Dank spenden DSD-Förderung des Stadtforscherhaus in Erlangen

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) fördert dank zahlreicher Einzelspenden mit exakt 58.402,34 Euro die Außen- und Inneninstandsetzung der Kleinhäuser in der Lazarettstraße 3/5 in Erlangen. Es werden Zimmererarbeiten an den Decken und der westlichen Fachwerkwand ausgeführt, Putz- und Malerarbeiten an der Außenfassade und der Innenraumschale, Restaurierungsarbeiten an den Decken- und Innenwandfassungen und schließlich Restaurierungs- und Tischlerarbeiten an den Fenstern. Die zu den ältesten Gebäuden der Erlanger Altstadt zählenden Häuser gehören zu den über 590 Denkmalen, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Die spätmittelalterliche Erlanger Stadtmauer überwindet in der Lazarettstraße einen Geländesprung von etwa 3 Meter Höhe. Die Häuser Lazarettstraße 3 und 5 liegen gleich an der nördlichen, aus dem 15. Jahrhundert stammenden Stadtmauer. Die beiden halben Häuschen, die den großen Stadtbrand von 1706 überstanden haben, gehören somit zu den ältesten Bauten Erlangens. Die Gebäude wurden mit einer Fachwerkkonstruktion errichtet, wobei die nördliche – mit im unteren Teil von der mittelalterlichen Stadtmauer gebildete Außenwand – auf Holzstempel steht, die die Dachkonstruktion tragen. Im Inneren wurden seit 1850 mehrere Vorsatzschalen eingebracht, außerdem finden sich Balken-Bohlendecken. Der bauliche Zustand der Häuser war sehr schlecht und bedurfte dringend der statischen Ertüchtigung. Die desolate südliche Fachwerkfassade entlang der Lazarettstraße wurde mit bauzeitlichen Anteilen standsicher gemacht, massive Schäden durch unsachgemäßen Umbau behoben. Dabei erfolgte die Unterfangung kleinteilig, es wurden fehlende Hölzer ergänzt und nicht mehr tragende Hölzer partiell ersetzt.

Zum Objekt

Bei den sogenannten Arme-Leute-Häuschen handelt es sich jeweils um einen eingeschossigen Satteldachbau. Dendrochronologisch lässt sich der Holzschlag auf 1669/70 datieren. Erweitert hat man die Häuser 1718/1719 sowie 1753/1754. Beide Häuser zusammen erstrecken sich über eine Länge von 20 Metern und eine Breite von fünf Metern. Die kleinen Wohn- und Handwerkerhäuser erwarb 2012 der Heimat- und Geschichtsverein Erlangen e.V., der sehr engagiert für deren Erhaltung eintritt. Die zurzeit leerstehenden Gebäude sollen künftig als Stadtforscherhaus genutzt werden.

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