vorstand gibt, sollte es auch ein kräftiges Plus für die Mitarbeiter geben. Ich erwarte schon von den Vertretern der Bundesregierung in den Aufsichtsgremien, dass sie da auf einen Ausgleich achten.“

Es geht übrigens auch anders: Wegen der Corona-Krise verzichtet Bahn-Chef Richard Lutz (57) nach BILD am SONNTAG-Informationen auch im Jahr 2021 auf alle Boni.

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