Kunstaktion des Klimaentscheids Bayreuth zur Mobilitätswoche

Eckhaus Graben 20 mit dem Gasthof zum Schlachthof. Erbaut 1900, abgerissen 1970 für den Bau des Stadtkernrings./Foto: Bernd Mayer

Eckhaus Graben 20 mit dem Gasthof zum Schlachthof. Erbaut 1900, abgerissen 1970 für den Bau des Stadtkernrings./Foto: Bernd Mayer

Mehr als 30 Häuser, ganze Straßenzüge, wurden in Bayreuth in den 1960er und 1970er Jahren für den Bau des Stadtkernrings abgerissen. Viele Gebäude waren mehrere hundert Jahre alt. Zum Auftakt der Europäischen Mobilitätswoche in Bayreuth erinnert der Klimaentscheid mit einer künstlerischen Aktion an die Zerstörung historischer Gebäude für die „autogerechte Stadt“.

Zwei Orte haben die Engagierten mit wasserlöslicher Sprühkreide auf der Straße wieder sichtbar gemacht: einen ehemaligen Häuserblock gegenüber dem heutigen Rotmaincenter ebenso wie den Sendelbach zwischen Innenstadt und Birken. Zwischen der heutigen ZOH und der Kulmbacher Straße lag früher das Stadtviertel „Graben“, das fast vollständig dem Bau des Hohenzollernrings zum Opfer fiel. Der Sendelbach wurde unterirdisch verrohrt, um den Wittelsbacherring anzulegen.

„Die Geschichte zeigt, dass tiefgreifende Veränderungen in kurzer Zeit möglich sind, wenn der politische Wille da ist“, sagt Colin vom Klimaentscheid Bayreuth. Der Bau des Stadtkernrings war ein gravierender Eingriff in das historische Stadtbild und das Leben vieler Menschen. „Heute sorgen schon die geplanten Fahrradspuren in der Erlanger- und Bismarckstraße für große Diskussionen. Dabei ist es längst an der Zeit für eine neue Verkehrswende, die Bayreuth fit für die Zukunft macht und die Menschen in den Mittelpunkt stellt“, sagt Colin.

Autos machen krank: Lärm, Luftschadstoffe, zusätzliche Hitze und Treibhausgase sind einige der Probleme, die auch ein Umstieg auf Elektromobilität nur teilweise verringern kann.

Stattdessen fordert der Klimaentscheid starke Bus- und Bahnverbindungen ins Umland und mehr Sicherheit für Fuß- und Radverkehr, damit weniger Menschen aufs Auto angewiesen sind und alle an Mobilität teilhaben können.

Mit Kreidemarkierungen haben Mitglieder des Klimaentscheids Bayreuth den Häuserblock zwischen Mühltürlein und Pauschenberglein auf dem Hohenzollernring sichtbar gemacht./Foto: Klimaentscheid Bayreuth.

Mit Kreidemarkierungen haben Mitglieder des Klimaentscheids Bayreuth den Häuserblock zwischen Mühltürlein und Pauschenberglein auf dem Hohenzollernring sichtbar gemacht./Foto: Klimaentscheid Bayreuth.

„Die ,autogerechte Stadt‘ hat ausgedient“, sagt Nina vom Klimaentscheid. „Es ist an der Zeit für eine menschengerechte Stadt, in der wir alle sicher, gesund, schnell und günstig von A nach B kommen.“ Diese Vision will der Klimaentscheid auch beim Programm der Europäischen Mobilitätswoche einbringen, die zurzeit in Bayreuth stattfindet, kündigt Paul vom Klimaentscheid an: „Wir freuen uns darauf, bei dieser Gelegenheit mit Bayreuther*innen über ihre Verkehrsvisionen ins Gespräch zu kommen.“

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