Für 55 Kitas und 28 Schulen im Kreis Kulmbach kostenloses Mittagessen gefordert
Mittags was Ordentliches auf dem Teller – zum Nulltarif: In den Kitas und Schulen im Kreis Kulmbach soll es ein kostenloses Mittagessen geben. Das fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). „Eine warme Mahlzeit, die Eltern nicht aus dem eigenen Portemonnaie bezahlen müssen, ist der beste Garant für eine gesunde Ernährung für alle Kinder und Jugendlichen – unabhängig davon, was zuhause auf den Tisch kommt. Ein Umsonst-Essen in Kindergärten und Schulen bietet die Chance, das Risiko einer Mangelernährung zu reduzieren – und damit auch eine zu einseitige Ernährung auszubremsen“, sagt Inga Schneider von der NGG Oberfranken. Das wäre ein „gesunder Schritt nach vorn“ in den 55 Kindergärten und 28 öffentlichen Schulen im Landkreis Kulmbach.
Die NGG Oberfranken appelliert an die Landesregierung Bayern, die Weichen für kostenlose Mittagessen in Kindergärten und Schulen zu stellen. Auch für den Bürgerrat aus 160 per Los ermittelten Mitgliedern hat eine gesunde Ernährung für alle Schüler und Kindergartenkinder hohe Priorität: Er hat ein kostenloses Mittagessen in Kitas und an Schulen empfohlen.
Entscheidend beim Mittagessen zum Nulltarif ist allerdings, so die NGG Oberfranken, bei der Auswahl der Caterer auf zwei wichtige Punkte zu achten: „Es geht um gesundes Essen – also um eine gute Qualität bei den Zutaten und beim Zubereiten. Aber auch um faires Essen. Also darum, dass die Menschen, die in der Großküche arbeiten, die den Transport machen und das Mittagessen ausgeben, fair bezahlt werden. Und faire Bezahlung bedeutet: Tariflohn. Darauf müssen die Kommunen im Landkreis Kulmbach auch heute schon unbedingt achten“, fordert NGG-Gewerkschaftssekretärin Schneider.
Um überall in Bayern bei öffentlichen Aufträgen die Bezahlung per Tariflohn zu garantieren, müsse „Söder endlich ein bayerisches Tariftreuegesetz auf den Weg bringen“. Inga Schneider wirft der bayerischen Staatsregierung vor, „anderen Bundesländern gewaltig hinterherzuhinken“. Die NGG-Gewerkschaftssekretärin appelliert dabei auch an die heimischen Bundestagsabgeordneten: „Es wird Zeit, Bayern von Berlin aus auf die Sprünge zu helfen. Immerhin ist ein Bundestariftreuegesetz ein Versprechen der Ampel-Regierung. Wenn Bayern es nicht alleine schafft, muss der Bund eben nachhelfen.“
Neben dem wichtigen Aspekt einer gesunden Ernährung komme ein weiterer Punkt hinzu: „In vielen Familien gibt es den Druck, mittags zu Hause frisch zu kochen, um den Kindern ein gutes Essen zu bieten. Entweder, weil eine Ganztagsbetreuung – und damit das Mittagessen – fehlt. Oder ganz einfach, um Geld zu sparen. Wenn sich das durch ein kostenloses Mittagessen für alle im Kindergarten und in der Schule erledigt, dann haben auch berufstätige Eltern die Chance, sich stärker im Job – ob im Betrieb oder im Homeoffice – zu engagieren“, so Inga Schneider.
Neueste Kommentare